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Amara

"Jetzt nicht", äffe ich seine Stimme nach, während ich meine Sachen in seine Tasche werfe.

"Geh früh ins Bett.", wiederhole ich seine Worte. "Mach dies, Amara. Mach das, Amara. Lutsch am besten noch meinen Schwanz, Amara!", kann ich nicht aufhören, mich über ihn zu beschweren.

Was denkt er-

"Ich kann mich nicht daran erinnern, das letzte jemals zu dir gesagt zu haben.", in seiner Stimme schwingt Belustigung mit und ich stoppe abrupt in meiner Bewegung.
Miguel bewegt sich langsam auf mich zu.

Die Arme hat er vor seiner Brust verschränkt.

"Hast du alles?", fragt er mich, als er in die Tasche schaut.
Ich nicke, unfähig etwas zu sagen.

Mein Hals kratzt.

"Was ist? Hat es dir die Sprache verschlagen?", versucht er sich ein Grinsen zu verkneifen.

"Wie lange standest du da schon?"

Er leckt sich über die Unterlippe.
„Lange genug", erwidert er simpel.

Dann läuft er weiter zum Schrank.
"Hast du Sachen für die Fahrt rausgelegt?", wechselt er das Thema.

"Ja, da auf dem Sessel", zeige ich ihm.
Er nickt zufrieden.
Kurz ist es still, dann knöpft er seelenruhig sein weißes Hemd auf.
Mir bleibt nichts anderes übrig, als auf seinen Rücken zu starren und mir das Schauspiel seiner Muskeln einzuprägen.

"Du starrst", schnaubt er erheitert ohne mich anzusehen.
Schnell wende ich meinen Blick ab.
War klar, dass ihm das auffällt.
Und es war auch klar, dass er sich darüber lustig macht.

Ich lege das Shirt, was ich noch immer in der Hand halte, in die Tasche und lege mich dann ins Bett.

Mein Licht mache ich aus.

Sein stechender Blick auf mir, als er seine Sachen ebenfalls in die teure Tasche packt und ich ziehe unwohl die Decke hoch, bis nur noch meine Augen zusehen sind.

Sein Blick gibt mir das Gefühl, als könne er direkt in meine Seele blicken.
Als könne er sehen, was ich denke und fühle.

"Hör auf mich anzuschauen.", flüstere ich nervös. Ich höre ihn leise lachen.

„Weil du mich auch nie beobachtest? Du bist viel schlimmer. Beobachtest mich sogar, während ich mich umziehe.", witzelt er und bringt mich unfreiwillig zum schmunzeln.

"Das stimmt nicht!", versuche ich mich zu rechtfertigen.
Ich höre im Hintergrund, wie er die volle Tasche auf den Boden stellt und sich ins Bett kniet. Dann spüre ich seine warmen Finger, die die weiche Decke von mir streichen und dabei meine Schulter berühren.

Nervosität macht sich in mir breit, als er sanft mein Schulterblatt.
Ich schließe die Augen und stelle fest, dass es mir diesmal nicht unangenehm ist. Im Gegenteil.
Es fühlt sich an, als hätte mein Körper nur darauf gewartet, dass er mich wieder berührt.

Er dreht mich auf den Rücken, schaut mir intensiv in die Augen und küsst mich dann zum zweiten Mal.

Der Kuss ist ruhig, fast zärtlich. Nur sein schwerer Atem ist zu hören.
Meine Hände platziere ich auf seiner trainierten Brust, aber nicht, um ihn wegzudrücken.
Nein.
Ich möchte ihn einfach nur berühren.

Miguel legt rechte Hand auf meine Hüfte und übt leichten Druck aus. Mittlerweile hat er sich zwischen meine Beine gedrängt und küsst mich mit so viel Verlangen, dass ich kaum noch Luft zum Atmen habe.

Als ich meine Hände zu dem Saum seiner Anzughose gleiten lassen, erschaudert er und stoppt danach meine Hände.
Dann löst er seine Lippen von meinen.

"Ich werde jetzt nicht mit dir schlafen.", verpasst er mir einen Dämpfer.

"Du weißt, weshalb du hier bist. Das wäre nicht fair.", erklärt er mir und zieht mir dann die Decke über den Körper.

"Schlaf gut.",
Er küsst mich kurz auf den Hals und legt sich dann in seine Betthälfte. Wenige Sekunden später geht das kleine Licht aus, doch an Schlaf ist nicht zu denken.
Er hat mich das zweite Mal geküsst und es war wieder seine Initiative.
Vor einer Woche habe ich nie daran geglaubt intimer mit diesem Mann zu werden, doch heute habe ich eine komplett andere Sicht auf die Dinge.

Miguel scheint, im Gegensatz zu mir, wie ein Stein zu schlafen. Ich hingegen wälze mich um die 1000 Mal auf die andere Seite, in der Hoffnung, dass ich endlich die richtige Position finde.

"Komm her.", höre ich Miguels verschlafene Stimme. Als ich nicht reagiere, zieht er mich an der Hüfte zu sich und schlingt seinen linken Arm um meinen Bauch.

Anschließend haucht er mir einen Kuss in den Nacken.

"Schlaf jetzt, wir müssen bald aufstehen."
Sein heißer Atem löst eine Gänsehaut bei mir aus, doch ich schaffe es tatsächlich kurz darauf einzuschlafen.

AmaraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt