27. Kapitel

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Ich hatte es überstanden.
Jetzt wusste ich, dass dieses Gerüttel ganz normal war.

Auch wenn ich immer noch mehr wie sauer auf den Schönling war, war ich ihm trotzdem dankbar, dass er mich beruhigt hatte.

Wir fuhren mit dem Bus zu dem Strandhaus der Johnson's, welches eine halbe Stunde entfernt war.
Zum Glück setzte Timmy sich neben mich hin. Er war auch ganz schön müde.

"Hast du dich mit Alec wieder vertragen?"
"Nein!"

Mehr redeten wir nicht, wir waren alle erschöpft.

Am Strandhaus angekommen weitete ich meine Augen.
Es war atemberaubend schön. Die Mauern waren in einem strahlenden weiß und das Haus war einfach gigantisch. Ich stand noch nie vor so einem großen Haus.

Ich stellte meinen Koffer schnell im Flur ab und wollte auf die Terasse zu gehen, damit ich endlich den Strand sehen konnte. Doch Alec hielt mich auf.

"Weisst du noch, als du meintest in den Ferien soll ich dir den Strand mal zeigen?"
Ich nickte nur und wartete auf eine Erklärung.

"Weisst du auch noch, dass du mir wegen dem Gitarren spielen etwas schuldest?"

Genervt ließ ich meine Schultern fallen.
"Was muss ich machen?", seufzte ich.

"Mit mir an den Strand gehen. Ich möchte derjenige sein, der dir zum ersten Mal den Strand zeigt."

Er streckte seine Hand nach mir aus und sah mich schon fast flehend an.
Also ergriff ich seine Hand und er lächelte mich so liebevoll an, dass jede Wut in mir für kurze Zeit verschwand.

Alec öffnete die Terassentür und atmete genauso wie ich die frische Luft ein.
Ich starrte auf den ewig langen Strand hinab und musste lächeln.

Es war wunderschön.

Alec zog mich mit zu der Treppe die gleich am Strand endete.
Wir zogen unsere Schuhe aus und spazierten zum Meer, welches ungefähr 200 Meter vom Haus entfernt lag.

Der Schönling ließ meine Hand nicht los und als wir vor dem Meer standen, lachte Alec kurz auf.

"Ich hab dich noch nie so glücklich gesehen."

Doch hast du. Nachdem wir uns geküsst hatten, du Idiot.

Meine Freude verschwand, als ich an seine Worte dachte, die er eiskalt zu Timothy gesagt hatte. Sofort zog ich meine Hand weg.

"Bitte rede mit mir, schließ mich nicht so aus."

"Ich war wach", fing ich an.

"Wieso hast du mich geküsst, Alec!? Sag's mir!", rief ich und schuppste ihn sauer von mir weg.

Erschrocken sah er mich an.
Allerdings ließ er sich nicht von mir rum schuppsen und packte mich an der Taille.

"Weil du mir verdammt nochmal nicht mehr aus dem Kopf gehst", rief er verzweifelt zurück.

Seine Stirn lag auf meiner und ich spürte das angenehm warme Wasser an meinen nackten Beinen.

"Sag mir endlich, was ich falsch gemacht habe. Egal was es ist, es tut mir leid. Es tut verdammt weh, wenn du so eiskalt zu mir bist."

Seine Tränen glitzerten gefährlich vor seinen Augen. Er meinte es wirklich ernst.

"Du hast zu Timothy gesagt, dass er einen Müll redet und du nichts für mich fühlst. Wieso hast du mich dann geküsst?"

Ich schluckte, denn es schmerzte.

Alec atmete erleichtert aus und schloss kurz seine Augen.
War er jetzt etwa erleichtert, dass ich es wusste!?

Alec ~ My new Neighbour!? #Pessi-Award2019Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt