Kapitel 10

27K 1.1K 46
                                    

Ich hatte gestern Abend noch Elisabeth angerufen. Sie war nicht nur von mir verwandelt worden, (Nein, ich sehe sie nicht als meine Tochter an. Das machen nur ältere Vampire!) sondern war auch zusammen mit Trine und Zara eine meiner besten Freundinnen. Elisabeth und Trine, die ich ebenfalls verwandelt hatte, waren sofort gekommen, um mir bei der Planung meiner Hochzeit behilflich zu sein. Trine hatte ich als erste von den beiden verwandelt. Sie war damals ein Waisenkind, das auf der Straße bettelte. Sie tat mir leid und ich nahm sie mit zu uns. Meine Brüder waren überhaupt nicht begeistert. Aber auch ihnen tat, dieses rot haarige, dürre Ding leid. Trine lebte lange Zeit als Mensch bei uns. Als sie 18 wurde, ließen wir ihr die Wahl. Sie konnte bei uns bleiben und ein Vampir werden oder sie musste uns verlassen. Sie wollte bei uns bleiben also verwandelte ich sie. Elisabeth Hatte ich erst viel später verwandelt 1971 um genau zu sein. Damit ist si jetzt erst 43 Jahre ein Vampir. Ich fand sie nachts. Eigentlich wollte sie von einer Brücke in den Tod springen, weil sie nicht mehr weiter wusste im Leben. Ich konnte nicht dabei zu sehen und bot ihr das Leben als Vampir an. Sie war genau wie ich 16 als sie verwandelt wurde. Aber ich lenke vom Thema ab. Gerade waren wir zu dritt auf dem Weg zu unserer Kirche. Sie lag ein paar Dörfer entfernt. Also mussten ungefähr eine halbe Stunde fahren.

"Eine Vampirin will in der Kirche heiraten!", kicherte Trine schon die ganze Zeit vor sich hin.

Der Pfarrer kam und sofort verstummte Trine. Sie hielt zwar Vampire für die Ausgeburt der Hölle und wir würden eh alle in der Hölle landen, aber die Kirche war ihr trotzdem heilig.

"Anna Maria, Elisabeth, Trine. Was kann ich für euch tun?", fragte der Pfarrer.

Er kannte uns seit Jahren und wusste darüber bescheid was wir waren. Elisabeth, Trine und ich gingen jeden Sonntag in die Kirche.

"Unsere liebe Anna Maria will oder besser soll heiraten und das möchte sie auf keinen Fall ohne den Segen Gottes", erklärte Elisabeth die Lage.

"Wann denn?"

"In vier Tagen", antwortete ich verlegen.

"Das ist aber sehr kurzfristig. Du weißt so schnell geht das nicht in der Kirche, aber ich könnte mir frei nehmen und die Trauung bei dir zu Hause durchführen, wenn das in Ordnung ist?"

"Das ist mehr als ich erwarten konnte. Vielen Dank!"

"Aber dann hätte ich noch eine Frage. Willst du diesen Mann wirklich heiraten? Bitte sei ehrlich!"

"Ja, natürlich ist es auch wichtig für unsere Väter. Aber ja ich möchte ihn heiraten."

Beruhigt atmete der Pfarrer einmal durch. Was würde ich jetzt dafür geben, wie Johannes, die Gedanken des alten Geistlichen hören zu können.

Der Pfarrer erklärte mir noch wie die Trauung ablaufen würde und wir verabredeten, das er morgen noch einmal vorbei kommen würde, um alles zu planen.

Mittlerweile waren wir wieder im Anwesen. Mit Elisabeth und Trine saß ich in meinem Arbeitszimmer. Die beiden lagen auf dem Boden und blätterten Hochzeitsmagazine durch, während ich an meinem Schreibtisch saß und Einladungen über Einladungen schrieb. Lothar hatte mir sogar erlaubt Menschen und Hexen einzuladen, allerdings mit Werwölfen war er nicht einverstanden. Das hieß dann wohl die Werwülfe, die hier her gezogen waren durften nicht bleiben ohne zerfleischt zu werden.

"Ha! Das werden unsere Brautjungfernkleider!", schrieTrine plötzlich. Aufgeregt zeigte sie auf ein weinrotes, hautenges Cocktailkleid, mit einer schwarzen Schärpe unterhalb des Busens.

Ich wollte ihr gerade sagen, das Lothar die beiden umbringen würden, wenn sie soetwas auf meiner Hochzeit tragen würden, als Elisabeth plötzlich anfing zu quietschen. Erschrocken starrte ich sie an.

268 Jahre 16Where stories live. Discover now