• Epilog •

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• E T H A N •

Wenige Wochen sind Daniel und ich bereits unterwegs. Eine vorerst feste Bleibe haben wir noch nicht gefunden. Wir ziehen umher. Immer weiter weg, von unserer eigentlichen Heimat. Wenn man es überhaupt noch so nennen kann, nachdem, was passiert ist.
Im Moment leben wir in einer kleinen verlassenen Hütte am Rande eines Dorfes. Die Einwohner nahmen uns freundlich auf.
Doch wir wissen, dass wir sie bald wieder verlassen müssen.

Ich kann es immer noch nicht glauben, dass Daniel seinen eigenen Vater ermordet hat.
Ab und zu triftet er ab und scheint tief in seinen Gedanken versunken zu sein. Er erzählt mir oft, dass er an seine Mutter und an Martha denken muss. Das er sie vermisst.
Doch mir geht es nicht anders. Ich vermisse meine Familie ebenfalls.
Aber wir wollen irgendwann zurückkehren, sobald die ganze Aufregung vorüber ist.

Ein paar Tage ist es her, als Daniel und ich in einer Taverne saßen und durch Zufall ein Gespräch an unserem Nachbartisch mitbekommen haben.
Die Königin hat nach ihrem Sohn ausrufen lassen.
Doch zum Glück weiß so weit entfernt niemand genau, wie Daniel wirklich aussieht.

Lächelnd betrachte ich ihn, wie er Holz hackt und dabei immer wieder verstohlen zu mir herüber blickt.
Ich genieße das weiche Gras unter mir und die Aussicht, welche ich auf Daniels muskulösen Oberkörper habe.

Ich bin so glücklich, nun nahezu ungestört mit ihm zusammensein zu können.

Die Sonne geht schon unter, als Svenja, unsere Nachbarin uns zum Essen ruft. Sie und ihr Ehemann haben uns für heute zu sich eingeladen, so wie schon viele Tage zuvor. Die beiden sind etwa in unserem Alter und sind mir in dieser kurzen Zeit schon an Herz gewachsen. Sie sind so liebevoll und akzeptieren Daniel und mich voll und ganz.

Er legt die Axt beiseite, kommt zu mir und zieht mich zu sich, um mir einen kurzen Kuss zu geben.
»Geh doch schon mal vor, ich muss mich noch waschen und etwas anderes anziehen«, lächelt er und verschwindet dann in unserer kleinen Hütte.

Als ich bei unseren Nachbarn ankomme, ist Svenja noch gerade dabei das Brot zu schneiden.
Wenn ich daran denke, wie Daniel letzte Woche versucht hat das Brot schneiden, rutscht mir ein Lacher aus meiner Kehle.
Svenja scheint sich ebenfalls zu erinnern und steigt in mein Lachen mit ein.

»Daniel, du musst das Messer so halten«, lacht Svenja und drückt es ihm richtig in die Hand.
»Ach, ich kann das doch nicht«, quengelt er, als er die nächste Scheibe krumm und schief abschneidet. Während ich und Svenja uns vor lachen beinahe auf dem Boden kugeln, ist Daniel die Verzweiflung ins Gesicht geschrieben.
Plötzlich lässt er das Messer fallen und blickt auf seinen Finger, welcher zu bluten scheint.
»Ihr Männer seid echt zu nichts zu gebrauchen. Nichtmal das könnt ihr. Bis auf du natürlich, Ethan«, meint Svenja und beginnt dann das Brot selbst zu schneiden, während Daniel immer noch wie bestellt und nicht abgeholt an seinem Platz steht.
»Awww mein armes kleines Danielbaby«, meine ich gespielt traurig, nehme seinen Finger, tupfe das Blut mit einem Tuch ab und puste gegen die Wunde, bevor ich ihm grinsend einen Kuss auf die Wange gebe.
»Ihr seid doch alle doof«, murmelt er schließlich und steigt dann mit in unser Lachen ein.

Arme, die sich um mich schlingen holen mich aus der schönen Erinnerung, die ich nie mehr missen will. Lächelnd lehne ich mich an Daniel und genieße die angenehme Wärme, die sein Körper ausstrahlt.
»Ich liebe dich mit jeder Faser meines Seins«, haucht er mir ins Ohr und lässt mich damit strahlen, wie die Sonne an ihrem hellsten Punkt.
»Ich liebe dich auch Daniel«, antworte ich und drücke mich an den Mann, der mir gezeigt hat, dass Liebe keine Grenzen kennt.

Ich weiß zwar nicht, was die Zukunft uns bringt. Jedoch weiß ich, dass ich Daniel über alles Liebe und das wir irgendwann unseren Platz in diesem Universum finden werden.

Hopelessly Fall In Love [BoyxBoy] + Aria1SpencerWhere stories live. Discover now