Kapitel 26

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Fertig angezogen lief ich runter. Ich musste dringend Blut trinken. Das letzte Mal war auf meiner Hochzeit gewesen. Ich lief in die Richtung in der ich die Küche erwartete. Johannes hörte ich nirgendwo, also suchte ich alle Räume ab. Die Küche war der letzte Raum und dafür das wir sie nicht benutzten wirklich gut ausgestattet. Es war alles da und zwar die modernste Ausstattung. Ich ging zum Kühlschrank. Zum Glück war er bis oben hin mit Blutkonserven gefüllt. Schnell schnappte ich mir einen Beutel und wärmte ihn auf. Grierig trank ich gleich aus dem Beutel. Noch ein bischen länger ohne Blut und ich wäre in den Blutrausch gewechselt. Beim Blutrausch verlieren wir unsere gesamte Menschlichkeit und werden nur noch zu dem Raubtier was wir eigentlich versuchen zu verbergen. Wir wollen nur noch Blut es ist egal wie wir es uns beschaffen. Am anfang meiner Verwandlung weigerte ich mich Blut zu trinken, dadurch war ich sehr oft im Blutrausch. Es ist schrecklich du bekomst zwar mit was du tust, kannst es aber nicht steuern. Ich hatte viele Menschen adurch getötet. Plötzlich räusperte sih hinter mir jemand. Ich drehte mich um und sah in Johannes grüne Augen. Er stand direkt vor mir und ich hatte ihn nicht mal bemerkt. Das Blut hatte ich wirklich dringend gebraucht!

"Seit der Hochzeit hast du also kein Blut mehr getrunken?"

Ja.

Er seufzte und schüttelte den Kopf.

"Na gut. Ist egal, du hast ja jetzt etwas getrunken. Ich hab die Briefe weg bringen lassen. Meine Leute auf der gesamten Welt unterwegs, um deine Kinder zu suchen. Ich glaub der einzige Ort an dem du keine Kinder hast ist Afrika!"

Ich war an Orten wo meine Brüder mich mitgenommen haben oder wo sich etwas zusammen braute. Ich wollte die Dinge miterleben von denen ich dachte sie würden in den Geschichtsbüchern landen!

"Das erklärt die paar Geschichten, die ich bisher über dich gehört habe. Mit Keito in Paris bei Napoleon. Mit Freja und Erik bei der Hinrichtung von Ludwig dem 16.. Was kommt noch?"

Ich hätte die 20ger, die ich in New Orleans war. Dort habe ich Amy und Logan gefunden. Oder 1890, da war ich in England als der Vertrag zwischen Deutschland und England über die Kolonien und Helgoland geschlossen wurde. War aber nicht wirklich interessant, dafür habe ich aber Zachary und Sienna gefunden.

"Nett. Wie war New Orleans?"

Fantastisch. Die Musik war toll. Ich habe Nächte lang durch getanzt!

Ich musste lächeln, als ich mich daran erinnerte. Es war eine ausgelassene, fröhliche Zeit gewesen! Ich hatte damals wirklich meinen Spaß gehabt und die Mode war der Hammer! Johannes drehte den Kof weg und schaute in den Flur. Dort standen Finlay und ein paar andere Vampire.

"Ich denke die ersten deiner Kinder sind da. Es gab nämlich auch welche aus Italien, wie ich festgestellt habe. Lass uns ins Wohnzimmer gehen."

Er legte den Arm um meine Taille und führte mich wieder ins Wohnzimmer. Hier warteten schon meine acht wundervollen Kinder. Drei Mädchen und fünf Jungen. Der älteste Riccardo sprang auf als er mich sah.

"Amata madre!", rief er aus (geliebte Mutter), "Wir sind sofort gekommen, als wir gehört haben das du geheiratet hast. Es freut uns sehr das du einen Mann gefunden hast, der deiner würdig ist. Wir verstehen auch wieso du uns nicht einladen konntest. Lothar hat es ja noch nie gut gehießen das du so viele Kinder aufgenommen hast. Aber dein Mann tut es! Schön das wir endlich mal wieder alle zusammen kommen. Das letzte Mal kam das 2001 nach dem Terroranschlag in New York vor. Bei dem leider unsere Schwester Tamara um Leben gekommen ist.-"

"Du schweifst vom Thema ab, Riccardo!", zischte Elisa dazwischen. Missfallend schnalzte ich mit der Zunge. Augenblicklich zuckte sie zusammen. "Scusa", flüsterte sie (Entschuldigung).

"Wir mussten erfahren, dass Ihr stumm geworden seit!", flüsterte Pietro. Stumm nickte ich. Ich nahm Johannes Hand.

"Ich werde für meine Frau reden. Sie freut sich unglaublich euch hier willkommen heißen zu dürfen. Und sie bittet euch, euch uns einander vorzustellen. Da sie es nicht für euch übernehmen kann."

"Ich bin Riccardo, das sind, Tommaso, Diego, Pietro, Francesco, seine Zwillingsschwester Francesca, Elisa und unsere jüngste Ludovica."

"Freut mich euch kennen zu lernen. Ich bin Johannes und seit kurzem mir eurer Mutter verheiratet."

"Sie ist nicht von uns allen die Mutter", flüsterte Ludovica. Erstaunt schaute Johannes sie an.

"Von uns hier allen ist sie die Mutter, aber manche sehen sie nicht als ihre Mutter an. Sie lieben sie und würden für sie sterben, aber sie wehren sich gegen diese alten Ansichten. Zum Beispiel Freja und Erik sehen das anders oder unsere sechs Geschwister aus Indien. Mutter hat sie auch nie dazu gezwungen, sie als ihre Mutter zu bezeichnen. Sie hat sich am Anfang sogar dagegen gewehrt und es abgelehnt. Aber jetzt hat sie sich damit abgefunden!", erklärte Francesca ruhig.

"Schatz, ich dachte du wolltest immer Mutter sein, wieso hast du es dann abgelehnt von diesen Kindern als Mutter bezeichnet zu werden?"

Sie hatten alle schon Mütter. Sie sollten das Andenken der echten Mütter nicht mit Füßen treten, indem sie sich einfach eine neue Mutter suchten.

Johannes erklärte den anderen Vampiren was ich soeben zu ihm gesagt hatte. Riccardo wollte gerade ansetzen zu reden als wieder dieses Klackern durch das Haus ging.

Och nööö!!!

"Wieso empfängst du denn plötzlich Gäste ohne mich?", fragte Melina pikiert.

"Vielleicht weil ich dich gefeuert habe, nachdem du meine Frau eine Schlampe genannt hast?", fragte Johannes entnervt.

"Du hast sie wie genannt?", schrie Elisa. Ihre Brüder und Schwestern fingen an zu knurren. Wütend schnalzte ich wieder mit der Zunge. Das Knurren verstummte, aber die hasserfüllten Blicke blieben.

"Was sind das denn? Die Wachhunde deiner Schlampe?", fragte Melina angewiedert. Sie bakam gar nicht mit in welche Gefahr sie sich mit diesen Worten brachte.

Hinter ihr erklang ein Räuspern. Wir drehten uns alle um. Vor mir standen fünf weitere meiner Kinder. Diese kamen aus Österreich. Es waren drei Jungs und zwei Mädchen. Felix, Jana, Clara, Nico und Samuel.

"Noch mehr Schoßhündchen?!", keifte Melina.

"Nein, nicht ganz. Du stehst gerade vor 13, der insgesamt 81 Kinder von Anna Maria. Ich würde mir gut überlegen was du sagst!", knurrte Jana. Sie war die Älteste, also durfte sie sagen, wo es lang ging. Auch wenn ich denke, dass es bei der Frage, mich zu verteidigen, niemals eine Diskussion geben würde. Es sei denn vielleicht über die Art der Folter.

Wütend stampfte ich mit dem Fuß auf.

Sag ihnen das sie sofort aufhören sollen zu knurren, wenn ich Barbie umbringen wollte, hätte ich das schon längst getan!, zischte ich Johannes zu. Nachdem er meine Worte wiederholt hatte, verstummten meine Kinder wieder. Dafür fing Melina jetzt an zu kreischen.

"Wie hast du mich genannt?!"

268 Jahre 16Where stories live. Discover now