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• E T H A N •

In meinen Gedanken versunken laufe ich neben Prinz Daniel durch den Wald. Es ist eigentlich gefährlich ohne Wachen hinaus zu gehen. Auch wenn das hier ein sicheres Land ist, könnten überall Banditen lauern.

Sein Kompliment über meine Augen geht mir wieder durch den Kopf und ich muss leicht lächeln. Wieso hat er das gesagt? Hätte das jemand mitbekommen, dann wäre das vermutlich mein Ende gewesen.

»Möchtet ihr morgen auch etwas unternehmen und wenn ja, was?«, frage ich Prinz Daniel und warte auf seine Antwort. »Mal sehen«, antwortet er kurz und knapp.
»Und was wollt Ihr heute Abend essen?«, stelle ich nun die zweite Frage. »Entscheide du«, ich meine in seiner Stimme einen genervten Unterton zu hören.
»Ist alles in Ordnung mit Euch?«, will ich wissen. Abrupt bleibt er stehen und dreht sich mit ernstem Gesicht zu mir um. Eine Gänsehaut breitet sich auf meinem Körper aus.
Ohne einen weiteren Kommentar dreht er sich um und läuft zurück zum Schloss. Seine Körperhaltung ist angespannt. Muss ich dieses Verhalten verstehen? Habe ich etwas verbrochen? Oder habe ich etwas falsches gesagt?

Als wir wieder im Schloss ankommen, geht Prinz Daniel in sein Zimmer und auch ich verkrümle mich in meinem. Als ich im wenig später sein Essen bringen will, nimmt er mir dieses bereits an der Tür entgegen und schließt diese direkt wieder. Mittlerweile ist es dunkel und der Mond scheint hell am Himmel. Heute ist es soweit. Heute werde ich Ian besuchen gehen.

Ich schleiche mich durch den Gang zu einer Hintertür des Schlosses, welche offen steht. Die Wachen dort sitzen an einem Tisch und scheinen ein Kartenspiel zu spielen. Meine Chance. Ich schleiche weiter, bis ich im Wald ankomme und den restlichen Weg zu Ians Haus renne.

Vor seinem Fenster bleibe ich stehen und klopfe ein paar mal leicht dagegen. Kurze Zeit später öffnet ein verschlafener Ian das Fenster und schaut mir mit müden Augen entgegen, bis er diese auf einmal aufreißt, als er mich erkennt.
»Ethan«, haucht er und seine Augen beginnen im Schein des Mondlichts zu strahlen. Ich lächle ihn an und Strecke ihm meine Hand entgegen.
»Ich werde mir noch kurz etwas anderes anziehen«, verkündet er und verschwindet kurz. Es dauert nur ein paar Minuten und schon klettert er durch das Fenster und landet vor mir.

Ich laufe voraus und achte immer auf seine Fußstapfen, die mir ein Zeichen geben, dass er mir folgt. Wir gehen wieder an unseren Lieblingsplatz und lassen uns dort nieder.

»Wie ist es dort?«, fragt Ian und legt seinen Kopf auf meine Schulter, während ich meine Arme im ihn lege. »Ich vermisse meine Mum und meine Geschwister...und dich«, flüstere ich und stehle mir einen sanften Kuss. »Prinz Daniel ist eine Art für sich. Manchmal kann er nett sein und manchmal kommt der arrogante Königssohn durch, den man wohl auch am meisten von ihm erwartet. Ich möchte wieder zurück zu euch«, fahre ich fort.
»Irgendwann kannst du bestimmt wieder zurück und dann gehen wir beide fort von hier«, meint Ian aufgeregt und grinst mich an. Ihn glücklich zu sehen, bringt mich automatisch auch zum Lächeln.
»Ja, das werden wir«, stimme ich ihm zu und gebe ihm einen Kuss auf die Schläfe.

Lange unterhalten wir uns noch, bis und die Müdigkeit einholt und wir dort zusammen gekuschelt einschlafen.

Durch die Sonne, welche in meine Augen scheint, werde ich am nächsten morgen geweckt. Noch immer halte ich Ian in meinen Armen und zucke zusammen, als ich realisiere, wie offensichtlich wir hier liegen und das es bereits wahrscheinlich schon nach dem frühen Morgen ist.

»Ian, wach auf«, sage ich etwas lauter und rüttle an seiner Schulter. Langsam schlägt er die Augen auf, bis er ebenfalls feststellt, was hier los ist. Er löst sich von mir und springt auf die Beine.

»Tut mir leid, aber ich muss dringend los«, meine ich schnell und eile bereits zurück zum Schloss.

Hoffentlich schläft Prinz Daniel noch.

Hopelessly Fall In Love [BoyxBoy] + Aria1SpencerWhere stories live. Discover now