Kapitel 42

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Zeitsprung (Tag der Hochzeit)

"Anna! Jetzt beruhig dich doch mal!", knurrte Philipp, "Er hat dir in den letzten paar Monaten oft genug bewiesen das er dich liebt! Er ist mit dir zusammen ein besserer Mensch und er macht dich komplett. Und jetzt willst du gerade heute an so einem wichtigen Tag schlapp machen?! Du liebst ihn und er dich. Also was verdammt ist dein Problem?! Heirate den Arsch einfach!"

Philipp war sofort gekommen nachdem ich ihm geschrieben hatte. Er vertraute Johannes zwar am Anfang nicht und war nur gekommen, ummich davon abzuhalten ihn noch mal zu heiraten, aber er hatte schnell festgestellt, das es nichts brachte. Philipp hatte weder unseren Brüdern noch Lothar erzählt das ich noch lebte. Er hatte gesagt, das er ein sehr seltenes Buch erwerben wollte und deswegen nach Italien zu einer Auktion müsste. Für meine Familie war ich durch einen rachsüchtigen Werwolfclan angegriffen und getötet worden. Na ja zumindest für einen Teil meiner Familie. Meine Kinder wussten ja die Wahrheit. Immer der oder dir Älteste aus einem Land war zu meiner Hochzeit gekommen. Sie hatten mir Mut gemacht es zu wagen und Johannes wirklich zu heiraten.

Wieso Philipp mich gerade so anfuhr? Ich stand hier komplett fertig. Meine Haare fielen in weichen Wellen auf meine Schultern. Ich hatte anstatt eines Blumenstraußes einen Blumenkranz auf dem Kopf. Mein weißes, luftiges mit Mustern besticktes Kleid stand mir perfekt und trotzdem bekam ich gerade eine Panikatacke.

Aber-

Wütend schnaubend schob Philipp mich in den Eingangsbereich der kleinen Kapelle. Er hackte meinen Arm bei sich ein und zog mich vor die Tür, die in die Kirche führte.

"Du gehst jetzt mir mir durch diese verfickte Tür und heiratest diesen Spacken! Keine Widerworte. Du wolltest den Fehler unbedingt ein zweites Mal machen. Jetzt steh auch zu deinem Wort! Ich lass garantiert nicht zu das du den Arsch vor dem Traualtar stehen lässt. Das hat sogar er nicht verdient!", knurrte Philipp. Wahrscheinlich hatte jeder anwesende Vampir, der sich in der Kirche befand gehört was er gesagt hatte. Und das Philipp solche Worte überhaupt kannte hatte ich auch erst erfahren, als er hier ankam. Er hatte diese Worte nur nie benutzt, weil Lothar und Conrad es nicht gut heißen würden. Philipp hatte anscheinend genau wie ich Jahre lang unter Lothars Regeln, die durch Conrad durchgesetzt wurden, gelitten. Wir konnten beide unseren wahren Gefühlen und unsere wahren Charakter nicht  ausleben.

Ich gab mich seufzend geschlagen. Sofort öffneten sich die Türen vor mir und die Musik setzte ein. Ich krallte mich in Philipps Arm während er mich langsam auf den Altar zu führte. Johannes schaute mich leiht gekränkt an.

Du hast also kalte Füße bekommen?!

Tut mir leid!

Schon ok. Ich liebe dich mit all deinen Macken!, kicherte Johannes in meinem Kopf.

Mittlerweile war ich am Altar angekommen. Grinsend drückte Johannes mir einen Kuss auf die Wange.

Du siehst wunderschön aus, mein Engel!

"Wir haben uns heute hier versammelt, um Anna Maria und Johannes in den Stand der Ehe ...", fing der Pfarrer an zu reden. Ich bekam nichts mehr mit, von dem was er sagte. Ich hatte nur noch Augen für meinen (sehr) baltigen Ehemann!

...

"Hier mit erkläre ich sie für Mann und Frau. Sie dürfen die Braut jetzt küssen!", rief der Pfarrer fröhlich aus.

Na endlich. Ich dachte schon er will uns noch eine Rede halten!, knurrte Johannes in meinem Kopf bevor er mich leidenschaftlich an sich zog und küsste.

