• Prolog •

8.2K 411 48
                                    

• D A N I E L •

Ich stehe neben meinem Vater. Aufrecht, stumm - wie es sich gehört. So sind meine Anweisungen von ihm.

Als der Prinz eines großen Königreiches muss ich meine Familie repräsentieren. Stolz und Würde müssen bewahrt werden. Ich darf keine Fehler machen.

Mein Blick fällt auf den Mann neben mir. Er strahlt regelrecht die Macht aus, die von einem König erwartet wird. Sein Blick ist starr nach vorne gerichtet.

Vor uns ist das Volk versammelt, wartet auf die Ansprache des Kanzlers. Carson, der engste Vertrauter und Berater meines Vaters, stellt sich an das Geländer und schaut nach unten über die Masse hinweg.

"Eine neue Regelung hat uns alle an diesem Tage hier versammeln lassen! Die frühesten Geschehnisse haben das Königreich schwer erschüttert. Zwei Männer, von dem Teufel verführt, haben gesündigt und sind dem Weg in die Hölle gefolgt. Eine Schande für das ganze Land, welche sich ab diesen Zeitpunkt niemals mehr wiederholen wird. Ein neues Gesetz, vom König selbst von Hand geschrieben und besiegelt."

Sein Kopf dreht sich zur Seite zu meinem Vater. Dieser nickt kurz. Sein Blick zeigt deutliche Strenge.

Strenge, die ich schon oft in meinem Leben spüren durfte.

"Jeder, der das gleiche Geschlecht begehrt und somit einen Pakt mit dem Teufel schließt, wird unverzüglich mit dem Tode bestraft.", verkündet Carson nun lauter, als er sich wieder dem Volk zuwendet. "Obgleich nur der Verdacht auf einen Verrat aufkommt, die Person wird augenblicklich verhaftet. Diese...Geschöpfe des Teufels sollen gar nicht erst in Versuchung kommen, sich irgendwo in einer dunklen Gasse zu verstecken und sich vor den Augen Gottes anzufassen! Man wird sie verfolgen, ihnen wenn nötig die Geschlechtsteile einzeln abreißen..."

Ich blicke nach unten und lasse die Umgebung verstummen.

Zwar bin ich derselben Ansicht, wie mein Vater, aber zu hören, wie sie jeden einzelnen Sündigen foltern wollen...das bereitet mir dann doch eine wahre Gänsehaut am ganzen Körper.

Jemand greift nach meiner Hand. Die Hand ist weich und warm. Lächelnd sehe ich in das wunderschöne Gesicht meiner Mutter. Ihre liebevollen Augen mustern mich besorgt. Sie spiegeln die Frage wider, ob es mir gut geht. Ich nicke, während meine Hand ihre fester umschließt.

Der Blick meines Vaters entgeht uns beiden nicht. Eingeschüchtert presse ich die Lippen aufeinander, während ich auf die Menschen unter uns schaue.

Obwohl sie jubeln, tragen ihre Gesichter die Furcht vor den Konsequenzen, die sie womöglich erwarten könnten. Ängstlich folgen sie dem König - was anderes bleibt ihnen nun nicht übrig. Wie ich hat auch jede einzelne Person Pflichten, eine und wohl die höchste ist, dem König zu gehorchen und ihn anzubeten, als wäre er der Gott in Menschengestalt.

Und auch ich darf den Mann neben mir nicht als meinen Vater ansehen. Er ist die Macht selbst, autoritärer und gefährlicher wie nie jemals ein anderer sein könnte.

Meine Anweisungen für den heutigen Tag sind klar und deutlich - aufrecht, stumm.

Wie es sich für einen Prinzen, der seinem Vater auf ewig gehorcht, gehört.

©Aria1Spencer

Und damit hallo zu einer neuen Partnerstory mit Aria1Spencer . Sie schreibt aus der Sicht des Prinzen und ich werde aus der Sicht einer anderen Person schreiben 😁

Lasst gerne eure Meinung da und schaut mal bei ihr vorbei :)

Wünsche euch einen schönen Start in das Jahr 2018! 😊

Hopelessly Fall In Love [BoyxBoy] + Aria1SpencerWhere stories live. Discover now