54 CINCUENTA Y CUATRO

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XXX Alles oder Nichts XXX

Ich klopfe an Carters Tür.

„Die Tür ist offen, Elaina"

Ich trete hinein, schließe die Tür hinter mir und bleibe dann vor der Tür stehen. Carter weiß, dass ich es bin, weil niemand außer ich sich traut an seine Tür zu klopfen. 

Carter ist die letzten Monate über strenger geworden, hat die neuen Agenten genau unter die Lupe genommen und hat sich somit einen neuen Ruf gemacht. Hauptsache er ist mir gegenüber noch immer der alte Carter.

„Wie geht es dir, Carter?", frage ich ihn. Der dunkelhäutige Mann setzt sich auf seinen Stuhl und spielt mit dem Kugelschreiber. „Gut, gut. Setz dich hin", fordert er mich auf.

Ich gehe dieser Bitte nur allzu gerne nach. Ich musste zwar nur zwei Etagen hochrennen, aber ich fühle mich total erschöpft. „Ich wollte etwas fragen", beginne ich.

Der Sommer nähert sich langsam dem Ende. Schließlich ist es mittlerweile Anfang August. 

„Es kommt vielleicht ein wenig überraschend, aber ich wollte Urlaub beantragen. Für ungefähr-"

„Drei Wochen. Ich weiß, ich weiß. Agustín hat schon vor einer Woche Bescheid gegeben, dass ihr wegfliegt", gibt Carter lächelnd von sich.

Überrascht blicke ich zu ihm. „Wann habt ihr beide euch wieder getroffen?", erkundige ich mich.

Ich habe das Gefühl, dass Carter mir meinen Mann stehlen will. 

Die beiden haben sich in den letzten Wochen oftmals getroffen. Ob es Bowling, Kaffee trinken oder einfach ein Essen bei uns war, ich sehe Carter mittlerweile als einen Teil der Familie. Jedenfalls, ich habe nichts dagegen. 

Es ist schön sozialer zu werden – sich mit Menschen zu treffen. 

„Vor einer Woche... wir haben uns um jenes und dieses unterhalten", weicht er vom Thema aus. Ich hake nach, indem ich meine Augenbraue fragend nach oben hebe.

„Wie dem auch sein, ich habe den Urlaub bestätigt", weicht er vom Thema ab. 

Seit Tagen, nein sogar seit Wochen, habe ich das Gefühl, dass jeder um mich herum etwas weiß, was ich nicht weiß. Agustín führt sich verdächtig auf, seine Geschwister und jetzt auch Carter. 

„Was geht hier vor?", frage ich ihn und lehne mich näher zu ihm.

„Nichts", antwortet er. 

Ich schüttele meinen Kopf. „Ach, das können Sie doch besser. Wenn ich nachfrage, was hier läuft, dann würden Sie zuerst nachfragen, was ich überhaupt damit meine. Falls hier nichts läuft, dann würden Sie nicht mit Nichts antworten", erkläre ich. 

„Punkt für dich. Jetzt kannst du aus dem Büro gehen", lockt er mich aus seinem Büro. 

Ich setze zum Widersprechen an, aber er verscheucht mich weiterhin und lässt mich nicht aussprechen. Seufzend verlasse ich sein Büro und mache mich wieder auf dem Weg zu meinem Büro.

Agustín, ich werde herausfinden, was du vorhast. 

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Zuhause knalle ich die Tür hinter mir zu. „Agustín Reyes!", rufe ich durch die Wohnung. „Wer hat dich heute verärgert, Sonrisa?", ertönt auch schon seine Stimme.

Auf dem Weg zu unserem Schlafzimmer ziehe ich mir die FBI Jacke aus. Darauf folgt die Hose. Ich sollte mir breitere Hosen kaufen, denn diese stören mich alle. Sie quetschen meinen armen Bauch ein, vor allem nachdem ich gegessen habe. Ich bekomme keine Luft mehr. 

Agustín ~ Believe me Where stories live. Discover now