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• D A N I E L •

"Wenn es dunkel war, wie konntest du diesen Ian dann erkennen? Es hätte doch dann jeder sein können."

"Wie gesagt kenne ich ihn sehr gut, da unsere Familien miteinander befreundet sind. Deshalb konnte ich ihn trotz Dunkelheit an seinen Umrissen gut erkennen. Außerdem hat er zu dem anderen Bastard gesprochen."

Ich mustere ihn genau, um ihm vielleicht ansehen zu können, ob er etwas verheimlicht. Doch nichts.

"Ian Miller sagst du?" Er nickt. "Und den anderen hast du wirklich nicht erkannt?" "Nein, Eure Hoheit." Dieses Mal antwortet mein Vater: "Danke, Jude Hanson. Du hast unserem Volk einen großen Segen mit deiner Tat geschenkt. In den nächsten Tagen wird dir eine Belohnung zugestellt."

Die Miene von Ethans Bruder erhellt sich augenblicklich. "Vielen Dank, Eure Majestät. Ich würde alles für unser Land tun." "Das zeigt Mut und Stärke, was ich sehr schätze." Ich verdränge den Wunsch, meine Augen zu verdrehen.

"Castiel, führe ihn bitte hinaus. Ich möchte mit meinem Sohn alleine reden." Ich will aber nicht mit ihm reden. Aber das zählt natürlich nicht.

Als wir alleine sind, wende ich mich augenblicklich von ihm ab. "Du willst ihn doch nicht wirklich umbringen lassen, Vat-" "Ich kann nicht zulassen, dass noch mehr von solchen Kreaturen unter uns leben. Und als zukünftiger König sollte dir das Wohl deines Volkes ebenfalls am Herzen liegen."

Aber das bedeutet doch nicht, Menschen dafür zu Tode zu verurteilen, was sie sind...

"Hör mal, sie sind abartig, verstanden? Du solltest kein Mitleid mit ihnen haben, das haben sie nicht verdient. Solche Mistgeburten dürfen nicht leb-" "Ich werde mich nochmal hinlegen. Irgendwas raubte mir heute Nacht den Schlaf.", unterbreche ich ihn gereizt und lasse ihn dann stehen.

Seine Rufe ignoriere ich dabei vollkommen.

Die Wut in meinem Bauch wächst jeden Tag an - doch nun hat er die Grenze überschritten! Vater kann doch nicht jeden Homosexuellen ermorden lassen.

So etwas darf es nicht geben. Doch für ihn sind es keine Menschen, sondern Bestien, die man zügeln muss. Sonst könnte man die Kontrolle verlieren. Und das würde der König niemals zulassen.

Ohne auf meine Umgebung zu achten, laufe ich durch die Gänge. Dass ich derweil schon die Orientierung verloren habe, ist mir gleichgültig. Das Schloss ist schließlich groß, da kann das doch mal passieren.

Irgendwann höre ich Schritte hinter mir. Ich weiß nicht, wie lange ich bereits verfolgt werde oder wer diese Person ist, aber mich interessiert es auch nicht wirklich.

Ich brauche Ablenkung. Sonst würde ich mir irgendein Mädchen nehmen, aber mich hält etwas von diesen Gedanken ab. Mir ist es ein Rätsel, warum es dieses Mal anders ist. Es hat sich nichts verändert. Ich bin derselbe achtlose Mistkerl wie vor ein paar Wochen.

Auf einmal werde ich am Arm festgehalten und nach hinten gezogen. Ich sehe in Ethans Augen. "Daniel, was ist passiert?" Völlig überrumpelt starre ich ihn nur an, für einen Außenstehenden muss diese Situation sehr befremdlich wirken.

"Wusstest du davon?" "Wovon?", fragt er ehrlich verwirrt. Seine Hand hält noch immer meinen Arm fest umklammert, als hätte er die Sorge, dass ich einfach so verschwinde.

"Dein Bruder hat deinen Bekannten Ian Miller gesehen und zwar mit einem anderen Mann-", augenblicklich versteift er sich, "Du wusstest es also? Dir ist schon bewusst, dass du es hättest melden müssen?" "I-ich kann...er...Ian ist..." Er bringt kein Wort zustande.

Ethan weiß ganz genau, wie es nun mit Ian weitergehen wird...

"Es tut mir leid, Etha-" "Kannst du denn gar nichts dagegen unternehmen? Du bist der Kronprinz und somit der zukünftige König und Herrscher dieses Landes. Da musst du doch auch etwas zu sagen haben!"

Hopelessly Fall In Love [BoyxBoy] + Aria1SpencerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt