7. Kapitel

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Mittlerweile war es 23:00 Uhr und ich verabschiedete mich von Mila.

Das war wirklich ein erholsamer Abend.
Ich musste mal nicht an Timothy oder die neuen Nachbarn denken.
Einfach mal abschalten. Das hatte ich gebraucht.

Wenigstens holte mich jetzt meine Mom ab.
Weder Alec noch Timothy könnte ich heute noch ertragen und musste ich zum Glück auch nicht.

Meine Mom bremste vor mir mit dem Auto und ich legte meine Sachen wieder in den Kofferraum.

Dann stieg ich zu ihr ins Auto und gurtete mich an.
"Möchtest du mir erzählen, was zwischen dir und Timothy los ist?"

Und schon wieder dieses nervige Thema.
"Nein heute nicht mehr, Mom. Ich will jetzt nichts mehr von Timothy hören."

Sie nickte und sah konzentriert auf die Straße.
Mom war eine sehr unsichere Fahrerin. Sie fuhr gut, aber eben immer mit Vorsicht. Deshalb lagen auch immer beide ihrer Hände an dem Lenkrad.

"Wenn du reden willst, dann komm einfach zu mir."
"Ja danke, Mom."

Ich war ihr sehr dankbar, dass sie immer versuchte für mich da zu sein. Allerdings konnte sie auch sehr stur sein und musste immer alles wissen.

Doch sie wusste, dass dieser Streit mich sehr traf und wollte mich deshalb nicht weiter aufregen.

Bei uns angekommen, fuhr sie das Auto in die Garage und wir stiegen aus.
Ich nahm meine ganzen Sachen und brachte sie dann in mein Zimmer zurück.

Ich lief ins Bad und zog mir eine kurze Schlafhose und ein weißes Top an.

Plötzlich klingelte mein Handy und ich hatte eine Nachricht von Mila bekommen.
Ich ging aus dem Bad und sah, dass sie nur wissen wollte, ob wir gut angekommen waren.
Ich musste sofort lächeln, da sie wirklich die beste Freundin war, die man sich wünschen konnte.

Als ich meinen Kopf wieder hob, stand ich im Zimmer von Timothy. War ich gerade wirklich unbewusst in sein Zimmer gegangen? Vermisste ich ihn so sehr?

Doch statt meinen schlafenden Bruder im Bett zu sehen, hockte er mit einem Controller in der Hand auf dem Boden und war eingenickt.

Genauso wie Alec.

Wieso war er noch hier, dieser Vollpfosten!?

Warum musste sich Timothy so gut mit Alec verstehen? Ich hatte das Gefühl er stand mehr auf seiner Seite, als auf meiner.
Obwohl ich seine Schwester war.

Ich hatte das Gefühl, dass ich meinen Bruder und meinen besten Freund verloren hatte.

Naja, vielleicht war der Tag auch heute einfach zu lang und ich reagierte über.

Ich drehte mich um und wollte aus dem Zimmer gehen, als ich über ein Kabel gestolpert war und gegen die Kante der Kommode knallte.
Nein, natürlich konnte ich mich nicht mehr auffangen, sondern flog auf die Fresse.

Ich zischte leise und sah, dass mein Knie blutete. Dieser blöde Boden. Wie oft ich mir schon was in Timmy's Zimmer getan hatte. Ich hatte eigentlich darauf geachtet nicht allzu laut zu sein, aber scheinbar hatte das nicht funktioniert.

Plötzlich griff jemand nach meiner Taille und hob mich auf.
Ich spürte seinen Atem an meinem Nacken und bekam ernsthaft vor seinen Augen eine Gänsehaut. Obwohl es nur kitzelte.

Ich drehte meinen Kopf zur Seite und sah direkt in seine eisblauen Augen.
Er sagte nichts und hielt meinen Blick stand.

"W-Was tust du da?", stammelte ich.

"Dir helfen, nach was sieht es denn aus?"
"Ich komm gut alleine klar."
"Sieht man."

Ich rollte die Augen und war erleichtert, dass ich wieder bei mir war. Keine Ahnung was das gerade für ein Ausetzer von mir war.

Alec ~ My new Neighbour!? #Pessi-Award2019Hikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin