6. Kapitel

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Ich war tatsächlich nach Hause gegangen.

Ich hatte sein Training nicht gesehen. Ich war zu sauer.
Er wusste, wie mich das verletzen würde, tat es aber trotzdem.

Also ging ich nach Hause und duschte mich. Endlich hatte ich wieder mein Himbeer Shampoo! Wurde ja mal Zeit.

Danach föhnte ich mir die Haare und packte alles mögliche für den Mädelsabend zusammen.

Wir würden uns wahrscheinlich ganz traditionell unsere Nägel lackieren, uns die Haare gegenseitig flechten, uns schminken und dann noch ganz viele Fotos machen. Außerdem würden wir wieder zusammen mit unseren Instrumenten spielen. Mila spielte seit einigen Jahren Klavier und ich hatte meine ganzen Gitarren.
Seit einem halben Jahr versuchte ich mir auch noch das Klavier spielen beizubringen. Allerdings fiel mir das Gitarre spielen um einiges leichter.

Ich freute mich schon auf diesen Abend.
Endlich konnte ich mal die ganze Wut wegen Alec vergessen.

Als ich alles zusammen gepackt hatte, nahm ich die Tasche zum Schminken in meine rechte Hand und meinen Gitarrenkoffer in die Linke.

Ich lief die Treppe runter und fragte meine Mutter:"Kannst du mich zu Mila fahren? Wir machen heute einen Mädelsabend."

"Schatz, du siehst doch, ich hab alle Hände voll zu tun. Frag deinen Bruder, der müsste jeden Moment kommen."

"Wir reden momentan nicht viel miteinander. Kannst du das Zeug nicht schnell stehen lassen?", meckerte ich.

"Nein das geht nicht. Der Kuchen ist auch noch im Ofen. Ich stehe nicht stundenlang in der Küche, damit der Kuchen dann verbrennt."

Toll. Musste ich jetzt wirklich eine halbe Stunde zu ihr laufen mit dem ganzen Zeug?

"Frag deinen Bruder lieb, er wird dich schon fahren."

"Wohin?", fragte er plötzlich hinter mir.
Erschrocken drehte ich mich um und er sah mich enttäuscht an.
Bestimmt, weil ich nicht beim Training da war. Er durfte mir jetzt kein schlechtes Gewissen machen.

Als ich dann Alec hinter ihm entdeckte, war nichts mehr von meinem Gewissen übrig.

"Sie muss zu Mila."

"Egal, ich laufe", zischte ich.
"Lass dich doch schnell von ihm fahren."

Niemals! Er würde die ganze Zeit versuchen mit mir zu reden.
Darauf hatte ich keine Lust.

Ich schüttelte stur den Kopf.
"Vielleicht würde er dich ja fahren, tut mir leid wie heißt du gleich nochmal?"

"Alec", antwortete ich für ihn.
Er sah mich überrascht an und nickte dann meiner Mom zu.

"Ich kann schon fahren", meinte er.
Ich sah ihn wütend an, musste aber nach der Zeit nachgeben.

Alec nahm meine Tasche und wollte schon nach meinem Gitarrenkoffer greifen, als ich auf seine Hand schlug.

"Den nehme ich!"

"Ich würde sie schon nicht fallen lassen. Ich spiele selber."
Ich sah ihn verdutzt an.

Wir gingen nach draußen und ich sah ihn immer noch geschockt an.
"Du spielst doch nicht Gitarre!"

"Doch, seit 11 Jahren."

"Willst du mich verarschen?"

Alec öffnete bei seinem Auto den Kofferraum und stellte meine Tasche dort ab. Danach sah er mich abwartend an und ich übergab ihm zögernd meine Gitarre.

Er legte sie vorsichtig in den Kofferraum und schloss ihn dann.
Wir setzten uns ins Auto und er fuhr los.

"Jetzt sag mal, woher weisst du wie ich heiße?"
"Von Mace", antwortete ich nur.

Alec ~ My new Neighbour!? #Pessi-Award2019Where stories live. Discover now