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Cameron:



Als ich in mein Zimmer gehen wollte, ging ich an der offenen Tür vorbei und sah Noah draußen stehen.

„Hei, was machst du denn da?" Neugierig und auch etwas besorgt stellte ich mich zu ihm, legte von hinten die Hand auf seine Schulter, um ihn aus seiner Trance zu holen.

In der nächsten Sekunde presste er seinen Körper an meinen und weinte an meine Brust.

Zunächst komplett geschockt, dann überfordert und dann leidend, legte ich vorsichtig die Arme um ihn in der Angst, er würde dadurch zerbrechen.

Er schluchzte und mein Shirt wurde feucht.

„Was ist passiert?", fragte ich besorgt.

Vorhin hatte er noch so glücklich ausgesehen und jetzt?

Noah schniefte. „Nichts ins passiert. Gar nichts. Nichts hat sich geändert. Und das wird es auch nicht. Es wird alles so bleiben, wie es ist. Es wird niemals aufhören. Solange, bis er tot ist" Den letzten Satz brachte er nur schwer schluchzend hervor.

Ich wusste nicht direkt, von wem er sprach, doch ich erschloss mir einfach mal so, dass er wohl Dave meinte, doch ich hatte keinen Plan, worüber Noah da redete.

Ich hielt ihn einfach im Arm, bis er ruhiger würde. Wenn ich jetzt mit ihm redete, verstand er eh nichts.

Als er dann aufgehört hatte zu schluchzen und sich nur noch schniefend an mich klammerte, wagte ich es zu sprechen. „Erzählst du mir, was los ist?", fragte ich leise.

Ich wollte ihm helfen. Ich wollte ihm zuhören. Ich wollte für ihn da sein. Aber er wollte das nicht.

Er schüttelte den Kopf, ließ mich los und strich sich über das Gesicht. Er drängte zwanghaft weiter Tränen zurück, als er einfach an mir vorbei ins Haus ging.

Natürlich folgte ich ihm sofort. Nachdem ich die Tür zugemacht hatte, ging ich hinter ihm die Treppen hoch. „Noah, warte bitte. Ich will dir helfen!"

Abrupt bleib er stehen und drehte sich zu mir. „Du kannst mir nicht helfen! Keiner kann das! Außer du bringst mich endlich um!"

Dann stampfte er in sein Zimmer und knalle die Tür laut zu, während ich ihm mit offenem Mund hinterher sah.

Das konnte er nicht ernst meinen.

Er glaubte doch nicht ernsthaft, ich würde ihn auch nur eine Sekunde alleine lasse, nachdem er sowas gesagt hatte.

Ich ging zu seinem Zimmer, doch die Tür war verschlossen. „Mach bitte die Tür auf, Noah!" Ich klopfte an und drückte die Klinge runter, kam aber nicht durch.

„Geh weg!", hörte ich von drinnen.

Er stand vor der Tür, das hörte ich genau.

Ich lehnte die Stirn an das Holz. „Noah, bitte." Ich sprach leise, er wusste aber, dass er mich hörte. Doch er antwortete nicht.

Ich drehte mich um, ließ mich an der Tür entlang auf den Boden sinken und lehnte den Kopf zurück.

Er wollte mich nicht bei sich haben? Okay, aber ich würde ganz sicher nichts anderes tun, als hier zu sitzen und mir Sorgen zu machen.

Ich verstand nicht, warum er meine Hilfe nicht wollte, immerhin brauchte er sie offensichtlich sehr dringend.

Aber wahrscheinlich bat er einfach nicht um Hilfe, weil er glaubte, es gab keine für ihn. Nichts, das ihn retten konnte. Aber ich war anderer Meinung. Ich war hier, für ihn und ich würde nicht mehr weggehen.


Das Herz meines Bruders (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt