49 CUARENTA Y NUEVE

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XXX Liebesblind XXX

POV Agustín

Ich halte in meinen Händen das kleine, schwarze Diktiergerät, welches Elaina mir vor knapp einer Woche gegeben hat. Danach ist sie auch schon aus dem Raum verschwunden und ich habe sie seitdem nicht mehr gesehen.

Heute findet mein Gerichtsprozess statt. Um genau zu sein sogar in wenigen Stunden. Ich sollte mir darüber Sorgen machen, oder nicht? Nein, stattdessen überlege ich mir, was ich dem sturen Wesen namens Elaina später sage.

Die Antwort ist klar. Eine normale Beziehung, die auf Lügen basiert, kann nicht funktionieren.

Zum Glück sind wir aber weit entfernt von normal.

Trotzdem höre ich mir wieder die Aufnahme an. Eigentlich hasse ich diese Geräte, weil ich dadurch erst die Wahrheit damals erfahren habe. Nun ist es anders.

Mein Daumen fährt über den roten Schalter, um die Aufnahme wieder von vorne zu schalten.

Ich schließe meine Augen, lege mich hin und lausche wieder Elainas Worten.

„FBI Agentin, huh?", ertönt meine Stimme.

„Genau, Agentin Cooper", bestätigt sie.

Elaina hat das erste Verhör bearbeitet. Meine Worte sind die gleichen wie an dem Tag. Elaina dahingegen hat ihre Antworten geändert; dieses Mal sagt sie die Wahrheit.

„Die Worte, die du auf dem Audio gesagt hast, stimmen sie?", stelle ich die nächste Frage.

An dieser Stelle hatte sie genickt. Dieses Mal aber nicht.

„Nein, Agustín, sie haben nicht gestimmt. Teilweise zumindest. Meine Liebe zu dir war nicht gespielt – sie war echt", sagt sie mit fester Stimme.

„Ich habe dich wirklich geliebt", brumme ich.

„Nein, du liebst mich und ich liebe dich. Punkt", sagt sie.

Ich kann das Lächeln förmlich raushören. Unwillkürlich breitet sich ein Schmunzeln auf meinem Gesicht aus.

„Willst du mir deshalb nicht erzählen, was du genau für ein falsches Spiel getrieben hast?"

Das Schmunzeln vergeht mir.

Ich kann es nicht fassen, wie sehr ich sie mit meinen Worten wohl verletzt habe. Sie hat es zwar nicht direkt gesagt, aber ihre Mimik war mir Antwort genug. Trotzdem denkt sie weiterhin, dass sie die Böse ist und ich mich nicht entschuldigen muss.

Das ist einer der vielen Gründe, wieso ich sie liebe. Ihre selbstlose Art; dass sie immer andere vor sich selber stellt.

„Natürlich oder hast du Angst, dass du meine Gefühle verletzt", kommt es bissig von mir.

„Den größten Teil kennst du ja schon. Ehrlich gesagt, ich wollte dir in den ersten Tagen den Kopf abreißen, weil du so ein arrogantes Arschloch warst. Ich hatte die verschiedensten Mordgedanken", kurz lacht sie.

„Danach wurde es aber anders. Ich habe jede Sekunde mit dir genossen. Es stimmt, dass ich einen vorgegebenen Plan hatte, aber seien wir mal ehrlich: Wenn ich dich wirklich hinter Gittern hätte bringen wollen, dann wäre das schon längst passiert. Ich habe die Zeit herausgezögert, weil ich mehr Zeit mit dir verbringen wollte. Ich wollte in deiner Nähe sein, obwohl ich etwas anderes machen sollte"

An dieser Stelle hatte sie mir bissig erklärt, dass ich nur ein Mittel zum Zweck bin und nichts anderes bin – gelogen.

„Außerdem kann man mir sowieso nicht widerstehen, damit das klar ist. Schließlich bin ich unwiderstehlich", fügt sie hinzu.

Agustín ~ Believe me Where stories live. Discover now