75. Kapitel

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"Wie haben Sie sich dabei gefühlt, als er Sie angefasst hat?"

Die Bilder schossen mir erneut in meinen Kopf und ich spürte seine Hände wieder auf meiner nackten Haut.
Schluckend und mit einem Kloß in meinem Hals, versuchte ich der Frau mir gegenüber zu antworten.

"Verletzlich."

"Ich bin mir sicher, Sie haben noch so einiges an anderen Gefühlen gespürt. Warum haben Sie mir verletzlich gesagt?", fragte sie mich.

"Ich glaube, weil ich eigentlich ziemlich selbstbewusst bin. So schnell kann mich keiner unterkriegen. Nate..er hat irgendwie meinen Charakter gebrochen. Er hat mich gebrochen."

Kein einziges Mal schaute ich Mrs. Green entgegen. Ich starrte nur meine ineinander verschränkten Hände an, welche schwitzend auf meinem Schoß lagen.

Alec saß im Wartezimmer und hatte mich bis hier her begleitet. Er war derjenige, der es geschafft hat, dass ich nun doch zum Psychologen ging.
Es tat gut, mit einer fremden Person darüber zu reden.

"Fühlen Sie sich immer noch so gebrochen? Sind Sie immer noch so verletzt?"
"Ja, ich denke schon. Sonst würde ich ihn nicht ständig in meinen Träumen so stark wahrnehmen."

"Ich möchte, dass Sie Zuhause in sich gehen und versuchen eine Lösung zu finden, um sich nicht mehr so schwach zu fühlen. So ein Gefühl wie Sie es bei Alec haben. Sie meinten, wenn er bei Ihnen ist, haben Sie keine Angst und können beruhigt einschlafen."
Ich nickte und stand dann von der orangefarbenen Couch auf.

Mit einem kleinen Lächeln nahm ich noch ihre Hand zum Abschied und verließ dann ihr Zimmer.

Alec stand im Raum und telefonierte mit jemandem. Irgendwie tat er das in letzter Zeit öfters.

Als er mich sah fuhr er sich gestresst durch seine Haare.
"Ich muss aufhören. Ja mach ich!", zischte er und legte auf.

Danach setzte er ein Lächeln auf und kam einige Meter auf mich zu.
"Und wie war es?"

"Wer war das am Handy?", fragte ich stur.
"Niemand wichtiges. Also?"
"Ganz gut. Ich will jetzt aber nicht mehr darüber reden, okay?"

Er nickte und küsste dann zärtlich meine Lippen. Danach umgriff er meine rechte Hand und wir gingen gemeinsam aus dem Gebäude.
Ich atmete tief die frische Luft ein.

"Ist alles okay?", wollte Alec wissen.
"Ja, ich hab mich nur etwas eingeengt gefühlt", murmelte ich unsicher.
"So ging es mir am Anfang auch, als ich dorthin musste. Es wird besser glaub mir", lächelte er und küsste meine rechte Wange.

Doch ich blieb einfach stehen und bekam erstmal einen verwirrten Blick von Alec zu geworfen.
Danach drückte ich mich an den trainierten Oberkörper von meinem Freund und kniff meine Augen zusammen.
Als er dann fest seine Arme um mich legte und mir einen Kuss auf meinen Scheitel gab, konnte ich wieder erleichtert ausatmen.

Diese Umarmung brauchte ich einfach gerade.
"Ich liebe dich, meine Süße", hauchte er mir in mein Ohr.
Lächelnd schmiegte ich mich näher an seine Brust.

Plötzlich hob er mich hoch und ich schlang instinktiv meine Beine um seine Hüften. Mein Gesicht vergrub ich in seiner Halsbeuge und sog seinen unglaublichen Duft ein.

Da ich meine Augen zu gemacht hatte und mich seine Wärme von allen Seiten umhüllte, schlief ich sofort ein.

Wach wurde ich erst wieder durch ein nerviges Klingeln. Alec's Klingelton am Handy. Als ich mich umschaute, bemerkte ich sofort, dass ich in seinem Zimmer war und auf dem Bett lag.

Die Nummer war Unbekannt und ich ging verschlafen an mein Handy.
"Hallo?", murmelte ich schlaftrunken.
"Wo ist Alec?", hörte ich eine bedrohliche Männerstimme sagen.
"Weiss ich gerade nicht. Sie haben mich aufgeweckt!"

"Sag Alec er soll heute um 23:00 Uhr an der großen Halle sein. Pünktlich!"
Danach legte dieser Vollpfosten auf und ließ mich verwirrt zurück.

Ob das der Typ war, mit dem Alec die ganze Zeit immer telefoniert hatte? Ich denke schon.
Als ich so in Gedanken versunken auf dem Bett von Alec lag, öffnete sich seine Zimmertür.

"Na, gut geschlafen?", grinste er und hüpfte zu mir aufs Bett.
"Du sollst heute um 23:00 Uhr zu der großen Halle kommen", meinte ich ganz locker.
Alec sah mich erschrocken an und schluckte schwer.

Er betrachtete das Handy, welches ich noch in der Hand hielt.
"Okay", krächzte er.

"Darf ich mit?", fragte ich dann.
"Ich denke nicht, dass das so eine gute Idee ist. Tut mir leid, Lexy."

Du kannst mich mal.

Dann würde ich ihm eben nachlaufen.
"Okay", gab ich dann nach.

Nicht okay, überhaupt nicht okay!

Er küsste mich auf den Mund und nahm mir dann sein Handy ab. Danach kuschelte er sich zu mir und schloss seine Augen. Gut, dass ich davor schon genug geschlafen hatte. Dann konnte ich jetzt entspannt wach bleiben und ihm dann folgen, wenn er verschwinden wollte.

Als es soweit war, klingelte sein Handywecker rechtzeitig und ich tat so, als würde ich tief und fest schlafen.
Alec lockerte seinen Griff um mich und küsste dann noch meinen linken Mundwinkel.
Danach strich er mir noch eine Haarsträhne hinter mein Ohr und seine kleine Gesten, waren gerade wirklich zuckersüß.

"Liebe dich", haucht er mir noch entgegen und stand dann vom Bett auf. Als ich hörte, wie sich die Zimmertüre schloss, setzte ich mich auf. Ich ging noch zu seinem Kleiderschrank und zog mir einen schwarzen Hoodie über. Die Kapuze zog ich mir tief in mein Gesicht.

Leise tapste ich dann aus dem Raum und folgte meinem Freund aus seinem Haus.
Eilig bog er immer wieder in Seitenstraßen ab, bis wir an einer alten und leerstehenden Fabrikhalle ankamen.
Ich blieb noch weit genug weg und sah, wie er mit einem breit gebauten Mann einschlug.

Die Zwei gingen in das großen Gebäude und danach hörte ich einige Leute lachen und reden.
Sie gingen an mir vorbei und warfen mir noch verwirrte Blicke zu. Die meisten gingen schon in die Halle und ein paar rauchten noch schnell davor.

Ein junger Mann, welcher nicht ganz so einschüchternd wirkte, musterte mich. Langsam ging ich auf ihn zu und fragte:"Darf da jeder rein?"
"Klar. Solange du nicht von der Polizei bist", schmunzelte er.

Ich schüttelte schnell den Kopf und er meinte noch:"Komm mit. Ich zeig dir alles."

Hey Honeys×

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Hey Honeys×.×

Meinung zu dem Kapitel?

Was meint ihr passiert im nächsten Kapitel?

Eure
Melli♡

Alec ~ My new Neighbour!? #Pessi-Award2019Where stories live. Discover now