Kapitel 87

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Zayn P. o. V.
Voller Entsetzten, Unglauben, und Angst blicke ich mit großen Augen in den Gang, wo mein Mädchen immer schwächer wird, sich kaum noch auf den Beinen halten kann, extrem zittert und verzweifelt, aber auch stocksauer versucht, an dem mir unbekannten Jungen vorbei, an meinen besten Freund und zugleich Bandkollegen Liam, zu kommen. Ich kann kaum hinsehen, habe aber zu große Angst, sie nicht retten zu können, ihr das Gefühl zu geben, dass ich sie fallen lassen würde. Ich will sie nicht noch einmal verlieren, auch, wenn es nicht durch eine Entführung geschehen würde, sondern einfach nur auf meiner eigenen Dummheit beruht...

Ihr ganzer Körper ist nur so von Wunden übersät, auch, wenn ich es nicht wirklich erkennen kann, da sie immer noch die dunklen Klamotten von dem Kampf trägt. Doch man muss kein Experte sein, um zu erkennen, dass immer wieder eine dunkle Flüssigkeit von verschiedenen Stellen ihres Körpers, zu Boden tropft, und nicht weniger wird. Auch ihre Haut verrät ihren Zustand sehr. Fast ihr gesamter Körper ist von dunkler Flüssigkeit übersät, und hat seinen eigentlichen Hautton gegen eine gespenstisch blasse Haut eingetauscht. Sie sieht aus wie ein Vampir, welcher vom Blut seines Opfers übersät ist, nur, dass dies nicht das Blut des Opfers ist, sondern ihr eigenes.

Scheiße!! Als sie einen neuen Versuch startet, ihren Bruder zu erreichen bricht sie plötzlich in den Armen dieses Mannes zusammen, und kann sich nicht mehr bewegen. Zwar versucht sie noch sich auf den Beinen zu halten, gibt es allerdings relativ schnell wieder auf, und sinkt nun vollends in die Arme ihres "Schutzengels". Die pure Eifersucht nagt an mir und beißt sich durch Mark und Bein, während ich mir versuche einzureden, dass Hope ohne ihn gestürzt wäre, und sich vermutlich noch mehr hätte verletzen können, als ohne hin schon, doch dies ist viel leichter gedacht, als gemacht. Sie ist MEIN Mädchen, gehört zu mir, und nur Ich darf Ihr so nahe sein! Ich kann das nicht zulassen! Und dies ist der Zeitpunkt, an dem ich mich nicht mehr halten kann und trotz Mikes ausdrücklichen Verbotes, in Richtung Hope renne, wobei ich alles andere vollkommen ausblende. Auch Liams verwirrter, aber auch zugleich entsetzter Blick entgeht mir nicht, kommt jedoch nicht nahe genug an mich heran, um mich von meinem Ziel abhalten zu können. Denn mein Ziel ist Hope. Mein Mädchen, my one and only...

"Hope!!" Mein Ruf scheint sie ins hier und jetzt zurück zu bringen. Ihr Kopf schießt nach oben, was mich aufatmen lässt, da ihr Kopf nun nicht mehr an der Brust des Jungens liegt, und sie nun wieder etwas Abstand zueinander haben. Allerdings wird meine Hoffnung mir gleich wieder genommen, als Liam sich mir in den Weg stellt und zurückhalten will. Fehler. Binnen von Sekunden hat er meine Faust in seinem Gesicht, taumelt zurück und lässt mir nun wieder Platz, um zu Ihr zu gelangen. Und das lasse ich mir auch nicht zweimal sagen.

Erst bei ihr angekommen Bremse ich ab, und will sie schon in meine Arme ziehen, als dieser Jin mir da einen Strich durch meine so schön geschriebene Rechnung macht. Statt sie loszulassen, zieht er sie nur noch näher an sich heran, und sieht mich wütend und warnend an, was mich jedoch nicht zurückschrecken, eher im Gegenteil. Es macht mich rasen, dass dieser Junge es wagt, sie vor meinen Augen SO zu umarmen, oder gar mir mein Mädchen zu verweigern. Niemals, wirklich nie hätte ich gedacht, dass ich mal so reagieren würde, wenn jemand das Mädchen, welches ich mehr als alles andere auf dieser Welt liebe, nur in den Armen hält, doch so ist es. Ich bin extrem eifersüchtig, und will ihm am liebsten seine Fresse mal so richtig polieren, um ihm mehr als nur deutlich daran zu erinnern, dass er seine Flossen von Ihr nehmen soll. Ich habe sie bereits mehrere male verloren, und werde mir definitiv nicht von irgend so einem dahergelaufenen Grünschnabel mein Girl nehmen lassen. Also bitte, das geht nun wirklich zu weit!

"Nimm deine Finger von ihr!" meine Stimme ist drohend, jedoch ist das leichte Zittern nicht zu überhören. Erst recht nicht für Profis wie Dragon. Diese jedoch ist momentan damit beschäftigt, nicht ihr ganzes Gewicht auf ihren Retter zu verlagern, und hat dies somit nicht wirklich wahrgenommen, wie es mir scheint.

"Haha, ja, sicher! Und in was für einer bekloppten Welt haust du denn bitte du Depp?! Alter, ich über gebe meine beste Freundin doch nicht an dich Grünschnabel! Wie bitte?!" DEPP und GRÜNSCHNABEL?! Also wirklich, ich bin alles andere als ein Depp, ich bin der glänzende Ritter in schwarzer Rüs... okay, lassen wir dass mal lieber darauf beruhen. Ich legte mir gerade die letzten Fetzen grob in meinem Kopf zusammen, als mich etwas unterbricht. Und augenblicklich ist meine gesamte Aufmerksamkeit wieder nach unten gerichtet.

"Jin... lass mich bitte... los" ihre Stimme ist nur ein krächzen, und ich hätte es fast nicht gehört, wenn meine ganze Aufmerksamkeit nicht ihr galt, und nur auf eine Reaktion ihrerseits gewartet hätte. Etwas verwirrt sieht er zu dem sich etwas regenden Wesen runter, und lässt sie sanft los. Sofort schließe ich vorsichtig, aber auch drängend meine Arme um sie, ziehe sie ganz nahe an mich heran, und merke Sofort, dass sie sich augenblicklich an meinen Pullover kuschelt, und sich an mir festhält, um nicht wieder am Boden zusammenzubrechen. Auch ich halte sie ganz fest in meinen Armen, und ignoriere dabei das ganze Blut, welches jetzt auch auf meine Kleidung übertragen wird.

Doch das ist mir egal. Mir ist gerade alles so unglaublich egal! Hope lebt, zwar schwer verletzt, doch am Leben. Ich bin noch am Leben, und halte gerade die Liebe meines Lebens in meine Armen. Ich weiß nicht was schöner ist. Dass sie Lebt, oder dass sie zu mir wollte. Für manche mag es vielleicht kein realer vergleich sein, doch für mich ist es das. Sie war damals, als ich sie kennengelernt habe so kalt zu uns allen, und auf der einen Seite auch so verletzlich. Trotz ihrer unglaublichen Schmerzen, welche sie Psychisch stark belastet zu haben scheinen, hat sie niemanden an sich herangelassen, und selbst Umarmungen strickt gemieden, wobei ich sagen muss, dass es zum Ende hin immer besser wurde, und wir uns auch ab und an mal umarmt haben. Trotzdem ist es einfach ein unbeschreiblich tolles Gefühl, es von ihr selbst zu hören, und nicht nur zu denken, oder teilweise zu sehen.

Ich liebe dieses Mädchen, und werde alles dafür tun, dass sie endlich mein ist!!

Eine Maske, ein Name und alles ist anders...Dove le storie prendono vita. Scoprilo ora