13 TRECE

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XXX Karussell XXX

Still sitze ich in meinem Büro. Nicht allein. Ainara hat sich vorhin dazu entschlossen, mit mir in einem Raum zu arbeiten. Zuerst war ich begeistert von der Idee, da ich nun nicht alleine im Raum bin, aber dann sind mir sofort die Nachteile eingefallen.

Ich kann mich nicht in Agustíns Büro hereinschleichen oder eine weitere James Bond Aktion im Keller durchführen. Deshalb habe ich sie dann versucht sofort abzuwimmeln, aber sie hat nicht lockergelassen, da sie mich in diesem Zustand nicht alleine lassen möchte.

Daraufhin habe ich weiterhin diskutiert, dass ich mich sehr wohl um mich selbst kümmern kann, auch in diesem Zustand, aber sie hat mich einfach ignoriert. Ich habe gegen eine Wand gesprochen. Wortwörtlich, denn als sie die Nase voll von mir hatte, hat sie mich einfach im Treppenhaus stehen lassen. Ich konnte mich nicht fortbewegen, weshalb ich einfach weiter mit der Wand gesprochen habe.

Ich glaube, dass wir deine Dummheit nicht mehr lange auf deinen Zustand verschieben können.

Kopfschüttelnd blicke ich von meinem Tisch hoch zu der Couch auf der anderen Seite des Raums, wo Ainara arbeitet. Ich starre sie einige Sekunden lang an und warte darauf, dass auch sie ihren Kopf anhebt. Als nichts geschieht flüstere ich ihren Namen.

Nachher zische ich ihren Namen bis ich fast „Ainara" schreie, aber die Brünette schaut noch immer hochkonzentriert auf ihren Computer. Seufzend greife ich nach zwei Kugelschreibern und werfe sie durch die Luft. Der eine Kugelschreibe fliegt quer durch den Raum, während der andere Kugelschreiber Ainara auf den Kopf trifft.

Jubelnd strecke ich meine Arme hoch in die Luft. „Getroffen", rufe ich durch den ganzen Raum, während ich wie ein Kleinkind applaudiere. Ich habe sie getroffen! Mädchen, du solltest dich nochmal von einem Arzt untersuchen lassen. Vielleicht hättest du wirklich auf die Bettruhe bestehen sollen.

Ainara reibt sich die Augen bis sie zu mir verwirrt schaut. Ich grinse nur wie ein Honigkuchenpferd an, während ich mich mit dem Stuhl einige Runden drehe. „Geht es dir gut, Ela?", fragt sie. Ich werfe mein Haar nach hinten, während ich mich weiterdrehen. „Mit geht-", ich drehe mich. „besser-", ich drehe mich wieder um. „denn je", beende ich schließlich meinen Satz.

Mir wird langsam aber sich schwindelig, aber ich drehe mich trotzdem weiter, weil es so spaßig ist. Ela, wo bist du? Ela, ich rufe dich! Wo bist du? Mit wem hast du mich hiergelassen. Ich bin deine innere Stimme und habe diese Qual nicht verdient.

„Ela, du solltest damit aufhören", sagt nun die Brünette deutlicher. Ich schüttele meinen Kopf, während meine Haare in der Luft schweben durch das zu schnelle Drehen. Ich lache und hebe meine Beine an. „Das wird dir nicht guttun", beharrt die Kriminelle weiterhin.

„Aufhören", nun steht sie auf. Ich ignoriere sie einfach. Als sie vor mir steht, hält sie meine Sitzlehnen fest, sodass ich nun an einer Stelle stehe. „Hey", rufe ich beleidigt, aber halte sofort inne. Meine Hand presse ich auf meinen Mund, als mir der eklige Magensäurengeruch+ in den Mund kriecht.

In meinem Kopf dreht sich alles, während ich mich schwebelos fühle. „Musst du ins Bad?", fragt sie nun ruhiger. Ich schüttele abrupt meinen Kopf, das aber nicht so schlau gewesen ist. Meine Hand liegt noch immer auf meinem Mund. Das wird bestimmt die Kotze davon abhalten, sich einen Weg in die Außenwelt zu bannen.

„Ela, du bist noch blasser als vorhin", besorgt schauen mich die blauen Augen an. Ich sehe zwar alles nur verschwommen, aber trotzdem liebe ich dieses blau. Es erinnert mich an die Augen von Agustín. Nur dass seine Augen noch besonderer sind. Die grünen und grauen Sprenkel in seinen Augen sind einzigartig.

Agustín ~ Believe me Where stories live. Discover now