Jetzt werd ich dich wohl nicht mehr los, was!

Niemals!, brummte Johannes.

Gemeinsam drehten wir uns zu unseren Gästen um. Alle waren aufgestanden und klatschten. Grinsend hob Johannes mich im Brautstyle hoch und trug mich durch den Mittelgang, an der klatschenden Meute vorbei, nach draußen. Johannes hatte ein etwas aßerhalb gelegenes Gutshaus, zu dem wir jetzt fuhren. Es hatte einen riesigen Garten in dem wir zusammen mit unseren Gästen feiern wollten. Außer Zara und Johannes Hexer Devin waren all unsere Gäste Vampire, denen die Kälte nichts ausmachte. Außerdem waren wir in Italien und das im Sommer. So schnell würde es schon nicht kalt werden.

Es war dieses Mal nicht so formell, wie bei unserer ersten Hochzeit. Es gab zwr Tische, aber nur kleine Gruppentische, keine lange Tafel. Auch auf eine Sitzordnung hatten wir verzichtet. Johannes und ich saßen zusammen mit Keito, Philipp, Zara und Devin an einem Tisch. Zara und Devin schienen sich prächtig miteinander zu verstehen. Wenn ich es richtig verstanden hatte tauschten die beiden gerade irgendwelche Zaubersprüche aus. Normale Menschen tauschten Nummer aus. Hexen und Hexer dagegen tauschten Zaubersprüche aus. Und was tauschten Vampire aus? Blut, aber auch erst nach einer gewissen Zeit. Na ja egal.

Unter dem Tisch griff Johannes nach meiner Hand. Sanft strich er mit seinem Daumen über meinen Handrücken. Johannes woltte gerade etwas sagen als Philipp neben uns aufsprang. Erschrocken sahen ihn alle an.

"Ich weiß es ist eure zweite Hochzeit, aber ich wollte trotzdem noch einmal eine Rede halten. Ich liebe meine Schwester über alles und ich möchte nie wieder die Lüge hören müssen, das sie tot wäre oder noch schlimmer du sagst die Wahrheit. Denn wenn es das nächste Mal passiert, und ich spreche hiermit im Namen aller Kinder von Anna Maria, dann werden ich oder besser wir dich definitiv umbringen. Also stell dich dieses Mal besser an als beim ersten Mal. Lothar hat dich damals gewarnt und der dekt jetzt das Anna tot ist. Ich spüre wenn sie noch lebt, also denk ncht mal dran mich anzulügen."

Ich stieß die Luft zwischen den Zähnen raus.

"Tut mir leid, Süße. Aber er hat sich schon einmal eine Drohung einfach ignoriert. Ich dachte vielleicht hört er dieses Mal darauf, wenn er weiß das ihre fast neunzig Kinder und deren Kinder ihn jagen werden und jedes Mal, wenn er denkt in Sicherheit zu sein, sind wir genau hinter ihm. Und ich schwöre bei Gott ich werde ihm eigenhändig das Herz mit einer Eisenkrautzange aus dem Körper reißen!", zischte Philipp und sah Johannes dabei hasserfülld an. Wütend zischend nahm ich Philipps Arm und zog ihm wieder auf seinen Stuhl.

"Eigentlich wollte ich nur sagen Herzlichen Glückwunsch zur Hochzeit ihr zwei", knurrte Philipp und schob ein erzwungenes Lächeln hinterher.

Dein Bruder ist zu liebreizend. Wie aufopferungsvoll er wenigstens für unsere Hochzeit seinen Hass mir gegenüber unterdrückt hat!, knurrte Johannes wütend.

Was erwartest du?! Das er die Arme ausbreitet und schreit: Komm an meine Brust, mein neugefundener Bruder! Ich verzeihe ihr die alles!, knurrte ich ihn wütend an.

 Nein, murmelte Johannes betreten, Es ist trotzdem nicht in Ordnung so eine Ansprache bei unserer Hochzeit zu halten.

Ich schüttelte den Kopf und zog ihn auf die Beine.

"Was hast du vor?", fragte Johannes verwirrt. Ich zog ihn weiter hinter mir her. Ich grinste ihn geheimnisvoll an.

268 Jahre 16Tempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang