Kapitel 58

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Es vergingen einige Tage ohne das etwas passierte. Na ja das nichts passierte, war eine Untertreibung! Es passierte nämlich eine ganze Menge! Es wurden Waffen geliefert, das meiste bestand aus Silber. Von Silberschwertern und Dolchen, bis Silberpulver und Silberpatronen. Immer mehr Vampire und Hexer aus den unterschiedlichsten Ländern kamen an. Ich wusste gar nicht wie die alle satt wurden! Mein Problem war es nicht. Ich brachte meine Tage mit meinen Kindern, während die vier schliefen oder aßen räumte ich den ganzen Gästen in unserm Haus hinterher oder verbrachte die Zeit mit Johannes. Von Emil und Daniel gab es bisher immer noch keine Spur. Ich versuchte mesitens nicht darüber nach zu denken.

Es war ein anstrengender Tag gewesen und ich wollte mich gerade umziehen und ins Bett gehen, doch plötzlich kamen Benjamin und mein Mann herein gestürmt.

"Sie kommen!", zischte Benjamin und nahm Astrum und Nova aus ihren Bettchen und rannte los. Kurz danach kam er wieder und lief mit Jonah und Joris im Arm los.

Entsetzt sah ich Johannes an.

"Ihnen wird nichts passieren. Mach dir keine Sorgen, meine besten Wachen stehen bei ihnen und passen auf. Es wird ihnen nichts passieren. Zieh dir das hier an."

Johannes warf mir eine schwarze Hose und eine schwarze Lederjacke, sowie schwarze lack Dr, Martens zu.

Wieso neue Sachen?, fragte ich ihn.

Weil in diese, Silber eingearbeitet wurde. Keine Krallen oder Zähne kommen da durch. Ich will einfach nur das du sicher bist. Ich weiß nicht wie viele von diesen Monstern kommen, erklärte es mein Mann mir.

Nickend zog ich mich um, während Johannes schon nach unten ging. Sobald ich fertig war folgte ich ihm nach unten. Es sah alles wie immer aus, nur etwas voller. Na ja nicht wie immer. Fast alle Vampire trugen dunkle etwas dickere Kleidung, wahrscheinlich war überall Silber eingearbeitet. Jeder trug eine Waffe bei sich und es war sehr still. Eine gewissen Spannung lag in der Luft, was ja nicht ungewöhnlich war bei der drohenden Gefahr, die immer näher kam. Ruhig setzte ich mich auf meinen Sessel und schaute mich um. Johannes stand direkt neben mir und lehnte seinen Arm locker auf die Sessellehne. Ein paar Vampire hatten sich vor den Fenstern porstiert und sahen nach draußen in den Garten. Obwohl es schon später Abend war, war dieser von hunderten von Laternen erleuchtet und überall liefen Wachen herum. Überall um und im Haus nahm ich Vampire und Hexer wahr. Ich versuchte meine Sinne noch weiter auszudehnen, um wahrzunehmen von welcher Seite die Werwölfe angreifen würden. Ich nahm etwas wahr und stand sofort auf und ging in Richtung der Fensterfront. Sofort stand Johannes neben mir und hielt mich am Oberarm fest.

"Was ist?", fragte er.

Ich spüre sie. Nein, ich öre sie. Sie haben Angst, nicht vor uns sondern davor was passiert wenn sie verlieren, aber es überleben. Sie haben Angst vor ihrem Anführer.

"Wie viele sind es?", flüsterte mein Mann.

Um die 500. Sind wir mehr?, fagte ich.

"Um die 500 Werwölfe?!", lachte Johannes, "Ist das etwa alles was von ihnen übrig geblieben ist?"

Er wurde immer hysteischer und bekam sich ga nicht mehr ein.

"Wofür hab ich denn so viele Clane hierher geholt?! Wir sind mehr als doppelt soviele! Und ich schwöe dir keiner wird das überleben. Sag ihnen das doch bitte!", lachte mein Mann.

Ich öffnete mich und drang in die Köpfe der Werwölfe und überbrachte ihnen die Mittleilung meines Mannes. Allerdings sollte ich das sofort gereuen. Unter Schmerzen ging ich in die Knie. Jetzt wusste ich wie es sich anfühlte, wenn jemand gewaltsam in deinen Kopf eindrang.

Sie werden nicht sterben, Kleines. Du und deinen ganzen Anhänger werden es. Ich weiß nicht wer du bist, aber ich werde dich eigenhändig töten für all das was Johannes mir und meiner Familie angetan hat!, zischte eine  Männerstimme in meinem Kopf. Sie erinnerte mich an jemanden, aber ich wusste nicht an wen.

Wutentbrannt stand ich auf. Hasserfüllt drehte ich mich auf der Stelle um und setzte mich wieder auf meinen Sessel.

Der Anführer gehört mir!, zischte ich, Wenn dieser Bastard denkt er könnte mir soetwas sagen und auch noch in meinen Kopf eindringen, dann hat er sich geirrt!!!

Nickend nahm Johannes meine Hand und stellte sich wieder neben meinen Sessel. Er wusste was man mir gesagt hatte.

"Wann denkst du werden die Werwölfe hier sein?", fragte er mich nach einigen schweigenden Minuten.

Nicht mehr lang vielleicht noch zehn Minuten.

Sofort wiederholte er meine Antwort, so dass alle vorbereitet waren. Jetzt hieß es warten, obwohl es nur ein paar Minuten dauern konnte, ging mir so viel durch den Kopf! Aber am meisten dachte ich an meine Kinder. Was mit ihnen war, ob sie in Sicherheit waren, ob es ihnen gut ging, ob sie mich vermissten, aber was mir am meisten Gedanken machte, war die Frage was würde aus ihnen werden, wenn mir doch etwas passieren würde?!

Aber ich hatte nicht viel Zeit um mich intensiver mit dieser Frage zu befassen.

Als ich hörte das draußen schon das kämpfen begann, stand ich ruhig auf. Johannes hatte mir gesagt, dass wir warten wollten bis der Anführer und ein paar Werwölfe im Haus waren. Wir ließen sie soweit kommen. Die Werwölfe sollten sich auf der sicheren Seite wägen. Ich hörte wie draußen immer mehr Werwölfe in den Garten gestürmt kamen. Unsere Wachleute kämpften und töteten auch einige Werwölfe, ließen aber auch einige durch. Gleich würden sie das Haus stürmen und trotzdem saßen die meinsten noch auf der Couch oder ich in meinem Sessel. Keiner tat etwas oder zeigte auch nur annähernd Furcht.

Dann war es endlich so weit. Zwei Werwölfe kamen herein gestürmt und sahen sich suchend um. Sie waren zu ihrer vollen Werwolfgestalt verwandelt und die Geifer triefte aus ihren aufgerissenen Fratzen.

"Und was wollt ihr jetzt machen?", fragte Johannes die beiden herausfordernd und stellte sich halb vor mich, "Ihr seid in einem Haus voller Vampire und das nur zu zweit. Wollt ihr nicht um euer Leben kämpfen?"

"Wir warten nur auf jemanden", knurrte der größere der beiden Werwölfe.

"Und ihr denkt das lassen wir zu?", fragte einer der Vampire, der auf der Couch saß.

"Natürlich wir warten hier bis noch mehr von denen kommen!", fing die Vampirin neben ihm an zu lachen.

Jetzt stellte Johannes sich ganz vor mich und drehte mich und meinen Stuhl um, so dass ich gegen die Wand sah, denn es kamen noch mehr Werwölfe und anscheinend auch der Anführer.

"Ihr habt wohl nicht erwartet das wir es bis hier her schaffen", lachte der Anführer und plötzlich wusste ich ganz genau wer es war.

268 Jahre 16Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt