4 CUATRO

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xxx Pizza xxx

„Du!", zeigt der junge Mann vor mit dem Zeigefinger auf mich.

Man zeigt nicht auf Menschen mit dem Finger.

Mit gepressten Lippen schaue ich wieder hinter mir, um einen Agustín zu beobachten, wie er verwirrt zwischen mir und seinem Bruder schaut.

Genau, Acaimo Reyes ist gerade hereingeplatzt.

Außerdem kenne ich den zweitältesten Sohn auch noch. 

</> Rückblick </>

Kaum will ich an dem Gehweg um die Ecke biegen, werde ich auch schon überrempelt.

Die große Gestalt geht zwar an mir vorbei, aber unterlässt es nicht zu murmeln: „Aufpassen gefälligst, dios mío". „Wie bitte?", frage ich nach.

Der Mann bleibt stehen. Sein Smartphone, welches er bis gerade eben in der Hand hatte, packt er in seine Hosentasche. „Was?", blafft er, als hätte er nicht erwartet, dass man ihn anspricht.

„Guck hin, wo du hingehst. Mein Handy hätte wegen dir hinfallen können.", spricht er unbeirrt.

Können wir an ihm unsere Wut auslassen, bitte?

Egal wie gerne ich in diesem Moment zum ersten Mal auf meine innere Stimme gehört hätte. Zum ersten Mal? Leider weiß ich nur zu gut, wer gerade hier vor mir steht.

Acaimo Reyes.

Seufzend nicke ich knapp, während ich an ihm vorbeigehe. Dabei unterlasse ich es mir nicht, ihn aus Versehen anzurempeln.

„Hey!", ruft er dann auch sofort. Schulterzuckend und mit einem kleinen Grinsen auf den Lippen mache ich mich auf dem Weg nach Hause. 

</>

„Da sieht man sich also wieder", betone ich den Satz so, als hätten wir uns schön kenngelernt und es kaum erwarten können, uns wieder zu begegnen.

Schön, dass Acaimo anscheinend das Gegenteil erwartet hat. Man sieht sich zwei Mal im Leben, summt meine innere Stimme. 

„Ihr kennt euch?", räuspert Agustín sich. Wir beide nicken.  Die Todesblicke von Acaimo ignoriere ich hierbei geflissentlich.

Was ist das denn für eine Diva? Als er sieht, dass keiner von uns weiter ins Detail gehen möchte, wirft er seinem Bruder nur einen prüfenden Blick zu. 

„Hermano, tenemos que-", bringt Acaimo hervor, wird aber von Agustín sofort unterbrochen.

„Wir müssen erst einmal gar nichts. Ich muss jetzt etwas sehr Wichtiges erledigen. Du kannst danach wieder kommen", deutet Agustín seinem Bruder an, die Fliege zu machen.

Dieser versteht zwar den Wink, aber sieht mich verständnislos an. 

„Du hast mit der da", dabei zeigt er auf mich mit den schönsten und freundlichsten Emotionen, die ein Mensch besitzen kann und fährt fort: „etwas Wichtigeres zu besprechen, als mit mir?"

Kindisch ist die Diva also auch noch.

Als würde sich Agustín ständig mit diesem kindischen Verhalten von seinem Bruder herumschlagen müssen, seufzt er erschöpft auf.

„Sí, y ahora fuera. No quiero escuchar una palabra más", brummt er.

Acaimo nickt ergeben und verlässt den Raum. „Entschuldigen Sie", brummt der Herr weiter. Ich zucke einfach mit den Schultern. Acaimo eingeschüchtert zu sehen hat mir ein wenig Frieden gebracht. 

Agustín ~ Believe me Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt