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Soll ich hin gehen oder nicht? Mir noch mehr den Tag versauen lassen? Schlussendlich gehe ich doch hin. "Was fällt dir eigentlich ein", schreit sie ins Handy. "Was denn?", frage ich genervt nach. "Wie billig du eigentlich?" "Entweder sagst du mir was dein Problem ist oder ich lege auf" "Weißt du wie erniedrigend es ist zu hören das unsere Tochter in einem Café arbeite?" Geschockt schaue ich das Handy an, woher wusste sie das? "Woher weist du es?", frage ich sie. "Das tut nicht zu Sache. Am Montag wirst du Kündigen und wieder zu uns kommen. Ohne Widerworte." "N Teufel werde ich tun." "Pass auf deinen Ton auf", kreischt sie ins Handy. Meine Mutter hat so eine unnatürlich hohe stimme. Ich bekomm gefühlt jedes mal einen Tinnitus. Zum Glück ist meine etwas tiefer und angenehmere. "Ich komme nicht mehr zu euch zurück.", sage ich mit fester Stimme. "Das werden wir noch sehen. Da ist das letzte Wort noch nicht gesprochen", kommt es nur noch von ihr und legt auf. Ich lass mich doch nicht erpressen. Kaida kommt erst spät wieder zurück entweder da sie sehr lange arbeiten musste oder weil sie mir aus dem Weg geht. Sobald sie da ist geht sie in ihr Zimmer und sperrt ab. Wie kann ich das nur wieder geradbiegen? Ich leg mich hin und schlafe kurz drauf ein. In der früh klingelt mein Wecker. Kaida ist noch nicht wach. Entweder hat sie frei oder Spätschicht. Leise verlasse ich das Haus und fahre zum Café. Als ich die Türe aufmache sitzt Hanna auf einem Stuhl und rauft sich die Haare. "Guten Morgen, alles in Ordnung?", frage ich sie vorsichtig. Erst jetzt bemerkt sie mich. "Alexa tut mir leid ich hab dich ganz vergessen." Ich schaue auf den Brief der vor ihr liegt und sehe das Logo der Bank, in der meine Eltern arbeiten. "Hanna was ist das?" Traurig schaut sie mich an. "Ich habe hier erst Renoviert und dazu brauchte ich einen Kredit und den hat mir die Bank nun gestrichen. Ich kann die Sachen nicht mehr zahlen. Geschwiege die Mitarbeiter. Ich bin pleite.", sagt sie so verzweifelt. "Das ist alles meine Schuld.", sage ich mehr zu mir selber. "Nein das ist nicht deine Schuld." "Doch Hanna den mein Vater arbeitet bei der Bank und ich hab mich gegen die Forderung meiner Mutter gestellt und nun möchten sie mich damit verletzten oder erpressen das ich wieder zurück komme.", erkläre ich ihr. Verzweifelt und verwirrt schaut sie mich an. "Erpressen?" "Sie sind eine Wohlhabende Familie und ich sollte eigentlich in das Bild mit rein passen. Liebe Tochter macht alles was die Eltern für richtig halten. Heiratet reich und bringt keine Schande über die Familie. Doch ich bin das Gegenteil. Ich breche aus dem System aus. Ich möchte kein Geld von ihnen. Nicht von ihnen Kontrolliert zu werden. Mein eigenes Leben zu leben. Nun bin ich nach dem Koma nicht zu ihnen wieder gegangen sondern zu einer Freundin und ich weigere mich zurück zu gehen aber sie haben herausgefunden das ich hier Arbeite und setzen mich nun unter druck wieder zurück zu kommen." "Das ist ja schrecklich. Das kannst du doch nicht machen." "Hanna ich werde jetzt kündigen und das regeln. Spätestens morgen bekommst du dein Geld wieder. Du wirst keine Probleme mehr bekommen", sage ich und will zur Türe hinaus laufen. "Alexa das meinst du doch nicht erst. Das geht nicht." "Hanna es ist mein Krieg. Du kannst nichts dafür. Wir sehen uns sicher wieder ein mal", verabschiede ich mich und gehe endgültig aus der Backstube. Was glauben die eigentlich? Voller Zorn fahre ich zu Tom um mein Auto wieder bei ihm unterzustellen. Er ist leider gerad nicht da. Dann nehme ich den nächsten Bus und fahre zu meinen Eltern. Die können was erleben. Ich komme auf dem Gelände an. Das große Haus ist immer wieder beängstigend. Ich laufe quer über den Rasen da es meine Eltern aufregt. An der Haustüre angelangt geht sie schon auf. Einer der Haushälterinnen macht sie auf. "Willkommen zurück", sagt sie freundlich. Mürrisch laufe ich an ihr vorbei. Wieder kommt diese Kälte. Diese Wut. Dieser Hass. Ich höre meine Mutter im ersten Stock reden. So schnell es geht laufe ich die große Treppe hinauf. Als Kind war es aufregend aber jetzt nur noch nervig. "Was soll die Scheiße?", schreie ich meine Mutter an, die sich umdreht. "Nicht in diesem Ton wir haben Gäste im Garten" "Ist das ein einziges Problem dein Ruf?" Kalt schaut sie mich an. "Wie schaust du überhaupt aus? Wie der letzte Penner. Geh dich umziehen und komm in den Garten." "Nein erst wenn du mir versprichst das Hanna ihr Geld bekommt." Sie dreht sich nur um und geht. Die Vase neben mir muss leider dran glauben da ich sie mit voller Wucht gegen die Wand werfe. Sie war glaub so fünftausend wert. So fort kommt eine der Reinigungskräfte rein und macht sich an die Arbeit. "Ich mach das schon", sage ich und fange an die Scherben einzusammeln. "Nein nein ich mache es", sagt sie gebrochen und will das ich aufhöre. Wiederwillig gebe ich nach und geh auf mein Zimmer. Dort schaue ich nach was einigermaßen gut ausschaut und gehe in den Garten. Ich hasse es wenn meine Mutter mich in der Hand hat und sie weis es auch. Solange ich noch kein Geld aufgetrieben habe muss ich hier mitspielen. Von weiten höre ich schon meine Mutter. Kurz darauf bin ich bei ihnen. Nils und ich vermute mal seine Eltern sind da. "Alexa da bist du ja", schwärt die Frau. "Kenne wir uns?", frage ich sie genervt. "Ah ja du hattest ja das mit dem Koma und kannst dich sicher nicht mehr an uns erinnern. Wir sind die Eltern von Nils." "Tut mir leid das ich mich nicht an sie erinnern kann aber es freut mich sehr sie kennen zulernen.", sage ich übertrieben fröhlich. Das ist alles zum kotzen. Wie weit muss ich noch runter. Der Tag zieht sich ewig in die Länge bis die endlich gehen. Ohne noch ein Wort zu sagen laufe ich in die Garage und will zu meinem Auto. Doch ich sehe was in der Ecke was mich irritiert. Da steht mein Motorrad und keine einzige Schramme ist darin. Wie kann da sein wo ich ja mit dem einen Unfall hatte. Plötzlich bekomme ich so starke Kopfschmerzen das ich zusammenbreche....

Kämpfen für die Liebe Where stories live. Discover now