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Cameron


„Du glaubst mir nie, was gerade passiert ist!" Sandy zerrte Max hinter sich her und rannte auf mich zu.

Sie umarmte mich kurz, atmete total hektisch, während sie irgendwas schwafelte, doch ich verstand kein Wort.

Sie hyperventilierte total.

Ich war froh, dass Max, das endlich unterbrach, indem er seine Lippen auf Sandys presste und sie endlich aufhörte zu reden.

Als er wieder von ihr abließ, atmete sie schon viel ruhiger und sah dann wieder zu mir.

„Er hat sich gemeldet und er hat etwas gesagt!", meinte sie total euphorisch.

Ich zog verwirrt die Augenbrauen zusammen.

Max tippte sich hinter seiner Freundin an die Stirn, um zu signalisieren, dass sie nicht mehr alle hatte. Und er hatte echt Recht.

„Wer?", fragte ich ahnungslos.

„Noah!", schrie sie, sodass sich viele auf dem Pausenhof nach uns umdrehten. Einschließlich Noah selbst.

Er sah mich direkt an. Für einige Sekunden hielt er dem Blickkontakt stand, ehe er den Kopf wegdrehte und zu seinem üblichen Baum ging.

Dass ich ihm mein Nachtlicht gegeben hatte, war jetzt 2 Wochen her.

Er sah echt schon um einiges besser aus, auch wenn er nach wie vor ziemlich blass war. Das mit dem Schlafen schien aber besser zu funktionieren, jetzt musste er nur noch wieder genügend essen, dann würde es ihm bestimmt schon besser gehen.

Ich sah zurück zu Sandy, weil Noah nicht auch nur daran dachte, wieder zu uns zu blicken und nickte dann verstehend. „Cool"

Es freute mich echt. Er hatte immerhin freiwillig geredet. Auch, wenn es nur war, um seine unterirdisch schlechten Noten zu retten, damit er nicht sitzen blieb, war es ein Fortschritt.

„Was haben wir verpasst.?" Gab und Alec haben zu uns und Sandy klärte auch sie sofort auf.

Meine Freunde interessierten sich sehr für meinen Bruder, keine Ahnung wieso. Sie waren einfach zu gut für diese Welt.

„Heute ist übrigens Männerabend", verkündete Max wie aus dem Nichts, schob sein Mädchen von sich weg und zerrte Alec und mich zu sich, um seine Arme um unsere Schultern zu legen.

Sandy nahm es locker und umarmte Gab. „Und wir haben Mädels Abend."

Sie streckte ihrem Freund die Zunge raus, der uns dann empört ansah. „Habt ihr das gesehen?"

Alec nickte. „Ich glaube, du musst deiner Freundin Manieren beibringen"

„Oh das glaub ich auch!" Sofort, als Max das grinste, rannte Sandy los und er ihr hinterher.

Schmunzelnd sahen wir ihnen dabei zu, wie Max Sandy über den Pausenhof jagte. Als er sie zu fassen bekam, kitzele er sieh gnadenlos durch und küsste sie im Anschluss.

Alec legte einen Arm um meine Schultern, während wir ihnen beim Herumturteln zusahen.

Sie waren einfach ein Traumpaar. Jeder wollte mit seinem Partner einmal so sein, wie die zwei.

Ich persönlich hatte es genossen, dass die beiden und Matt und ich immer als Traumpaare angesehen worden waren, doch ich trauerte ihm nicht hinter.

Er hatte mich ohnehin niemals verdient gehabt. Und dass so ziemlich alle wussten, dass wir uns getrennt hatten, weil er mich betrogen hatte, gab mir Genugtuung, denn sie hassten ihn dafür. Selbst Schuld.

Einen Typen wie mich betrügt man nicht und schon gar nicht mit einer der besten Freundinnen.

Die Leute kannten nicht mal die Hälfte der Wahrheit, doch, was sie wussten, reichte. Wenn sie den Rest kannten, würden sie ihn sicherlich auf den Scheiterhaufen werfen wollen und das musste ja echt nicht sein.

Matt war auch kein schlechter Mensch oder so, wichtig war nur, dass es vorbei war. Und ich bereit für etwas Neues.


Das Herz meines Bruders (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt