39 TREINTA Y NUEVE

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XXX vor dem Sturm XXX

Agustín POV:

Ein Kribbeln durchflutet meinen Körper, als ich aufwache und einen nackten Körper an meinem spüre. Und dann ein zweites Kribbeln, als mich die Erinnerung von unserer Nacht einholen. Ein breites Lächeln breitet sich auf meinem Gesicht aus. Müde reibe ich mir die Augen, bevor ich dann zu dem Wesen neben mir schaue. Elaina. In ihrer vollen Natur.

Ihre wilden Locken haben sich komplett ineinander und teilweise auf ihrem Gesicht verheddert. Wie ein kleines Kind hat sie die Beine nah zu ihrer Brust angewinkelt. Dieses Mal hat sie kaum Platz eingenommen. Das ist wirklich ein Wunder, da sie meistens ein ganzes Doppelbett für sich alleine braucht.

Zwischen ihren Beinen hat sie das Laken eingeklammert. Ihr Rücken ist zu mir gedreht, sodass ich mich auf meinen Armen abstützen muss, um zu ihrem Gesicht herüberzusehen. Ein erschöpfter, aber zumindest zufriedener Ausdruck schmückt ihr Gesicht. Dieses wunderschöne Gesicht.

Brummend lasse ich meinen Blick von ihrem Gesicht nach unten wandern. Dieser Körper. Es wäre maßlos übertrieben, wenn ich nicht sagen würde, dass diese Nacht die beste Nacht meines Lebens war. Elaina so nah wie noch nie zuvor zu sein, macht mich verrückt. Es war... mir fehlen die Worte. Es war unbeschreiblich.

Leichte Sonnenstrahlen scheinen durch die Gardinen direkt auf ihren freigelegten Körper. Und direkt auf ihre Augen. Trotzdem macht sie keine Anstalten auch sich auch nur zu bewegen, geschweige denn aufzuwachen.

Ich könnte jeden Morgen so aufwachen. Nein, ich will jeden Morgen so aufwachen. Wieso nicht? Ich lebe schon viel zu lange alleine in diesem großen Apartment. Seitdem Elaina hier übernachtet, fühlt es sich hier auch nach einem Zuhause an.

Vielleicht ist es ein wenig überstürzt? Fragen wird aber wohl kaum schaden. Elaina ist sowieso nicht in der Lage, wieder zurück in ihre Wohnung ziehen. Zusammenziehen. Ich möchte mit ihr zusammenziehen. Schließlich sind wir auch zusammen, obwohl wir darüber noch nicht offiziell gesprochen haben.

Ich hätte sie dann den ganzen Tag um mich herum und nicht nur bei der Arbeit. Wir würden zusammen aufwachen und zusammen schlafen gehen. Herrlich. Vorfreude macht sich in mir breit, da ich mir gut vorstellen kann, dass sie zustimmen wird. Wir würden uns dann ein Schlafzimmer, ein Bad, eine Küche, die gesamte Wohnung teilen. Ich will das.

Langsam löse ich meinen Blick von ihr und stehe auf. Ich werde sie einfach dann damit konfrontieren, wenn sie wach ist. Elaina aufzuwecken wäre eine schlimme Idee, da sie mich dann umbringen würde. Zusammenziehen wäre dann auch nicht mehr möglich. Automatisch bleibt mein Blick wieder bei ihr hängen.

Ich habe mich wirklich Hals über Kopf in sie verliebt. Wie ein Trottel schaue ich sie ständig an. Ich korrigiere: wie ein verliebter Trottel. Oder einfach wie ich. Man kann nicht anders. Sie zieht die Blicke magisch an. Sie bemüht sich nicht einmal dafür. Meine Gedanken schweifen zu den Besuchen in der Bar.

Es ist schon witzig, dass sie auch jeden Sonntag da war. Schließlich habe ich sie noch nie davor dort gesehen und plötzlich taucht sie dort jedes Mal, wenn ich dort bin, auf. Auch dort hat sie Leben in die Bude gebracht. Ich musste keine langweiligen Abende mehr dort verbringen, sondern hatte durch sie volle Unterhaltung. Es gab Wochen, in denen ich es kaum abwarten konnte bis es Sonntag wird.

Nur um sie zu sehen. Es war der einzige Tag in der Woche, wo sie und ich alleine Zeit verbringen konnten. Außerhalb der Arbeit.

Ich summe die Melodie von irgendeinem Lied, welches Elaina vor wenigen Stunden abgespielt hat. Unabsichtlich kommen wieder Erinnerungen hoch, die ich nur allzu gerne willkommen heiße. Ich in ihr. Mein Blut fließt Richtung Süden. Ich würde sagen, dass es viel zu kurz war, um es zu genießen. Aber das stimmt nicht. Keineswegs.

Agustín ~ Believe me Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt