Kapitel 21

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Harry Styles P. o. V.

Es ist halb acht in der Früh, und irgend so ein Penner meint doch allen Ernstes, JETZT mit einem verdammt lauten Auto durch die Straßen zu schießen, und mir meinen wohlverdienten Schönheitsschlaff nicht zu gönnen. Das ist doch echt die Höhe! Grummelnd versuche ich wieder einzuschlafen, aber keine Chance. Nach weiteren 7 Minuten stehe ich gequält auf, reibe mir die Augen und gehe leise die Treppen runter, nur um in Boxershorts in die Küche zu tapsen, das Licht an zu machen und mir einen Tee zu machen. Ich würde ja auch liebend gerne Kaffee trinken, aber unser lieber Niall hat beim Einkaufen an echt alles gedacht nur nicht an die aufgeschriebenen Sachen auf dem Zettel, welchen wir ihm mitgegeben haben. Dafür haben wir jetzt wieder drei Schränke voll mit allem möglichen Süßkram. Na, immerhin etwas! Nur mäßig zufrieden rühre ich meinen Tee um, und will schon ins Wohnzimmer gehen um etwas Fernsehen zu gucken, als ich mehr unfreiwillig Zeuge werde, wie unsere neue Nachbarin schwankend aus ihrem Hammer Auto steigt, abschließt, und zu ihrem Haus gehen, oder eher Taumeln will, als sie plötzlich auf halbem Wege in sich zusammensackt, und nicht mehr aufsteht. Erst ignorierte ich es, doch als sie sich nach 3 Minuten immer noch nicht geregt hat, nahm ich mir meine dicke Jacke vom Hacken, schloss unsere Tür auf und ging langsam auf ihr Grundstück, wobei ich über einen Zaun klettern muss, was etwas umständlich ist, aber dennoch geht. Erst als ich neben ihr angelangt bin und eine dunkle Flüssigkeit um sie herum vorfand, schrak ich zurück. Bitte lass es nicht das sein, was ich denke was es ist!

Ich knie mich mit zitterndem Körper und einer schrecklichen Vorahnung neben sie und tunkte einen Finger in die Flüssigkeit, als ich es jedoch etwas ins Licht halte und erkenne, was es ist, entfloh mir ein leiser Schrei. Scheiße, sie Blutet wirklich! Fluchend überlege ich, was ich machen soll, und will schon Paul anrufen, als ich mir mit der flachen Hand selbst gegen die Stirn klatschen und über meine Eigene Dummheit den Kopf schüttle. Wenn ich Paul verständigen würde, würde ich mir erstmal einen Vortrag anhören dürfen, von wegen, dass ich nicht alleine und erst recht nicht im dunklen vor die Tür, und in einen fremden Garten gehen darf, nur, weil da ein Weib zusammengeklappt ist. Ne ne, lieber nicht.

Kurz entschlossen bücke ich mich erneut, schiebe eine Hand unter ihre Kniekehlen und die andere unter ihren Rücken, ehe ich sie hochhebe und zum Zaun marschiere, wobei mir einfällt, dass sie nicht nur so dünn aussieht, sondern wirklich ein Fliegengewicht ist. Na, ich glaube, da muss ich sie noch einmal drauf ansprechen! Als ich kurz vorm Zaun angelangt bin, und überlege, wie ich es am besten mache, höre ich plötzlich ein Husten vor mir. Sofort blickte ich runter und erkenne sie nun besser durch das Licht der Laternen...

Ihre Augen waren geöffnet und ein leises Rinnsal Blut kommt aus ihrem Mund, was mir eine Gänsehaut beschert. Leise und mit röchelnder Stimme sagt sie schließlich "Lass... mich ru... runter!" Das Atmen fällt ihr schwer und sie war noch blasser als ohnehin schon. "Vergiss es!! Du hast eine blutende Wunde, spuckst Blut und kannst nicht mal richtig stehen!! Ich bringe dich jetzt ins Krankenhaus!!" geschockt reißt sie ihre dunkelgrünen Augen auf, als ich das letzte Wort aussprach. "NEIN!! Bitte, bring mich in mein Haus!!" Ich jedoch steure schon den Zaun an, über welchen ich vorhin schon klettern musste, und welcher unsere Grundstücke trennt.

"Lass mich SOFORT runter, oder du wirst es bereuen!! Meinetwegen... kannst du mi... mitkommen und dich ver... vergewissern, aber ich gehe NICHT ins Krankenhaus!!" misstrauisch drehe ich schnellen Schrittes um und gehe mit dem Fliegengewicht auf dem Arm zu ihrer Haustür. Immer noch etwas zitternd drückt sie einen Knopf, durch welchen kurz darauf eine Stimme dröhnt. "Arg!! Jonson! Machen sie schnell die Tür auf und schreien nicht so rum!" giftet das Mädchen in die Anlage. Hui, da ist aber jemand angepisst

Von drinnen waren sofort laute Schritte zu hören und kurz darauf wird die Tür auch schon aufgerissen und ein Mann Mitte 30 mit dunkelbraunen Haaren und grauen Augen steht in der Tür. Groß guckt er erst mich und dann das Mädchen in meinen Armen an, ehe er sich kurz verbeugt und zur Seite tritt...

Dankend nehme ich es an und gehe mit ihr den langen Flur entlang. Die Villa ist wirklich schön. Hell und groß. Ganz mein Geschmack. Ich werde erneut von einem Husten aus meinen Gedanken gerissen.

Als ich nach rechts blicke, erkenne ich den bleichen Mann, welcher irgendwas murmelt, was ich nicht verstehe. Es scheint aber nicht von Bedeutung zu sein, da er mir deutet ihm zu folgen, was ich dann auch tue. Wir gehen in die erste Etage und durch die 4. Tür auf der linken Seite. Es ist ein Badezimmer in schwarz mit Dusche, Badewanne, Waschbecken und allem was man braucht. Noch dazu steht eine Liege unter einem großen Fenster, welches schräg angebracht ist, um vermutlich nicht von Spannern belästigt zu werden. Praktisch.

Vorsichtig lege ich sie auf die Liege und trete etwas zurück. Der Mann geht mit etwas weißem und einem Tuch in der Hand zu ihr und will das T-Shirt etwas hochschieben, schafft es allerdings nicht, da er die Hände voll hat. Rasch eile ich ihm zur Hilfe und habe das erste mal keine dreckigen Hintergedanken, was bei mir eher ungewöhnlich ist. Vorsichtig ziehe ihr das Shirt bis unter die Brust, darauf bedacht, ihr nicht wehzutun. Scharf ziehen wir die Luft ein, als wir den Blutverschmierten Bauch und die klaffende Wunde sehen.

Vorsichtig arbeitet er sich über ihre Haut, bis schließlich alles Blut verschwunden ist und man die Wunde deutlich erkennen kann. Eine Stichwunde...

Eine Maske, ein Name und alles ist anders...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt