26 VEINTISÉIS

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XXX seine Berührungen XXX

*kleine Trigger Warnung: In diesem Kapitel wird kurz spezifisch auf Drogenkonsum eingegangen. 

POV: Agustín

Seufzend lehne ich mich gegen die Wand und schaue auf die Badezimmertür gegenüber von mir. Außerhalb dieser Tür, und zwar im Zimmer, befindet sich Elaina. Die aufgedrehte Musik hört man wahrscheinlich bis zur Lobby. 

Sobald ich auf das Kleid gezeigt hatte, hatte sie mich auch schon aus dem Raum verscheucht. In einer Stunde müssen wir dort sein, weswegen sie nun auch gestresst war. Ein wenig zumindest, denn sonst würde sie jetzt nicht so lange brauchen.

Es war möglicherweise nicht die beste Idee mit ihr ein Zimmer zu teilen.

Solange ich im Bad bleiben musste, habe ich mich auch fertig gemacht. Meine Haare haben sich von alleine getrocknet. Nachdem ich sie ordentlich gerichtet hatte, waren zwar einige Strähnen noch wirr, aber dagegen konnte ich nichts mehr machen. Ich will mir schließlich nicht Tonnen von Haargel in das Haar schmieren. 

Zum Glück hatte ich meine Sachen bereits vorhin ins Bad mitgebracht, sodass ich mich leicht parfümieren konnte, sonst würde Elaina mir kaum die Tür öffnen. Seufzend gehe ich zu dem Waschbecken und lege meine Hände seitlich ab. Dann schaue ich starr in den Spiegel vor mir. 

Meine eigenen Augen schauen mir entgegen. Der leichte Dreitagebart lässt meine Gesichtszüge noch schärfer wirken. Ein Ebenbild von mir bildet sich ab, aber etwas ist anderes.

Meine Mimik ist entspannt, obwohl mein letzter Drogenkonsum lange her ist.

Nur das Heroin konnte mich beruhigen. Nur Heroin konnte alle meine Ängste und Beunruhigungen für einen Moment vergessen lassen. Nur Heroin konnte mich Empfindungen wie Freude oder Euphorie fühlen lassen. Nur Heroin konnte mich beruhigen und meine Schmerzen lindern. Nur Heroin konnte mich glücklich machen.

Jetzt aber fühle ich mich glücklich, beruhigt und entspannt, obwohl ich nichts injiziert habe. Daran ist das Wesen im anderen Zimmer schuld, Elaina. 

Seitdem wir hier sind habe ich bemerkt, wie sehr sie mich von meinen Problemen ablenkt, für einen Moment vergessen lässt. In ihrer Nähe habe ich das Bedürfnis, glücklich zu sein. Ich weiß nicht wie sie es macht, aber wegen ihr habe ich die Drogen in NYC gelassen und bin ohne diese gereist.

Das habe ich seit Jahren nicht mehr gemacht.

Ich bin ein großes Risiko damit eingegangen. Wie soll ich das die restlichen drei Tage schaffen? Was denke ich mir nur dabei? Ich habe mich schon daran gewöhnt. Ich kann nicht von dem einen Tag auf den anderen aufhören. Natürlich nicht, aber Elaina hat das Bedürfnis in mir geweckt, es auszuprobieren. Ich will meinem eignen Körper nicht mehr schaden.

Diese Frau ist anders. Elaina ist auf gar keinen Fall normal. Normale Menschen würden es kaum schaffen, mich etwas fühlen zu lassen. Auch Elaina lässt mich nicht nur positive Gefühle spüren, sondern auch manchmal negative, wenn sie es mal wieder draufanlegt alle meine Nerven zu strapazieren.

Nichtsdestotrotz überwiegen die positiven Gefühle. Ich konnte auf dem Sofa kaum gemütlich schlafen. Als dann vorhin Elaina den Angestellten des Hotels deswegen bloßgestellt hat, überrollte mich Euphorie.

Jetzt auch. Mal abgesehen von ihrer Fähigkeit, mich in gewisser Weise zu beruhigen, obwohl wir so oft miteinander diskutieren, ist ihr Aussehen mindestens genauso. Elaina schreit nach Weiblichkeit und Stärke. Das mag ich an ihr. Sie spielt gerne mit ihren Zügen, da sie selber weiß, wie attraktiv sie ist.

Agustín ~ Believe me Where stories live. Discover now