7 SIETE

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xxx Versteckspiel xxx

„Hier", sagt der Mann und überreicht mir sowohl den Originalschlüssel als auch die angefertigte Kopie. Das ging schneller als erwartet.

Ich bedanke mich, während ich ihm einen Geldschein entgegenhalte, den er annimmt. Die Schlüssel lege ich beide in meine Tasche, wobei ich die Kopie in eine Schachtel lege, damit ich sie nicht verwechsle. 

Jetzt muss ich Ainara nur noch irgendwie den Schlüssel zurückgeben.

Nochmal anrempeln wäre zu auffällig. Dadurch, dass der Schlüsselbund schlicht an ihrem Rock befestigt ist, ist es nicht schwer ihr einen Schlüssel zu nehmen.

Aber wie soll ich ihn nun unauffällig wieder zurückgeben? 

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Es ist bereits abends, als ich mein Büro verlasse, um zu Agustíns Büro zu gehen. Besser gesagt: mich auf die Suche nach Ainara mache.

Der Papierkram ist endlich so gut wie fertig, sodass wir bald mit der Agenda anfangen können. Schließlich müssen wir die Kooperation auf Vordermann bringen und den Stein ins Rollen bringen.

Vage erinnere ich mich daran, dass ihr Büro in der neunten Etage war, zu welcher ich gerade hochgehe. Verdammte Treppen. Wir hätten auch einfach einen Fahrstuhl nehmen können. Ruhe. 

Sobald ich die neunte Etage erreicht habe, schaue ich durch die Glastür und erkenne sie tatsächlich. Schnell öffne ich die Tür und rufe ihren Namen: „Ainara!". Abrupt dreht sie sich zu mir um, während sich ein leichtes Lächeln auf ihren Lippen ausbreitet. 

„Hast du Zeit?", frage ich sie grinsend.

„Ich habe in zehn Minuten Mittagspause", antwortet sie dann. Knapp nicke ich, während ich mich gegen die Wand lehne.

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„Wie läuft es gerade mit dem Projekt?", fragt sie mich ruhig, als wir auf unsere Bestellung warten. Zusammen sitzen wir in einem Straßencafé.

Zwar reden wir hauptsächlich nur über geschäftliche Sachen, aber das kommt natürlich davon, dass wir uns erst seit Kurzen kennen. Sie zumindest. 

„Der papiertechnische Kram ist fast erledigt. Das bedeutet, dass wir dann bald mit den ganzen Projekten beginnen können", murmele ich aufgeregt. Ich freue mich schon darauf, dass ich bald nicht ständig im Büro sitzen muss.

„Was machst du eigentlich im Reyes Gebäude, mal abgesehen davon, dass dein Bruder Geschäftsführer ist?", frage ich gespielt neugierig nach.

Sie ist verantwortlich für die Finanzen. Durch sie komme ich zu den Einkommen des Unternehmens.

„Ich arbeite in der Finanzverwaltung. Agustín lässt dort nur mich und Acaimo arbeiten", seufzt sie angestrengt. „Scheint ja dein Traumberuf zu sein", summe ich. Neckend hebe ich eine Augenbraue, als sie mich erschöpft anschaut.

„Er lässt keinen an die Finanzen. Deshalb sind wir gezwungen dort zu arbeiten, sonst", hier bricht sie ab. Verwirrt schaue ich wieder zu ihr. 

Sie winkt nur ab. Merkwürdig.

Nach wenigen Minuten kommen auch unsere Bestellungen. Sehnsüchtig starre ich auf den pinkverzierten Donut, auf welchen ich mich stürzen will, als mir etwas Anderes auffällt.

Unauffällig schaue ich zu dem jungen Mann, welcher mich anstarrt.

Fragend hebe ich eine Augenbraue, als er mir mit einer Handbewegung zu verstehen gibt, ihm zu folgen. Seufzend drehe ich mich wieder zu Ainara um. „Ich muss ganz kurz für kleine Mädchen. Bin gleich da", stehe ich schmunzelnd auf, als sich ein Lächeln auf ihre Lippen legt.

Agustín ~ Believe me Where stories live. Discover now