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Cameron

„Ich finde, du solltest dir mehr Mühe geben" Mein bester Freund sah kritisch zu Noah, der am andere Ende des Pausenhofs unter einem Baum saß, an dessen Stamm lehnte und die Augen geschlossen hatte. 

Meine Freunde fanden, ich wäre für ihn verantwortlich und dafür, dass es ihm besser gehen sollte. 

Er tat mir ja auch echt leid, aber ich war kein Heuchler. Ich half ihm soweit ich konnte, doch ihm in den Arsch kriechen würde ich nicht. 

„Was soll ich denn noch machen?", fragte ich Alec genervt. 

Er zuckte mit den Schultern. „Du könntest ihn uns endlich mal vorstellen. Freunde hat er ja keine"

„Genau. Außerdem ist er doch ganz süß", meinte Sandy und kicherte, als ihr Freund sie empört ansah. 

„Ich bin der einzige, den du süß finden darfst, klar?", meinte Max drohend. 

Sandy kicherte nur und auch Max grinste. 

Die zwei waren seit mittlerweile zwei Jahren zusammen und ich wollte sie ja echt nervig finden, aber ich konnte nicht. Dafür waren sie einfach zu süß. 

„Vielleicht wäre er ja was für Gabrielle" 

Unsere Freundin hob den Kopf und sah uns fragend an. 

Ich schnaubte. 

Ich versuchte mich ja echt zusammenzureißen und eigentlich hatte ich ihr auch verziehen, doch Gab interessierte sich nicht für Jungs, die Single waren. Sie stand auf vergebene Typen, sowie meinen Ex, als der noch mit mir zusammen gewesen war... 

„Was ist?", fragte sie verwirrt. 

„Noah. Wie findest du den?" Alec sah sie grinsend an und wackelte mit den Augenbrauen. 

Gab sah über den gesagtem Pausenhof und entdeckte meinen Bruder dann in seinem Versteck. 

„Nicht mein Typ", meinte sie, zuckte mit den Schultern und widmete sich wieder ihren Hausaufgaben. 

Klar, weil ihre Typen, vergebene Schwule waren, deshalb!

„Also ich finde, er sieht gut aus", meinte Alec, mustere Noah grinsend. 

Was wollte er damit erreichen? 

Sandy kicherte wieder. „Ich dachte in unser Gruppe stehen nur drei Personen auf Boys. Gab, Cammy und ich" 

„Nenn mich nicht so", knurrte ich. 

Ich hieß Cameron und so sollten sie mich gefälligst auch nennen, das wussten sie, doch sie taten es nicht, um mich aufzuregen. 

Alec verdrehte die Augen. „Keine Sorge, ich stehe nach wie vor auf Frauen. Aber ich finde trotzdem, dass sich langsam mal irgendjemand um Noah kümmern sollte. Er sieht so allein aus" 

Alec war einfach zu gut für diese Welt. Das nervte mich meistens, sowie jetzt auch, aber es war auch einer der Gründe, weshalb er mein bester Freund war. 

„Wisst ihr was? Ich werde jetzt zu ihm gehen", beschloss ich. 

Dann würde Alec wenigstens Ruhe geben. 

Ohne auf die Reaktion meiner Freunde zu warten, packte ich meinen Rucksack und ging zu Noah. 

Je näher ich ihm kam, desto nervöser wurde ich. 

Was sollte ich denn sagen? Oder tun? Er wollte doch eh nur seine Ruhe. Ich nervte ihn, alle nervten ihn. 

Ich lehnte mich einfach neben ihn an den Baumstamm. 

Er hob den Kopf und drehte ihn zu mir. Fragend sah er mich an, aus seinen braunen Rehaugen. 

„Meine Freunde haben mich genervt", erklärte ich mein Auftauchen mit einem Schulterzucken.

 Noah nickte verstehend und lehnte dann den Kopf wieder zurück. 

Ich seufzte.

 Früher hatte er immer so eine große Klappe gehabt und war total der Spaßvogel gewesen und jetzt redete er kaum noch was und lachen hatte ich ihn kein einziges Mal mehr gesehen. 

Er lächelte manchmal, ja, aber ich wusste, dass es nicht echt war. Er kämpfte jedes Mal mit sich selbst, um seine Mundwinkel zu heben, doch alle kauften es ihm ab. Oder sie stellten sich einfach blind, weil sie wussten, sie konnte ihm eh nicht helfen. Sowie ich.

Das Herz meines Bruders (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt