2 DOS

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xxx Xavier xxx

POV ... Elaina

„Name?", werde ich auch endlich nach unzähligen Minuten gefragt.

Ich wende mich wieder an die Frau vor mir. Ihre blonden Haare hat sie zu einem unteren Dutt streng zusammengezogen. Die Arme wird wahrscheinlich tagelang Kopfschmerzen davontragen müssen.

Ihre Augenbrauen sind auch streng zusammengezogen, als sie mich genervt anschaut. Falten wird die Arme wahrscheinlich auch viel zu früh für ihr Alter bekommen.

„Elaina Cooper", wiederhole ich mich jetzt wieder. Mein Name steht auch auf meiner ID Karte, die sie in der Hand hält.

Kopfschüttelnd richte ich mich wieder auf, als ich meine Hände auf die Empfangstheke lege.

Der hellgraue Farbton der Theke ist genau derselbe, den man auch an anderen Stellen in diesem Gebäude findet. Die Wände sind in verschiedenen Grautönen gestrichen, während immer wieder weiße Quadrate hervorstechen.

Natürlich darf man nicht die Aufschrift vor dem Eingang vergessen. In goldenen Großbuchstaben stand Reyes vor diesem monströsen Wolkenkratzer.

Die Außeneinrichtung war komplett schwarz, während die Inneneinrichtung eher in hellen Tönen gehalten ist. Kontrastreich.

„Haben Sie einen Termin?", fragt die Frau weiter. Ihren genervten Unterton versucht sie erst gar nicht zu überspielen.

Einen Stern von fünf Sternen für den Kundenservice. Einen Stern dafür, dass sie mich nach 15 Minuten angesprochen hat, nachdem ich sie bestimmt mindestens fünf Mal auf mich aufmerksam gemacht habe.

„Ja, ich hatte einen Termin mit Mr Reyes vereinbart. Der Termin hat bereits vor fünf Minuten angefangen", gebe ich nun bissiger von mir.

Wenn ich wegen dieser Knalltüte gleich einem angepissten Geschäftsführer vor die Augen treten muss, weil ich zu spät bin, dann wird sie sich wünschen, gefeuert zu werden.

Knapp nickt sie und gibt mir meine Karte zurück. „Mr Reyes ist heute beschäftigt. Vereinbaren Sie telefonisch einen neuen Termin und kommen dann wieder", verabschiedet sie sich von mir.

Wie bitte?

„Entschuldigen Sie, was meinen Sie damit, dass er beschäftigt ist?", frage ich mit meinen letzten Nerven nach.

Die Verwaltung des FBI hatte mir einen Termin vereinbart. Hinzu kommt, dass sie mir eine ziemlich angesehene Arbeit zugeschrieben habe. Ich bin die Geschäftsführerin der Frauenorganisation „Girls". Ich weiß, dass der Name sehr einfallsreich ist. Ändern konnte ich ihn leider nicht. Zeit habe es dafür auch nicht.

Das Wichtigste ist, dass diese Organisation über dem letzten Jahr an eine große Reichweite gewonnen hat und somit bekannt ist. Das bedeutet, dass mehrere Unternehmen sich für eine Kooperation den Kopf abreißen würden.

Agustín Reyes auch.

„Er hat heute einen sehr wichtigen Termin. Für diesen hat er alle anderen Termine von heute verschoben", erwidert sie nur.

Dabei blickt sie mich kein einziges Mal an. Mit meinen Fingernägeln klimpere ich auf den Tresen vor ihren Augen. Meine rot geschminkten Lippen verziehen sich zu einem Grinsen.

„Ich bezweifele, dass ein Termin so wichtig sein kann, dass ein Termin mit einer möglichen Kooperation mit einer internationalen Frauenorganisation verschoben wird. Wenn Sie anscheinend an keiner Zusammenarbeit interessiert sind, dann wünsche Ihnen noch einen guten Tag. Es gibt noch reichlich Unternehmen, die ich besuchen muss. Entschuldigen Sie, dass ich Ihre Zeit in Anspruch genommen habe", rattere ich schadenfroh herunter.

Agustín ~ Believe me Where stories live. Discover now