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Amara
16:56 Uhr

"Warst du schonmal in Arizona?", fragt Miguel mich, als wir auf den Parkplatz des Hotels fahren. Ich schüttel den Kopf.

"Nein.", erwidere ich.

Er nickt.

"Wir haben noch Zeit bis die anderen kommen. Soll ich dir die Stadt zeigen?", bietet er mir an und parkt währenddessen den Wagen geschickt, bevor er den Schlüssel zieht.

„Ja, das wäre schön.", stimme ich zu.

Dann steigt er aus und öffnet Sofias Tür.

"Sofia, wach auf. Wir sind da."
Genervt lehnt er sich ans Auto und zündet sich eine Zigarette an. Es ist warm und die Sonne prallt auf meine hellen Haare.

"Sofia, jetzt komm.", wird er langsam ungeduldig.
"Ist ja schon gut.", gähnt sie angesäuert und steigt dann aus. Sie hat wirklich die gesamten vier Stunden geschlafen.

"Musst du immer rauchen?"
Sie rollt die Augen und schlägt dann die Autotür zu. Miguel erwidert nichts, sondern nimmt einen letzten Zug und tritt die Zigarette dann am Boden aus.

Wie schnell raucht er diese Dinger bitte?

Als ich den Kofferraum öffne und will die Tasche heraus nehmen will,kommt Miguel mir zuvor.
„Lass mich das machen.", spricht er mit rauer Stimme. Sein rauchiger Atem steigt mir in die Nase, sodass ich mich wegdrehe.
Er greift nach der Tasche und gibt Sofia danach ihren Koffer. Dann nickt er in Richtung Hoteleingang.

17:14 Uhr

"Sofia, 19 Uhr Abendessen!", ruft Miguel ihr über den breiten Flur des viel zu teuren Hotels zu.
Sie nickt.
"Sofia!", rufe ich schnell, bevor sie in ihrem Zimmer verschwindet.
Miguel will mich aufhalten, doch bekommt meinen Arm nicht zu fassen.

"Wir wollen gleich durch die Stadt, du kannst gerne mitkommen. Hast du Lust?", frage ich sie, weil ich gerne etwas Zeit mit ihr verbringen will.

"Oh, ja gerne!", nickt sie fröhlich.
"Gut, wir holen dich ab. 15 Minuten ja?", mache ich eine Zeit aus.

"Perfekt", grinst sie fröhlich und verschwindet winkend in ihrem Zimmer. Ich gehe an Miguel vorbei, der in der offenen Tür steht und mit bitterem Blick auf mich herunter blickt.

"Was soll das?", fragt er mit einem Unterton, den ich nicht ganz zu ordnen kann. Ist er sauer oder enttäuscht?
Seine schweren Schritte klingen dumpf auf dem beige-farbenden Teppichboden.

"Ich hab deine Schwester eingeladen, was ist daran verkehrt?", frage ich irritiert und setze mich aufs weiche Bett.

"Dann frag mich bitte vorher. Hätte ich das gewollt, hätte ich es ihr selber gesagt!"
Leicht säuerlich knöpft er sein Hemd auf, weshalb ich meinen Blick schnell abwende und durch die bodentiefen Fenster auf San Diego schaue.

"Soll sie jetzt die ganzen 3 Stunden auf ihrem Zimmer hocken, während wir uns die Stadt anschauen?", verstehe ich seine Argumentation nicht.
Sie ist immerhin seine Schwester und keine Fremde.

"Du bist ein Arsch. Wenn deine Schwester dich wirklich so sehr nervt, dann hättest du Xavier freigeben müssen, damit er zu ihr nach Hermosillo fährt!"
Wütend stapfe ich an ihm vorbei ins Bad. Seinen nackten Oberkörper und der Fakt, dass sie Anzughose verdammt tief auf seiner Hüfte sitzt, ignoriere ich diesmal gekonnt.

"Amara!", ruft er und geht mir hinterher.
Sein Hemd hat er auf dem Bett abgelegt.
Er bemerkt, dass ich sauer bin, weil er seine Schwester so behandelt.

Mit dem Unterarm lehnt er sich seitlich gegen den Türrahmen und fährt sich mit der rechten Hand durchs Gesicht.

"Ich wollte etwas Zeit mit dir alleine verbringen. Nur wir beide. Ohne Handy. Einfach ganz entspannt durch die Stadt laufen, Eis essen oder was du eben so machen willst."
Es kostet ihn große Überwindung mir das zu gestehen.

Der harte Kerl ist einfach nur traurig, weil ich seinen Plan kaputt gemacht habe.
Ich muss grinsen.

"Hör auf damit.", entgeht es ihm nicht.
Ich muss kichern.

"Warum sagst du mir das denn nicht direkt?"
Ich lege reflexartig meine Hände auf seine Brust. Sein Aftershave strömt mir in die Nase und seine Haut ist fühlt sich unter meinen Fingern glühend heiß an.

"Lass das."
Er nimmt meine Hände von seinem nackten Bauch.
Stirnrunzelnd schaue ich ihn an.
Ich mache doch gar nichts?

Er schaut mich lange an, dann drückt er mich gegen den Türrahmen hinter mir. Mit der rechten Hand stützt er sich über meinem Kopf ab, die anderen Hand liegt an meinem Hals. Er fährt mit dem Daumen über meine Lippen und konzentriert sich nur darauf.

Seine Iris glüht und ich könnte schwören, dass ich sehen kann, was er denkt.
Er soll mich wieder küssen.
Und diesmal richtig.
Wie im Büro.

Er lächelt, befeuchtet seine Lippen und legt endlich seine Lippen auf meine.
Ich erwidere den Kuss und greife in seinen Hosenbund, um mein Gleichgewicht zuhalten.
Ein Keuchen entflieht ihm.

Er drückt mich an der Hüfte zurück gegen den Türrahmen und drängt sich dicht an mich.
Als ich seine Erektion an meinem Bauch spüre, halte ich inne.
Er legt seinen Kopf schief und schaut mich schweratmend an.
Seine Augen glänzen vor Lust.

"Das muss dir nicht unangenehm sein. Das ist allein wegen dir.", bemerkt er meine Nervosität und betrachtet mein Gesicht detailliert.
Ich schaue auf seine Hose und erkenne eine große Beule.

Lange überlege ich, ob ich den nächsten Schritt wirklich wagen sollte, aber ich schiebe meine Gedanken und Zweifel in die hinterste Ecke.
Zögerlich lege ich meine Hand drauf.
Er lacht leise, als könnte er nicht fassen, was hier gerade passiert.

"Mach meine Hose auf.", befiehlt er mir mit rauer Stimme. Er ist fordernd, aber nicht so, als würde er mich dazu zwingen. Wenn ich es ablehnen würde, würde er es akzeptieren.
Ich nehme meine zweite Hand hinzu, öffne erst seinen Gürtel, dann den Hosenknopf und zum Schluss den Reisverschluss. Noch immer stützt er sich über mir am Türrahmen ab und schaut gefährlich und schweratmend auf mich herunter.

Mit seiner linken Hand greift er nach meiner rechten Hand und führt sie langsam in seine offene Hose. Ich spüre seinen harten Schaft durch den Stoff seiner Boxershorts und werde rot, als ein leises Stöhnen seinen Mund verlässt.

"Fass ihn richtig an.", fordert er mich auf.
Ich tue was er verlangt.
Nicht, weil er es so möchte, sondern, weil ich damit einverstanden bin. Zu sowas würde er mich niemals zwingen.
Ich müsste nur mit dem Kopfschütteln und er würde sofort abbrechen.

Ich nehme meinen Mut zusammen und greife in seine Boxershorts.
Dann umfasse ich seinen warmen Penis.
Er atmet tief ein und beobachtet meine Bewegungen.
Ich fange an meine Hand um seinen Schaft zu bewegen und übe etwas mehr Druck aus.

Gänsehaut breitet sich auf seinem muskulösen Körper aus. Er beugt sich zu mir runter und küsst meinen Hals. Niemals hätte ich gedacht, dass er in der Lage ist die Kontrolle abzugeben.

„Weiter", bittet er mich.
Es gefällt mir, wie er hier vor mir steht und sich zusammenreißen muss, nicht gleich den Verstand zu verlieren.

"Du machst das so gut, mi amor.", lobt er mich flüsternd.
Als er den Kosenamen für mich benutzt, kribbelt es ungewöhnlich stark in meinem Bauch.
Ich erhöhe die Geschwindigkeit ein wenig und automatisch verschnellert sich sein heißer Atem.
Er krallt sich in meine Taille, sein Kopf liegt in meiner Halsbeuge.

"Amara?", klopft es an der Tür.

Sofia.

Schnell ziehe ich meine Hand aus seiner Hose und drücke ihn von mir weg.
Ich schiebe ihn überfordert ins Bad und knalle die Tür hinter mir zu.

"Ist das dein Ernst?", ertönt seine Stimme gedämpft durch die Badezimmertür.
Ohne ihm zu antworten, stürme ich zu Tür.

"Sofia, hey!", begrüße ich sie und fühle mich ertappt, als sie mich mustert.

AmaraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt