40 CUARENTA

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XXX Broken XXX

Agustín POV

Ich räuspere mich und spiele das Audio ein zweites Mal ab.

Die Wörter wiederholen sich. Es sind noch immer die gleichen Worte wie vorhin. Ich habe jedes einzelne Wort richtig verstanden.

Langsam, quälend langsam, macht sich ein Schmerz in meiner Brust bemerkbar. Ein kleiner Riss in meinem Herz, welcher mit jeder Sekunde größer und größer wird, während Elaina mit ihren Worten darauf herumtrampelt.

Dann wird es ein drittes Mal abgespielt.

Die Worte klingen noch kühler und ernster als vorhin. Ich weiß nicht, ob ich aufgehört habe zu atmen oder ich so schnell atme, dass ich es nicht bemerke. Ich weiß nur, dass man mir den Boden unter den Füßen weggerissen hat. Das ist vielleicht auch der Grund, warum ich mich an der Sofalehne so kräftig kralle, als würde mein Leben davon abhängen.

Keine echten Gefühle.

In meinem Bauch dreht sich alles. In meinem Kopf dreht sich alles. Mir wird verdammt nochmal übel von ihren Wörtern. Ich kann diese Wörter nicht mehr hören. Ich will sie nicht hören, aber trotzdem lasse ich sie abspielen.

Das Audio spielt sich zum vierten Mal ab.

Es sind noch immer die gleichen Worte. Mir wird heiß und kalt zugleich - eine schreckliche Kombination.

Während ich vor meinem inneren Auge sehe, wie meine Welt zusammenbricht, senke ich meinen Kopf. Eine ekelhafte, kalte Gänsehaut überrollt meinen Rücken. Meine Atmung beschleunigt sich. Ich schlucke den Geschmack von Magensäure herunter und starre auf meine Hände hinab.

Es war alles gespielt.

Es war alles gespielt.

Es war alles gespielt.

Bevor das Audio sich zum fünften Mal abspielen kann, schalte ich das Ding komplett aus. Mein Blick ist noch immer nach unten gesenkt. Ich spüre wie mein Gesicht fahl wird und sämtliche Energie aus meinem Körper weicht.

Es ist als würde ich auf einem instabilen Seilweg spazieren. Bei jedem Schritt, bei jeder Bewegung, bei jedem Atemzug die Angst haben, dass dieser Weg mich mit in den Abgrund zieht. Dass ich einfach falle.

Ein spöttisches Lachen ertönt.

Mein Kopf ist noch immer gesenkt. Meine Augen brennen. Wenn ich meinen Kopf heben würde, fühlt es sich an, als würde ich endgültig der Realität vollkommen entgegenblicken. Dafür bin ich gerade nicht bereit. Es fühlt sich alles surreal an. Das kann gerade nicht wirklich passieren. Ich könnte mir zwar in den Arm kneifen und darauf warten, dass ich von diesem schrecklichen Albtraum erwache.

Aber es würde nicht passieren, weil das hier kein Traum ist, sondern die Realität.

Ich kralle mich wirklich an ein Stücken Hoffnung an. Ich halte mich an etwas fest, was es nicht gibt. Es gibt keine Hoffnung. Es ist hoffnungslos.

„Hijo, hast du nichts zu sagen?". Ich presse meine Lippen aufeinander. So hart, dass es wehtut. Ich sage nichts. Ich werde nichts sagen.

„Willst du nicht mit deinem Vater darüber reden?"

Erzeuger, nicht Vater. Diese Rolle als Vater hat er nie erfüllt und wird sie deshalb auch nie einnehmen können.

„Tut es weh? Hat dir diese Frau etwa dein kleines Herz gebrochen? Erbärmlich", spottet er weiter, während er nach einer zweiten Zigarette greift.

Agustín ~ Believe me Where stories live. Discover now