35. Kapitel

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Ruhig schlief ich in dem himmlischen Miamibett. Auf einmal schlang sich ein starker Arm um meinen Körper und zog mich an sich.
Erschrocken riss ich meine Augen auf.

Nein, wir hatten keinen Sex!

Aber mein Oberteil und mein BH lagen trotzdem am Boden, soweit ich mich wieder erinnern konnte. Oh Gott, wie peinlich. Wenn er mich jetzt nicht mehr hübsch fand? Ob ich ihm vielleicht zu dick war?

Ich musste unbedingt mein Top erwischen. Langsam streckte ich ich mich nach vorne um meine Sachen zu erwischen.
Doch Alec fing hinter mir an zu grummeln und zog mich wieder an sich. Verdammt.

"Was ist los?", nuschelte er gegen mein Schulterblatt.
"N-Nichts!"
Ich spürte richtig wie sich seine Augenbrauen auf meiner nackten Haut zusammenzogen.
Er drehte mich auf den Rücken und ich drückte das Stück Stoff von der Bettdecke an mich.

"Wolltest du es nicht? Ich will nicht, dass du dich unwohl fühlst", murmelte er enttäuscht.
Er war so süß.

Ich griff mit einer Hand nach seinem Nacken und zog ihn somit näher an mich, um meine Lippen kurz auf seine zu legen.
"Ich wollte es. Es ist nur...komisch?"
Ich versuchte das richtige Wort zu finden.

"Du fandest es komisch?"
"Nein nicht komisch, eher ungewohnt..einfach neu, verstehst du? Ich wollte es vorhin, glaub mir, aber jetzt ist es mir..peinlich? Keine Ahnung, ich weiss einfach nicht was du über mich denkst", gestand ich.

"Du meinst also, dass ich dich nicht mehr hübsch finden könnte?"

Dass er das so gut verstand, verletzte mich irgendwie. Dann hatte er also auch daran gedacht, oder etwa nicht?

Sofort setzte ich mich auf und konnte schnell nach meinem Top greifen. Verwirrt beobachtete Alec kurz mein Vorhaben, bis er wieder zu sich kam.

Er nahm mir das Top weg und warf es wieder auf den Boden.
"Was machst du denn? Dir braucht nichts vor mir peinlich sein. Überhaupt nichts, verstanden? Ich versteh eh nicht, wieso du jetzt so unsicher bist, du hast doch eine tolle Figur und bist wunderschön. Wieso hast du solche Zweifel gegenüber dir selbst?"

Ich zuckte nur mit den Schultern, da ich ihm nicht erzählen wollte, dass ich nicht immer so eine Figur hatte.
Er sollte es nicht wissen. Es war mir einfach peinlich.

Alec hätte nie was mit mir angefangen, wenn er eine dicke Nachbarin hätte.
Er würde mich wahrscheinlich nicht mal beachten.

Gut, ich war nicht so übertrieben dick, aber hatte eben ein leichtes Doppelkinn, etwas zu viel Bauchfett und meine Beine waren auch noch etwas breiter wie jetzt.

Ob Alec mich jetzt nur wegen meinem neuen Aussehen mochte?
Immer mehr Tränen sammelten sich unbewusst in meinen Augen. Das Alec neben mir saß, vergaß ich ganz dabei.

Zumindest bis er mich in seine Arme zog und mir durch meine Haare streichelte.
"Was hast du?"

Ein Problem mit mir selbst.

Es wird immer an mir nagen, dass ich mal dick war. Vorallem als mich wer in der Schule beleidigt hatte. Das tat weh.

"Nichts", gab ich nur als Antwort.
Er sah mich mit einer hochgezogenen Augenbraue an.
"Du musst nicht darüber reden, wenn du das nicht möchtest. Solange du nicht traurig bist, weil du meinst ich finde dich nicht hübsch genug. Außerdem ist das Aussehen definitiv nicht alles, Kätzchen", lächelte er und gab mir einen Kuss auf die Stirn.

Ich legte nun auch meine Arme um ihn und die Decke fiel von meinem Oberkörper.
Alec ließ sich mit mir im Arm zurückfallen und seine Hände lagen an meiner Taille.

Alec ~ My new Neighbour!? #Pessi-Award2019Where stories live. Discover now