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Halloiii! XD

Danke für den Hinweis, dass das Kapitel gefehlt hat.

Keine Ahnung, was mit Wattpad da schon wieder los war und sorry, aber hier habt ihr es jetzt und bekommt gleich noch ein paar Kapitel oben drauf, damit ihr mir verzeiht.




Noah:

Ich hatte keine Ahnung, was mit Cameron los war. Ich hielt ihn seit 10 Minuten im Arm, presste ihn an mich und versuchte ihn zu beruhigen, aber ich schaffte es nicht.

Er weinte sich die Seele aus dem Leib.

Er kniete auf dem Boden, drückte das Gesicht in die Hände. Ich hatte mich vor ihm fallen lassen und ihn an meine Schulter gezogen, ihn umarmt.

Sein Körper bebte immer mehr, hörte einfach nicht auf. Er wirkte so verzweifelt, dass es mir fast körperliche Schmerzen bereitete.

„Cam, hei." Ich umarmte ihn nur noch mit einem Arm, legte die andere aber an seine Wange, damit er mich ansah, doch er schüttelte nur den Kopf und rieb sich mit den Händen über das Gesicht, wodurch der die Tränen nur noch mehr verteilte.

Ich hatte keine Ahnung, was dieses Häuflein Elend aus ihm gemacht hatte, doch ich bezweifelte, dass mein Klavierspiel dafür verantwortlich war.

Ich war bestimmt nicht Schuld daran. Ich wollte nicht Schuld sein. Anderseits wäre es wohl besser, wenn ich die Schuld hätte, denn dann könnte ich es ändern und ihm würde es wieder gut gehen. Aber ich wusste nicht, was mit ihm los war, also konnte ich ihm auch nicht helfen.

„Bitte rede mit mir, Cam" Ich versuchte es nochmal, indem ich meine Hände an seine Wangen legte und die Tränen wegstrich.

Eindringlich sah ich ihn an und es half. Sein Schluchzen wurde weniger, er schniefte nur noch und sah mich verweint an.

Dann schüttelte er den Kopf. „Ich kann nicht.", hauchte er.

Ich wusste, wie es ihm ging. Ich kannte dieses Gefühl, wenn man nicht reden, sondern einfach nur festgehalten werden wollte, deshalb umarmte ich ihn wieder und strich über seinen starken Rücken.

„Schon gut." Ohne wirklich zu wissen, was ich da tat, küsste ich seine Wange und legte den Kopf auf seine Schulter. „Du musst nicht darüber reden. Aber wenn du willst, dann höre ich dir zu, okay?"

Er nickte leicht, hörte langsam auf zu weinen und drückte sich fest an mich, sodass ich fast schon Probleme beim Atmen hatte, doch eben nur fast.

„Kann ich irgendetwas für dich tun?" Ich wusste aus Erfahrung, dass es nichts brachte, sich Mühe zu geben, wenn man nicht wusste, welche Hilfe die Person brauchte, deshalb fragte ich einfach direkt.

Aber wie zu erwarten schüttelte er wieder den Kopf. Dann löste er sich leicht von mir und sah mich aus seinen glasigen blauen Augen an. „Kannst du..." Er räusperte sich, weil seine Stimme nur noch ein Krächzen war und sprach noch leiser weiter. „Kannst du vielleicht heute Nacht bei mir schlafen?" Unsicher sah er mich an.

Ich nickte lächelnd. „Natürlich" Das brachte ihn dann ebenfalls zum Lächeln und ich wusste, es gab noch Hoffnung.

Wir standen wieder vom Boden auf und Cameron atmete tief durch, um sich besser zu beruhigen.

Ich wusste, was jetzt meine Aufgabe war. Ich musste ihn ablenken und ich wusste auch, wie ich das tun konnte. „Willst du was über die Gitarre da wissen?" Ich zeigte auf die, die am obersten im rechten Eck hing.

Cam sah mich leicht verwirrt an und nickte dann stumm.

Ich lächelte bei der Erinnerung. „Die gehört eigentlich Dave. Auf der hat er seine ersten Töne gespielt, aber als ich noch klein war, dachte ich, die Seiten seien ein Gefängnis und hab sie durchgetrennt, aber irgendwie war da dann doch keiner gefangen" Ich zuckte mit den Schultern und sah zu Cam.

Er strich sich lachend über die Augen, um den Rest seiner Tränen zu beseitigen. „Das ist ziemlich süß.", meinte er, während er mich anlächelte.

Ich zuckte mit den Schultern. „Dave fand das nicht so. Er war wochenlang sauer auf mich. Mum hat die durchgetrennten Seiten zu einer Kette gemacht und sie Dave geschenkt. Er war total begeistert, wusste aber nicht, dass es sie Saiten waren, bis Mum es ihm gesagt hat und meinte, dass er die Saiten gerade ebenso wenig erkannt habe, dass ich, als ich sie für ein Gefängnis gehalten habe und er sie eben für eine Halskette. Dann war er nicht mehr sauer, sondern dankbar, weil er so seinen coole Kette hatte"

„Ich könnte nie sauer auf dich sein", meinte Cam sofort.

Ich lächelte ihn an. „Das warst du doch erst letztens. Für 3 ganze Wochen"

Er schüttelte schnell den Kopf. „Ich war nicht sauer. Ich war verletzt"

Das glaubte ich ihm. Ich wäre auch verletzt gewesen. Immerhin war ich doch das einzige Geschwisterchen, das Cam hatte und ich hatte ihm direkt ins Gesicht gesagt, dass er kein Bruder für mich war.

Aber das hatte sich nach wie vor nicht geändert. Cameron war einfach er und mehr musste er auch nicht sein.


Das Herz meines Bruders (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt