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Miguel

Ihre Augen glänzen und zeigen mir, dass sie mindestens genauso erregt ist, wie ich.
Ich beuge mich über sie und warte auf eine Antwort von ihr.

„Schlaf mit mir.", flüstert sie mir entgegen.

„Wirklich?", gehe ich sicher, dass sie das nicht nur aus dem Affekt sagt.

„Du sollst dir sicher sein.", fahre ich fort.

„Bin ich.", beteuert sie und schaut mir ehrlich in die Augen.

„Wir müssen nicht..."

„Miguel!", unterbricht sie mich.
„Mach jetzt.", kichert sie.

Vorsichtig fahre ich mit der Hand unter ihr Shirt und berühre ihren zarten Bauch.

„Entspann dich.", flüstere ich ihr entgegen und beginne sie auszuziehen.

Amara
19.28 Uhr

Miguel führt ich mit einer Hand am unteren Rücken aus unserem Hotelzimmer.
Auch Sofia kommt gerade rechtzeitig aus ihrem, sodass wir gemeinsam runter ins Restaurant gehen können.

„Amara, du siehst toll aus!" , flüstert sie mir entgegen und blickt dann zu Miguel.
"Da wird mein Bruder sich aber ordentlich zusammenreißen müssen", zwinkert sie ihm zu.

"Klappe", erwidert dieser nur.
"Xavier wartet unten am Tisch."

Ihre Augen werden groß.
"Er ist wirklich hier?", kann sie es anscheinend noch nicht glauben.
Miguel nickt.
Wir laufen durch die Lobby, dabei spüre ich Miguels Blick auf meinem Hintern.

Sofia sieht sich aufgeregt um, bis sie ihren Verlobten endlich sieht.
„Er ist wirklich da.", haucht sie und läuft auf ihn zu.

Xavier sitzt bereits an einem großen runden Tisch und schaut nervös auf seine Hände.
Seine Augen beginnen zu glänzen, als er Sofia erkennt.

„Xavier.", schluchzt sie und auch ich muss meine Tränen zurückhalten, als ich die beiden beobachte. Sie scheinen sich wirklich zu lieben.

Miguel greift nach meiner Hand und zieht mich zu den anderen beiden.

„Hey.", begrüßt Xavier mich mit einem leichten lächeln und drückt mich dann kurz.

"Boss."
Xavier zieht kurz die Augenbrauen hoch, dann fangen beide anzulachen und schlagen ein.

"Pedro kommt gleich auch noch.", erklärt Miguel und setzt sich hin.

"Hola Amigos!", ertönt es keine 10 Sekunden später. "Oh, mi hermosa!", haucht er mir einen Kuss auf die Wange.
Mir entgeht nicht, wie Miguel uns mit Adleraugen beobachtet.

21.19 Uhr

Die Stimmung ist ausgelassen und alle unterhalten sich gut.
Ich habe richtig Spaß.

"Erzähl mal, wie habt ihr euch eigentlich kennengelernt?", will Sofia neugierig wissen.
Ich weiß nicht, was ich antworten soll, deshalb schaue ich zu Miguel, der auf den Teller vor sich starrt.

"Miguel hat ihre Mutter umgebracht.", kichert Pedro.
Am Tisch wird es still, gleichzeitig piept es in meinen Ohren.
Mein Herz rast schnell und ich habe das Gefühl, als kriege ich keine Luft.

"Wie bitte?", ruft Sofia und schaut zu ihrem Bruder.

"Ist das wahr?", hauche ich mit zittriger Stimme.
Miguel schaut mich nicht an.
„Sag doch was!", werde ich lauter.
Sofias Hand legt sich auf meinen Arm, doch ich schüttel sie ab.

"Ob das wahr ist, hab dich gefragt!", schreie ich ihn an und erhebe mich.
Er streicht sich durchs Gesicht und stützt sich mit den Ellenbogen auf dem Tisch ab.

"Ich hab den Auftrag erteilt.", haucht er heiser.

Mir wird auf der Stelle schwindelig.

"Das hast du nicht, du lügst!"
Tränen strömen über meine Wangen.
Xavier schaut ebenfalls auf den Tisch vor sich, Pedro schaut auf seine Hände.
Nur Sofia hat sich mit mir erhoben und steht mir bei.

"Miguel jetzt sag doch verdammt noch mal irgendetwas!", haut sie wütend auf den Tisch.

Auch sie kämpft mit den Tränen.

Er öffnet den Mund doch schließt ihn kurz darauf wieder.
Ich halte mir die Hand vor den Mund, um meine Schluchzer zu unterdrücken.
Mit zitternden Händen schiebe ich den Stuhl zurück. Meine Sicht verschwimmt immer mehr.

"Ich wünschte ich hätte damals den Mut gehabt dich zu erschießen", hauche ich ihm hasserfüllt entgegen. Kurz trifft sein Blick auf meinen, dann wende ich mich ab und gehe aus dem Restaurant.

Sofia folgt mir.

"Es tut mir so leid, Amara. Ich schäme mich so!"
Sie legt ihren Arm um meine Hüfte und führt mich zum Aufzug. Mein Atem geht schnell und ich habe das Gefühl, als würde ich ersticken.

Im Aufzug lasse ich mich auf den Boden fallen.

„Er hat meine Mutter ermorden lassen!", spreche ich es zum ersten Mal aus.
„Er hat sie ermorden lassen!", wiederhole ich, weil ich es selber noch nicht fassen kann.

Sofia weint.
"Es tut mir so Leid!", schluchzt sie, als sie sich vor mich kniet.
Als der Aufzug in unserem Stockwerk hält, hilft sie mir hoch und wir gehen in ihr Zimmer, da ich den Schlüssel nicht habe.

„Hier setzt dich hin."
Sie führt mich zum weißen Sessel, der neben ihrem Bett steht.

Erschöpft stützte ich meine Ellenbogen auf meine Knie und vergrabe meinen Kopf in den Händen. Dann weine ich vor mich hin.

"Ich hab ihm vertraut", flüstere ich kraftlos, als sie mir ein Glas Wasser reicht.

"Ich weiß.", gibt sie zu.
"Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll.", sprachlos setzt sie sich vor mir aufs Bett.

Weinend lasse ich mich zurück in den Sessel fallen.
„Ich hab mit ihm geschlafen.", erzähle ich ihr und schäme mich in Grund und Boden.

„Ich hab ihm mein erstes Mal geschenkt, Sofia.", flüstere ich mit zitternder Stimme.

AmaraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt