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Amara

Irgendwie schafft es Miguel mir die Waffe aus der Hand zu nehmen. Er schiebt sie über die edlen Fliesen zur Tür, wo Xavier sie entgegen nimmt und sicher verstaut.

Dann spüre ich seine kräftigen Arme an meinem Oberkörper und im nächsten Moment hat er mich hoch gehoben.

"Lass mich los."
Kraftlos drücke ich ihn von mir weg, doch es ist ihm ein leichtes mich zu tragen.

Er trägt mich an den anderen vorbei, über den Flur, bis zu unserem Zimmer. Ich höre das Klicken des Schlosses, dann stößt er gekonnt die Tür auf.
Sie fällt hinter ihm ins Schloss, während er mich wie eine Puppe auf dem Bett ablegt. Er zieht sein Jackett aus, legt es um meine Schultern und knipst die kleine Lampe neben dem Bett an.

Miguel kniet sich vor mich und will seine Hände auf meinen nackten Knien platzieren, doch ich schiebe sie weg.
Auch als er versucht mir in die Augen zu schauen, weiche ich ihm aus.

"Amara", flüstert er mir zu.
"Ich wollte es dir sagen, wirklich.", beginnt er.

„Hör auf!", bitte ich ihn flehend endlich den Mund zu halten.

"Ich will dich und deine Stimme nicht hören. Ich kann dich nicht ertragen, du ekelst mich an!", werde ich wütend und reiße sein Jacket von meinen Schultern. Schnell geht er einige Schritte von mir weg und tut wirklich zum ersten Mal das, was ich von ihm verlange.

„Ich will, dass du mich morgen nach Los Angeles zurück bringst und mich in Ruhe lässt.", fordere ich von ihm.
Er kneift seine Augen zusammen.

"Darüber reden wir morgen.", legt er fest und lehnt sich an die Wand hinter ihm.

„Nein!", rufe ich und stehe auf.
„Ich habe dir jetzt gesagt, dass du mich morgen nach Los Angeles zurück bringst, also tust du das auch!"

Wie kann er immer noch so respektlos sein, nachdem was er mir alles angetan hat?

Er schluckt.
"Gut, ich werde dich morgen zurück bringen.", bestätigt er mir.
Ich fahre mir durch die Haare und greife nach einem Kopfkissen und der Decke, auf der ich sitze.

"Was machst du?", will er irritiert wissen. Ich antworte nicht, sondern laufe weiter zum Sofa, so ich alles ausbreite.

"Amara, das ist Schwachsinn. Wenn dann, muss ich auf dem Sofa schlafen."
Er kommt mir näher und umgreift mein Handgelenk. Seine Haut brennt wie Feuer auf meiner und ich zucke zurück.

"Na dann bitte. Ich hab dir schon alles vorbereitet.", mache ich eine Handbewegung und lege mich dann ins Bett. Obwohl es erst 21 Uhr ist, bin ich tot müde. Ich mache das Licht aus und lasse ihn im Dunkeln stehen.

Ich erkenne seine Umrisse im Mondschein. Er steht neben dem Bett und hat die Hände wieder so unfassbar arrogant in seiner Anzughose vergraben.

"Deshalb hast vor dem Sex so oft nachgefragt, ob ich mir sicher bin.", schluchze ich. Er wendet den Blick ab und schaut nach draußen.

"Du wusstest was du getan hast und trotzdem lässt du mich das entscheiden. Du lässt mich das entscheiden, obwohl ich keine Ahnung hatte, was du meiner Familie angetan hast.", flüstere ich zitternd und kneife die Augen zusammen, weil es so sehr schmerzt.

"Du hast meine Familie zerstört und meine Mutter ermorden lassen und trotzdem schreckst du nicht davor zurück mir auch noch meine Jungfräulichkeit zu nehmen.", zische ich weinend und vergrabe meinen Kopf in dem Kopfkissen.

"Du bist ein kranker Psychopath, nichts weiter. Alles hast du mir genommen, wirklich alles. Schämst du dich gar nicht, dass du mich so ausgenutzt hast?", flüstere ich kraftlos und beende das Gespräch, in dem ich die Decke über meinen Kopf ziehe.

AmaraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt