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• E T H A N •

Mit hängenden Schultern schlürfe ich neben meinem Bruder die Gasse entlang zu dem großen Marktplatz. Mal wieder lässt er auf dem Weg eine Menge seiner dummen Kommentare ab, weshalb meine Laune nun wieder im Keller ist.

Als wir auf dem staubigen Markplatz zum stehen kommen, befinden sich rechts eine Menge langgezogener Tische, hinter denen mehrere Leute sitzen. Vor jedem von ihnen befindet sich ein Bewohner der Stadt.

Alle Jungen in dem Alter von 16-22 sollten sich heute ihr versammeln und sich nacheinander in eine Liste eintragen. Vorname, Nachname, Geburtsdatum und Wohnanschrift. Per Zufall wird dann ein Name gezogen.

Innerhalb der nächsten Tage wird einer von ihnen persönlich zu Hause abgeholt und in das Schloss gebracht, wo das neue Leben als Diener des Prinzen höchst persönlich beginnen wird.

Die Schlange vor uns wird immer kürzer. Während ich von meinem Bruder immer weiter nach vorne geschubst werde und meine Laune somit immer weiter in das Negative rutscht, genießt er förmlich mich wieder zu piesacken.

Kurze Zeit später stehe ich vor einem älteren Herr mit Schnauzer. Sein Blick genau so ernst, wie der der anderen Männer.

»Dein Name kommt hierhin und deine Adresse da. Geburtsdatum in die erste Spalte«, erklärt er mir Monoton und drückt mir eine Feder in die Hand.

Mit zittriger Hand fülle ich alles aus und lege die Feder beiseite. Er nickt mir zu, als Zeichen, dass ich fertig bin. Ich wende mich von ihm ab und will gehen, als mich eine Hand an meinem Arm zurückzieht. »Du wartest auf mich«, zischt mein Bruder und lässt mich dann los, bevor er mir noch einen abwertenden und angeekelten Blick seinerseits schenkt. Ein verachtendes Geräusch ertönt aus seinem Mund. Arrogant dreht er sich um und bekommt ebenfalls alles erklärt.

Ich schlängle mir ein Weg zurück durch die Menge und stelle mich wartend in die Gasse, aus welcher wir gekommen sind.

Eine Hand packt meinen Arm und zieht mich bevor ich reagieren kann um die nächste Ecke. Ian steht vor mir und schaut sich prüfend um. Wir befinden uns nun in einer kleinen Lücke zwischen zwei Wohnhäusern.

Noch ein letzter Blick hinter mich und schon schlingt er seine Arme um meinen Hals. Vorerst versteife ich mich, bevor nun auch ich meine Arme um den zierlichen Körper vor mir schließe. »Ich habe Angst. Was wenn ich gezogen werde?«, wimmert er, als wir und voneinander lösen. »Es wird schon alles gut werden«, beruhige ich ihn und gehe etwas auf Abstand, weshalb er nach meiner Hand greift. »Ian, nicht hier, bitte. Neulich bist du doch gegangen. Also warum gehst du hier jetzt so ein Risiko ein?«, meine ich und bemerke einen leicht säuerlichen Unterton in meiner Stimme.

Er will gerade antworten, als die laute Stimme meines Bruders an den Wänden widerschallt. »Ethan?!«, brüllt er.
Schnell verabschiede ich mich von Ian und verlasse eilig die Lücke, um direkt hinter meinem Bruder zu landen.

Er dreht sich um und blickt mich finster an. Ich schlucke.

Das nächste was ich wieder wahrnehme ist ein wahnsinnig brennender Schmerz auf meiner Wange. Mein Bruder lässt seine Hand langsam sinken und schaut mich weiterhin wütend an. »Kannst du nicht einmal das machen, was man dir sagt?!«, schreit er. Vorsichtig lege ich meine zitternde Hand an meine Wange und nur mit Mühe kann ich die Tränen zurück halten.

Er läuft los und mit gesenktem Kopf folge ich ihm bis nach Hause.

Einige Tage später klopft es überraschender Weise an der Tür. Fröhlich hüpfend öffnet meine kleine Schwester diese und erstarrt sogleich, weshalb meine Mutter in ich neben sie treten. Zwei breit gebaute, ernstblickende Riesen in Rüstung stehen davor und blicken sich suchend um, bis ihr Blick an mir stehen bleibt.

»Ethan Hanson?«, fragt einer von ihnen. »Hier«, murmle ich leise und so langsam sickert es zu mir durch, was sie hier wollen. Ohne ein weiteres Wort von ihnen beginne ich neben meiner weinenden Mutter meine paar Sachen zusammenzupacken. »Mutter, ich komme euch doch besuchen«, versuche ich sie zu beruhigen.
»Ich weiß mein Schatz«, murmelt sie und schließt mich nochmal fest in ihre Arme.

Nach einem viel zu langen Abschied begleite ich die Männer zu meinem neuen „zu Hause".

Was denkt ihr wird im Schloss so passieren? :D

Hopelessly Fall In Love [BoyxBoy] + Aria1SpencerWhere stories live. Discover now