9. Kapitel

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Mit Schmerzen lief ich in das Schulgebäude und entdeckte von weitem schon meine beste Freundin.

Ich lief auf sie zu und Mila sah mit großen Augen auf mein verbundenes Knie.
"Oh mein Gott, Sweety. Was ist denn passiert?", fragte sie besorgt.

"Bin über ein Kabel gestolpert und mal wieder gegen diese fiese Kommode geflogen", erklärte ich.

"Wieso warst du denn in Timothy's Zimmer?"

"Keine Ahnung, hab deine Nachricht gelesen und meine Beine haben sich selbstständig gemacht."

"Du Arme, vermisst ihn wohl sehr. Wie soll das eigentlich bei euch beiden weitergehen? Du kannst ihm doch nicht ewig aus dem Weg gehen."

"Weiss ich. Er hat mich eben ganz schön verletzt und sieht es glaub ich nicht mal ein. Klar tuts ihm leid, aber er hat nicht verstanden wieso ich so sauer und traurig bin."

"Versteh ich. Ich steh immer hinter dir, Sweety", lächelte sie.
"Danke, dass weiss ich zu schätzen, ich wüsste nicht was ich ohne dich tun würde."
"Wahrscheinlich nichts", grinste sie und gab mir einen Wangenkuss.

Danach liefen wir langsam in unseren gemeinsamen Kunstkurs.
Wir setzten uns auf die Stühle und der stechende Schmerz ließ langsam wieder nach.

Hoffentlich würde ich heute Alec nicht sehen. Vielleicht war er ja plötzlich die Treppe runter gestürzt und konnte jetzt nicht mehr zur Schule kommen. Wäre doch möglich, oder? Oder??

Ich wollte ihn nicht sehen. Er war gestern viel zu nett zu mir gewesen. Das brachte alles durcheinander. Denn ich wollte ihn ja los werden.

Ja das wollte ich.

"Sweety? Hallo? Lexy?"

Ich blinzelte ein paar Mal und sah in Milas Gesicht. Nur noch wir waren im Klassenzimmer. War etwa schon Pause?
Anscheinend schon.

Ich stand sofort auf und wir liefen zu unseren Spinden.
Danach gingen wir in die Cafeteria und holten uns was zu essen.

Durfte das wahr sein?

Timothy hockte mit irgendeinem Mädchen an unserem Tisch, welches an ihm klebte. Noch dazu die Zwillinge. Wütend lief ich auf diese Idioten und ihrer Schlampe zu.

Ich knallte laut mein Tablett auf den Tisch und funkelte meinen Bruder wütend an.
"Was bringst du die jetzt mit zu unseren Tisch?", zischte ich sauer.

Er rollte die Augen und mein Herz blieb stehen. War er gerade ernsthaft genervt von mir?
Mein Bruder, welcher mich so sehr liebte?

Bevor er noch was sagen konnte, fuhr ich fort:"Weisst du was? Vergiss es. Bleib ruhig da, ich verschwinde!"

Ich ließ mein gutes Essen zurück und stampfte, oder so gut es eben mit meinem Knie ging, aus der Cafeteria.

Mila lief mir sofort nach.
"Nicht jetzt. Ich ruf dich später an. Ich geh nach Hause", murmelte ich.
Sie nickte und hielt mich trotzdem nochmal auf.

Mila zog mich in ihre Arme und ließ es dann gut bleiben.
Sie ging zur Cafeteria zurück und ich drehte mich um.
Nur leider stand Sarah vor mir.

Vor zwei Jahren waren wir mal befreundet gewesen. Eigentlich waren wir unzertrennlich. Doch sie entpuppte sich als die größte Schlampe der Schule und behandelte mich nur noch wie ihren Fußabtreter.

Immer wieder hatte ich ihr verziehen. Ich konnte nicht so schnell jemanden los lassen. Ein ganzes Jahr hatte sie mich nur noch so rum geschuppst, wie ihr es gepasst hatte. Und nach einem Jahr hatte ich es geschafft. Ich hatte ihr so die Meinung gegeigt und ein riesen Streit entstand.

Alec ~ My new Neighbour!? #Pessi-Award2019Место, где живут истории. Откройте их для себя