18 DIECIOCHO

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XXX Girls Day XXX

Es ist Sonntag. 1am. Ich habe vor genau einer Stunde das Reyes Gebäude verlassen und warte auf Ainara. Ich habe ihr meine Adresse in der Mittagspause gegeben. Danach ist mir eingefallen, dass ich noch gar nicht ihre Telefonnummer habe. Diese hole ich mir in wenigen Stunden.

Bis sie kommt, schreibe ich den Tagesbericht für Agent Carter. Da er den E-Mails noch immer nicht vertraut, muss ich Briefe schreiben und diese dann in sein Postfach werfen.

Wie in den letzten zwei Tagen fällt auch der heutige Tagesbericht sehr kurz aus. Das kommt davon, dass ich Agustín noch immer nicht gesehen habe. Er hat sich regelrecht im Keller vor mir versteckt. Immer als ich im Gebäude war, war er im Keller. Sobald ich aber das Gebäude verlassen habe, war er anscheinend in seinem Büro. Das habe ich durch die Videoaufnahmen des Kellers erfahren. Nachdem ich nach Hause gegangeb bin, habe ich mir diese Aufnahmen angeschaut.

Das bedeutet also, dass er noch lebendig ist.

Zu schade.

Kopfschüttelnd konzentriere ich mich wieder auf den Tagesbericht. Ich erzähle gerade von der Mittagspause, die ich gemeinsam mit Ainara verbracht habe. Wir waren wieder beim Restaurant um die Ecke, dessen Namen ich noch immer nicht kenne. Ich erwähne noch, dass ich ihre Telefonnummer heute bekommen werde. Dann beende ich den Brief auch schon, weil danach nichts mehr passiert ist.

Als ich den Zettel in einen Briefumschlag quetsche, klingelt es dann auch. Perfektes Timing würde ich mal sagen. Ich verstaue den Briefumschlag in meiner Tasche und renne zur Sprechanlage.

„Hallo?", frage ich nach. Ich bekomme ein „Hey, hier ist Ainara" zurück. Ich sage noch, dass ich ihr die Tür jetzt öffne, als ich dann auch den Knopf drücke. Ich lehne mich gegen den Türrahmen. Nach einer kurzen Zeit blickt mir eine müde, aber lächelnde Ainara entgegen.

Sie kommt mir wie ein kleines Kind vor, welches nach einer langen Zeit mal wieder ein Spielzeug kaufen kann. Ich liebe das Gefühl, dass ich an dieser Laune beteiligt bin. Ich mag es, dass sie sich freut mich zu sehen. Dass sie wirklich Zeit mit mir verbringen will.

Kichernd kommt sie auf mich zu und umarmt mich. Dieses Mal umarme ich sie gleich zurück. Ich bin nicht wie letztes Mal überrumpelt. „Da freut sich ja jemand, mich zu sehen", necke ich sie, als wir uns voneinander lösen.

„Tatsächlich. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich wieder ausschlafen kann", gesteht sie schmunzelnd. Es gibt nichts Schöneres als Schlaf. Leider habe ich auch davon in letzter Zeit nicht viel bekommen. „Komm erst einmal rein", sage ich.

Sie tritt herein, während ich dann die Tür abschließe. In der Mitte des Raumes bleibt sie stehen und blickt sich im Raum um. Ich habe für sie sogar aufgeräumt. Sie soll ja nicht sofort verschreckt werden, wenn sie die kleine Wohnung betritt. Schließlich vergesse ich immer wieder, dass sie an Luxus gewohnt ist.

Als die Schwester eines millionenschweren Geschäftsführers, der durch seine illegalen Geschäfte Geld verdient, wird sie wohl kaum in einer Einzimmerwohnung leben.

„Ich weiß, dass es ein wenig eng ist, aber für zwei Personen reicht es vollkommen aus", stammele ich leicht. Ich bin plötzlich nervös. Ich sollte vielleicht mehr Menschen in meine Wohnung einladen, damit ich mich langsam daran gewöhne, nicht sofort nervös zu werden, wenn Menschen meine Wohnung sehen.

Ainara winkt es aber einfach nur ab. „Es ist perfekt. Ich bin ja schließlich nicht hier, um eine Party zu geben. Nur wir beide", sagt sie dann grinsend. Lächelnd nicke ich ihr zu.

„Was machen wir?", fragt sie dann.

„Ich habe an einen kitschigen Filmeabend gedacht. Wir könnten die Nacht durchmachen und dann den ganzen Tag durchschlafen", erzähle ich von meinem genialen Plan. „Für mehr außer mich hinzulegen, zu reden und Filme zu schauen, habe ich keine Kraft", gestehe ich. „Oder hättest du einen anderen Vorschlag?", frage ich sie dann.

Agustín ~ Believe me Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt