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Cameron:



Nach dem Frühstück waren alle ziemlich schnell verschwunden. Max war mit zu Sandy gegangen, Alec hatte Gab nachhause gefahren und auch Noah saß schon in meinem Auto starbereit, während ich noch an der Tür stand und mit Ken plauschte.

„Also letzte Nacht...", meinte er grinsend. Auch meine Mundwinkel waren steil nach oben gerichtet. „Denkst du das könnte sich wiederholen?"

Ich lachte leicht. „Mal sehen. Eigentlich bin ich nicht so einer"

Ken zog eine Augenbraue hoch. „Wie so einer? Das gestern war definitiv nicht dein erstes Mal mit einem Kerl"

„Nein", meinte ich. „Das nicht, aber ich bin nicht so einer, der Freundschaft + hat. Entweder Freundschaft oder Sex, aber was dazwischen macht nur beides kaputt"

Das hatte ich ja bei Matt gesehen. Zuerst war er einer meiner besten Freunde gewesen, dann ein Fuckbuddy und unsere Beziehung war dann komplett das Ende gewesen.

Ken nickte verstehend. „Und was wäre dir lieber?"

Das erste Mal, seit ich ihn kannte, wirkte er leicht unsicher.

Lächelnd lehnte ich mich an den Türrahmen und fuhr ihm mit dem Daumen über die Wange. „Eigentlich mag ich dich viel zu gern, um das für Sex aufs Spiel zu setzen. Egal, wie gut der ist"

Er lachte leicht und schüttelte den Kopf, während er sich durch die Haare fuhr. „Ich hab einen Vorschlag", meinte er dann.

Fragend sah ich ihn an. „Du gibst mir drei Treffen. Danach entscheidest du ob wir Freunde bleiben oder mehr werden. Das mehr würde dann darauf hinauslaufen, dass wir zusammen kommen, heiraten, süße Kinder machen, und und und. Was hältst du davon?"

Ich lachte. „Okay, meinetwegen"

Er war immerhin eine gute Ablenkung von Noah und vielleicht konnte ich meinen Bruder ja vergessen, wenn ich etwas mit einem anderen am Laufen hatte. Das hoffte ich zumindest.

Ich lehnte mich nach der Vereinbarung etwas vor, um Kens Wange zu küssen, doch schreckte zurück, als die Hupe meines Autos ertönte.

Ken und ich sahen zum Auto, in dem Noah saß und mich zu sich winkte.

Ich warf ihm einen bösen Blick zu.

Er konnte echt peinlich sein.

Mit einem Seufzen drehte ich mich wieder zu Ken und begegnete seinem Grinsen.

„Er ist echt niedlich"

Meine Augen kniffen sich zusammen. „Gib doch zu, dass du mich nur willst, weil du ihn nicht haben kannst"

Das brachte Ken zum lachen, während er mich an den Hüften zu sich zog. „Ich gebe zu, dass ich es bei ihm versucht habe und nicht gelandet bin. Aber ich hatte vor, es bei dir geauso zu versuchen, schon als du mich auf dem Pausenhof umgerannt hast"

Lächelnd legte ich meine Hände in seinen Nacken.

„Wenn wir uns jetzt zum Abschied küssen, ist es keine Freundschaft mehr", wies Ken mich darauf hin, sah aber gierig runter zu meinen Lippen.

Verschmitzt grinste ich ihn an. „Wer hat gesagt, ich hätte sowas vorgehabt? Vielleicht wollte ich einfach das hier machen" Ich zupfte an den Haaren in seinem Nacken und er zuckte mit einem „Au!" zusammen, was mich lachen ließ.

Dann warf ich ihm einen Luftkuss zu, während er sich den Nacken rieb und ging zum Auto.

Ken winkte Noah noch zu, doch er nickte nur ziemlich unmotiviert, bevor wir vom Hof fuhren.

„Also" Sobald wir unterwegs waren, drehte er den Körper mir zu. „Was läuft das jetzt mit dir und Ken?"

Ich lachte leicht.

Er war echt niedlich, da hatte Ken Recht. Und so neugierig.

„Gar nichts, Noah. Wir hatten eine Nacht, ich gebe ihm drei Dates und wenn er mich überzeugt, wird etwas daraus, wenn nicht, dann bleiben wir Freunde.", erklärte ich Noah.

Ich sah ihn aus dem Augenwinkel verstehend nicken, als er sich wieder zurück in den Sitz lehnte.

Ich wollte nach seiner Hand greifen, um sie wie bei der Hinfahrt mit meiner zu verschränken, aber er zog sie weg und verschränkte die Arme.

Ich seufzte.

Hatte ich denn jetzt etwas falsch gemacht?

Eigentlich nicht.

Vielleicht hatte er einfach einen Kater und wollte seine Ruhe. Das musste es sein. Also ließ ich ihn auch in Ruhe, obwohl ich nichts lieber wolle, als in seiner Nähe zu sein.


Das Herz meines Bruders (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt