25 VEINTICINCO

3K 159 318
                                    

XXX Eis, Kleid, heiß XXX

Agustíns Arm liegt noch immer auf meiner Schulter, als ich meinen Kopf leicht zu ihm herumdrehe. „Was genau soll das werden, wenn es fertig ist?", frage ich leise nach. Agustín dreht sich zwar nicht um, aber von der Seite aus erkenne ich die zuckenden Mundwinkel. Nachdem ich ihn mit meinem Blick durchbohre, lehnt er sich dann zu mir herunter.

„Wir wollen ja nicht, dass du verloren gehst", raunt er.

Augenverdrehend schaue ich zur Seite. „Ich gehe schon nicht verloren", murmele ich leise, aber entferne seinen Arm nicht von meiner Schulter. Als ich zur Seite schaue, erkenne ich eine Gruppe von Männern, die gerade in unsere Richtung schauen. Ich schaue sie mir genauer an. Es sind zwei Männer vielleicht in Agustíns Alter oder älter. Alle groß gewachsen, dunkel angezogen und emotionslose Mienen. Die sehen fast wie Kopien von Agustín aus.

Eine ekelhafte Gänsehaut will sich auf meinen Armen ausbreiten. Agustín schaut mich nicht so finster an, zumindest nicht immer. 

Was für Kopien? Neben Agustín sehen diese Männer wie Ameisen aus. Unerhört von dir Ela. 

Nachdenklich blicke ich zu Agustín, aber dieser schaut einfach stur nach vorne und nimmt seinen Arm zurück, sobald wir an diesen Männern vorbeigegangen sind. Ich presse meine Lippen aufeinander. Dann drehe ich mich ein wenig nach hinten und beobachte noch schnell die Männer aus dem Augenwinkel, um deren Gesichter besser einzuprägen, aber blicke dann wieder starr nach vorne.

0-0-0-0-0-0-0-0-0-0-0-0

„Wir haben noch genau zwei Zimmer übrig", teilt uns der junge Herr mit. Überrascht blicke ich zu Agustín. Das könnte ein Volltreffer sein. Das Hotel ist viel einladender als die anderen dekoriert, aber wirkt trotzdem moderner. Das liegt sicherlich an den vielen Kunstgemälden die an den Wänden befestigt sind.

„Wir wollen die Zimmer erst einmal sehen", sagt nun Agustín, während er den Blick nicht von mir abwendet. Aus dem Augenwinkel erkenne ich noch wie der Mann nickt und dann nach den passenden Schlüsseln sucht, die an der Wand sind. Als er diese anscheinend findet, klimpert er kurz damit und bekommt somit wieder unsere Aufmerksamkeit.

„Folgen Sie mir", fordernd er uns lächelnd auf. Wortlos folgen wir ihm. Auch wenn ich es nicht zugeben möchte, aber ich hätte nichts dagegen weitere Nächte mit Agustín in einem Zimmer zu schlafen. Es war schön mal nicht alleine schlafen zu müssen. Zu wissen, dass Agustín irgendwo in der Nähe von mir ist, hat mich wohler fühlen lassen.

„Die Zimmer wären in der zweiten Etage", sagt der Mann vor uns. Schon stehen wir vor den Aufzügen ohne, dass ich es bemerkt habe. Sofort bleibe ich stehen. 

„Wo sind die Treppen?", fragt Agustín, als ich gerade zum Sprechen ansetze.

Verwundert sieht der Mann zu uns. „Wir benutzen eher die Treppen. Wir müssen uns ja schließlich fit halten", sage ich spielerisch. „Natürlich, da drüben", sagt er und geht auf diese los. Nachdenklich schaue ich zu Agustín, welcher bereits losgegangen ist. 

Er hat nach den Treppen gefragt. Für dich. 

Kopfschüttelnd, als würde ich dadurch diese Gedanken vertreiben können, steige ich die Stufen hoch. Ich muss einen kühlen Kopf bewahren. Was sollen diese Gedanken? Ich glaube, dass die besondere Zeit im Monat bald kommt. Nein, dann bist noch unerträglicher als du schon bist. 

„Die zwei Zimmer sind gegenüber voneinander", erklärt der Mitarbeiter, als wir die zweite Etage erreichen. Die Zimmer liegen nah aneinander, so dass ich ohne Mühe jederzeit zu Agustín könnte. Seufzend versuche ich mich wieder zu konzentrieren. Heute sind meine Nerven ziemlich schwach und ich lasse mich von jeder Kleinigkeit ablenken.

Agustín ~ Believe me Where stories live. Discover now