20. Kapitel

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Meine Finger waren in Hunters Pullover gekrallt. Normalerweise würde ich diese Nähe ausnutzen, aber jetzt gerade hatte ich einfach nur Angst.

Ich wollte nur noch runter von dieser blöden Maschine. Hunter wurde immer schneller und mein Herz pochte wie wild.
Wieso tat er das? Er sagte, er würde vorsichtig fahren.

Plötzlich machte er eine Vollbremsung und fing an zu lachen. Wollte er mich verarschen?
"Entspann dich doch mal, Babe. Fang mal an das Leben zu genießen."

Ich würde es ja genießen, wenn ich nach dieser Fahrt noch lebte.

"Fahr endlich zu dir nach Hause. Bitte, Hunter", versuchte ich es zum dritten Mal.
"Ein bisschen noch, okay?", gab er genervt von sich.
Scheiße er war genervt.

"Tut mir leid, fahr so lange wie du willst", nuschelte ich.

"Gut."

Am liebsten hätte ich geschrien. Ich wollte hier runter. Es war wie, als wenn man in einem kleinen Raum war und die Wände kamen immer näher auf einen zu. So eine Panik hatte sich in mir ausgebreitet.

Nach einer weiteren qualvollen halben Stunde, blieb er endlich vor seinem Haus stehen. Ich hatte es überlebt!

Sofort stieg ich ab und riss den Helm von meinem Kopf runter.
Atmen. Ich musste unbedingt atmen.

"Chill, Babe. Lass uns rein gehen."

Er griff nach meiner Hand und zog mich hinter sich her.
Das Haus schien ziemlich leer und er ging mit mir die Treppe nach oben und in sein Zimmer.

Er schaltete seinen Fernseher an und legte sich mit mir aufs Bett. Hunter schloss mich in seine Arme und strich beruhigend über meinen Oberarm.
Sofort wurde ich entspannter und bereute es nicht mehr, mitgefahren zu sein.

Doch nach nicht mal zehn Minuten wurde der Fernseher uninteressant für ihn und er fing an meinen Hals entlang zu küssen.
Er fing an daran zu saugen und seine Lippen wanderten zu meinem Schlüsselbein. Jetzt war ihm mein Top im Weg und ich spürte seine kalten Finger unter meinem Top.

Was tat er da? Er zog mir mein Top aus und ich versuchte mich leicht von ihm weg zu drücken. Eine Ausrede fehlte mir. Ich brauchte unbedingt eine fucking Ausrede.

Ich wollte nicht mit ihm schlafen. Es fühlte sich nicht richtig an und der passende Zeitpunkt war es auch nicht. Außerdem hatte ich Angst davor.

Bevor Hunter noch weitergehen konnte, klingelte es an der Haustür. Gott sei Dank!

Murrend setzte sich Hunter auf und ließ von mir ab.
"Komm gleich wieder, Babe."
Bitte nicht.

Wenn ich ihm sagen würde, dass derjenige an der Haustüre die Stimmung versaut hatte? Wäre das eine gute Ausrede? Würde Hunter überhaupt locker lassen?

Die Tür wurde wieder aufgemacht und es war nicht Hunter der im Zimmer stand.

"Hab sie gefunden", rief Alec.
Timothy erschien auch im Zimmer und ich hockte ohne Top auf dem Bett.

Na das wäre doch mal eine perfekte Ausrede.

Da ich mich nicht bewegte, kam Alec auf mich zu und stülpte mir mein Top über meinen Oberkörper drüber.

Er zog mich auf die Beine und nun kam Hunter auf mich zu.
"Hast du jetzt schon zwei Brüder, oder was?", knurrte er.
"Sozusagen. Tut mir leid, Baby. Holen wir nach", meinte ich und küsste ihn.

Bevor Timothy oder Alec noch was sagen konnten, drückte ich die beiden aus dem Raum.

Hunter wurde ruhiger, nachdem ich ihm gesagt hatte, dass wir es nachholen würden.

Alec ~ My new Neighbour!? #Pessi-Award2019Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt