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Cameron:



Nachdem Noah angefangen hatte, mich zu ignorieren, war es mir echt mies gegangen.

Ich war erleichtert gewesen, als die Stunde zuende war und ich in meinen nächsten Kurs gehen konnte, den ich mit Ken zusammen hatte, wie sich herausstellte.

Nach dieser Stunde nahm ich ihn gleich mit zu meinen Freunden, weil ich mich echt gut mit ihm verstand und er ja noch niemandem so richtig kannte.

Noah war mit den anderen schon da. Bis dahin war alles noch gut, aber als ich Ken den anderen dann nochmal offiziell vorstellte, wirkte Noah mächtig angepisst.

Ken setzte sich zu ihm auf die Bank, doch er rutschte weg.

Noch offensichtlicher ging es ja wohl nicht oder?

„Noah, komm mal bitte" Ich sah ihn eindringlich an.

Er schnaubte, verschränkte die Arme. „Bei dir komm ich ganz sicher nicht"

Ken lachte herzlich los, während mir empört der Mund aufklappte.

Dieser Kleine... Ich packte ihn einfach am Arm und zerrte ihn mit mir hinter das Schulhaus.

Er versuchte zwar sich zu wehren, aber ich war stärker.

Nachdem ich in losließ, rieb er sich über die Stelle und sah mich noch böser an, als den ganzen Tag ohnehin schon.

„Was ist dein scheiß Problem?!"

Fragte er das jetzt ernsthaft? Er mich?!

„Nein, Noah, was ist dein scheiß Problem? Wieso behandelst du mich so?" Ich klang verletzt und wütend, denn ich war es.

„Ach bekommst du das mit? Ich dachte, deine Aufmerksamkeit läge nur auf dem Neuen. Willst wohl seine Barbie sein was?"

Er konnte ja richtig die Krallen ausfahren.

Das Schlimme war, ich fand es auch noch süß, weil er schon wieder rot wurde, auch wenn es diesmal vor Wut war. Und das Ding war, mit seinem Bart sah er auch noch verdammt heiß aus. Das war echt die Hölle. Und ich wollte da raus.

„Ja, vielleicht." Provozierend verschränkte ich die Arme vor der Brust.

Er schnaubte, schüttelte den Kopf, sagte aber nichts.

Ich ging seine letzten Worte nochmal im Kopf durch und stieß dann auf den Grund für diesen Zwergenaufstand.

Er war eifersüchtig. Ganz klar. Ich verstand nur nicht wieso.

„Noah" Ich seufzte seinen Namen und ging auf ihn zu, aber er ging zurück.

„Was?!"

Er war eine kleine Kratzbürste. Aber ich mochte ihn ja. Die Frage war nur, wie ich ihn dazu bekam, mich wieder zu mögen.

„Ich wollte dich eigentlich nur umarmen. Aber wenn du nicht willst..." Ich zuckte mit den Schultern, bekam einen verstören Blick von ihm.

„Ich bin sauer, falls du das noch nicht bemerkt hast. Natürlich will ich dich nicht umarmen"

„Okay", meinte ich. „Dann umarme ich halt Ken"

Ich unterdrückte ein Grinsen, während mich umdrehte und hinter dem Schulhaus hervortreten wollte, doch plötzlich konnte ich nicht mehr laufen, weil sich etwas an meinen Rücken klammerte.

Noahs Arme lagen um meinen Bauch, ich spürte ihn hinter mir und grinste.

So sauer konnte er also gar nicht sein.

„Weißt du?..." Ich drehte mich zu ihm um, sodass seine Arme nun um meine Hüften lagen und strich seine Locken nach hinten. „...Du musst dir gar keine Sorgen machen. Ken wird niemals du sein"

Ich ließ meine Stirn an seine sinken.

Er schloss die Augen.

Es war die perfekte Möglichkeit. Die Möglichkeit, mein Leben durch einen einzigen Kuss zu zerstören.

Ich wollte es. So sehr.

Aber ich kämpfte mit allem, was ich hatte dagegen an, und schloss schließlich einen Kompromiss mit mir selbst, indem ich meine Lippen auf seine Stirn drückte, die, weil er kleiner war als ich, direkt vor meinem Kinn war.

Als ich sein Seufzen hörte, beschleunigte sich mein Herzschlag nochmal, weil ich Angst davor hatte, was das zu bedeuten hatte.


Das Herz meines Bruders (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt