Kapitel 1

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Als Luna aufstand, sah sie wie jeden Morgen zuerst auf ihr Handy. Eine neue Nachricht stand dort. Sie las sie durch: Hallo Schatz! Na? Gut geschlafen? Ich habe eine Überraschung für dich. Treffen wir uns nach der Schule?
Sie musste lächeln. Marc schaffte es wirklich immer wieder sie aufzuheitern. Denn heute schrieb sie ihre letzte Abiprüfung und dann begannen die großen Ferien!
Sie zog sich schnell einen dunkelroten Pulli und eine hellblaue Jeans über und aß in der Küche, wie jeden Morgen, ein Marmeladenbrötchen. Als sie aufgegessen hatte, setzte sie sich auf ihr Fahrrad und fuhr zur Schule.
Es war kalt draußen, aber sie liebte die Kälte, weil sie dadurch viel besser wach wurde, als wenn sie mit dem Schulbus fuhr. Ihr Weg war lang und ging über viele Hügel, herauf und wieder herunter. Autos kamen ihr entgegen, auf der Landstraße, die von ihrem Haus, in die Stadt führte.
Der Bus kam an ihr vorbei.
Die Teenager drückten und schubsten sich, weil nicht genug Sitzplätze für alle da waren. Sie konnte sehen, wie stickig es darin sein musste, denn einige Schüler sahen auffällig grün im Gesicht aus. Dann war der Schulbus auch schon an ihr vorbei gefahren und sie sah nur noch die Rücklichter, die sich langsam entfernten.
Es wurde wieder ruhig auf der Straße und Luna setzte ihren Weg, in Gedanken versunken, fort. Sie dachte an die Prüfung und war gleichzeitig gespannt, welche Überraschung Marc für sie vorbereitet hatte. Ein Grinsen stahl sich auf ihr Gesicht, als sie an ihn dachte.
In der Schule angekommen, schloss sie ihr Fahrrad an einem der vielen Fahrradständer an und ging dann gleich durch die große Schultür, in die von Schülern überfüllte Schule.
Mehrmals musste sie sich mit gezielten Ellenbogenstößen einen Weg durch die vollen Flure bahnen. Ihre Mitschüler standen an ihren Spinden. Manchmal allein und einsam, so wie sie es eigentlich auch immer war. Manchmal aber auch in kleinen kichernden Grüppchen und Pärchen.
Einige Male musste Luna über Taschen hinwegstolpern, die irgendjemand auf dem Flur stehengelassen hatte.
Doch am Ende erreichte sie den Prüfungsraum noch rechtzeitig. Dort wurden die Schreiber ihres Jahrganges von Herrn Braceley begrüßt, der es wie immer mit schlechtem Humor versuchte, den aber keiner verstand.
Nachdem diese erste Formalität dann überstanden war, wurden die Prüfungsblätter ausgeteilt und schlagartig kehrte erdrückende Ruhe ein.
Das einzige Geräusch war das Kratzen der Stifte auf dem Papier und das Ticken der Uhr.
Die Abiprüfungen waren schwer, aber Luna hatte ein gutes Gefühl bei der Sache und ausserdem freute sie sich schon zu sehr auf Marcs Überraschung, als dass sie sich Sorgen machen könnte.
Er stand schon vor der Tür, als sie rauskam und sie fiel ihm auch gleich darauf um den Hals . Marc gab ihr einen flüchtigen Kuss und schaute ihr dann tief in die Augen.
,,Bereit für die Überraschung?" fragte er sie. Luna nickte und trat einen Schritt zurück, damit er an seine kleine lederne Tasche konnte. Als sie einen kleinen Umschlag sah, schaute sie ihn fragend an, doch als sie dann den Brief darin las, war sie so glücklich, dass sie einen Freudenschrei ausstieß und Marc gleich darauf wieder um den Hals fiel.
,, Eine Weltreise für zwei? Oh das habe ich mir schon immer gewünscht" sagte Luna, während sie unaufhörlich grinste.
,,Deswegen schenke ich sie dir ja'' sagte er zu ihr.,,Los komm! Morgen gehts schon los und du musst noch Sachen packen'' fügte er hinzu.
Er zog sie mit sich, zu seinem kleinen Auto.
Gemeinsam fuhren sie mit Marcs Auto zu Lunas Elternhaus. Die Fahrt dauerte lange, weil Lunas Dad unbedingt ein Haus in der Natur haben wollte. Somit lebten sie mitten in der Pampa, kilometerweit von der nächsten Stadt entfernt.
Nach einer halben Stunde kam ein alter Ford in Sicht, der auf einer langen kiesbestreuten Auffahrt stand.
Dahinter ragte ein weißes Haus in die Höhe. Sie waren endlich da.
Drinnen wartete schon Mr. Mackenzie auf sie.
,,Freust du dich Luni?'' fragte er sie gleich als sie zur Tür hereinkam.
,,Du wusstest davon?'' fragte Luna verblüfft zurück.
,,Dein Freund hatte so viel Anstand mich vorher zu fragen, bevor er dich auf eine Weltreise entführt." antwortete er ihr.
Luna sah ihm an, dass er sich Sorgen machte, aber davon ließ sie sich nicht stören. Sie verabschiedete sich noch von Marc, der selbst nach Hause musste und ging dann hoch in ihr Zimmer.
Dort holte sie ihren alten, großen Koffer aus dem Schrank, den sie bisher nie benutzt hatte, weil er ihrer Mutter gehörte, die kurz nach ihrer Geburt verstarb. Sie hatte noch nie ein Foto von ihrer Mutter gesehen und wenn sie ihren Vater nach einem fragte, sagte dieser nur, dass er keins hätte. Darüber war sie schon sehr lange enttäuscht, aber so wie es aussah konnte man daran auch nichts ändern.
Sie packte fast ihren ganzen Kleiderschrank in den Koffer und wunderte sich, dass sie immer noch ein wenig Platz hatte. Schließlich steckte sie noch das kleine Schnitzmesser, dass auch ihrer Mutter gehörte, ein. Es hatte kleine Verzierungen am Griff, die aussahen wie kleine Ranken mit winzigen Knospen die kurz davor waren aufzugehen.
Nach dieser Räumaktion war Luna absolut erschöpft. Sie ging schnell ins Bad und putze sich noch die Zähne. Dabei betrachtete Luna sich selbst im Spiegel: blonde und lange Haare umrahmten ihren Kopf, nachdem sie ihren Zopf aufmachte. Grüne Augen schauten sie durch den Spiegel müde an.
,,Also morgen gehe ich auf eine Weltreise''
Sie beobachtete wie ihre Lippen sich beim Sprechen bewegten. Sie atmete einmal tief ein und wieder aus, um zur Ruhe zu kommen.
Danach stieg sie schnurstracks ins Bett, das ihr heute besonders weich vorkam und schlummerte in einen traumlosen und friedlichen Schlaf.

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Hallo Leute!
Also dies ist meine erste Story und ich würde mich sehr über Verbesserungsvorschläge freuen! ^^
Über Votes oder nette Kommis freu ich mich natürlich auch! ♡
Wie findet ihr meinen Schreibstil?
Sagts mir einfach.
Viele liebe Grüße eure Lou

Die Entdeckung Mittelerdes Where stories live. Discover now