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"Ja herein?", rufe ich mit rauen Stimme. Die Tür geht mit zu viel Schwung auf und knallt gegen die Wand. Nun hat die Person meine volle Aufmerksamkeit. Hereinspaziert kommt Kaida. "Alexa", schreit sie schon fast und umarmt mich stürmisch. Ich habe zwar Schmerzen dabei aber lass mir nichts anmerken. Nach einiger Zeit löst sich Kaida von mir und setzt sich auf das Bett. Ich setze mich aufrecht hin. "Wie hast du erfahren das ich wach bin?", frage ich sie. "So ein Nick hat mich angerufen. Er ist dein Arzt oder so", meinte sie nur und zuckt mit den schultern. "Nur weil ein wild fremder dich anruft machst du gleich das was er sagt?", frage ich sie verwundert. "Also bitte jemand wo Nick heißt ist doch kein Serienmörder.", rechtfertigt sie sich. Lachend schüttle ich meinen Kopf. "Also wie geht es dir?", wechselt sie das Thema. "Na ja ist alles noch so ungewohnt. Es fühlt sich nicht real an. Das alles hier. Es hört sich blöd an aber in der Zeit wo ich im Koma war hatte ich so einen merkwürdigen Traum.", sage ich leise und schaue auf die Decke. "Das kann schon mal vorkommen. Mach dir da keine so große Gedanken", antwortet sie mir mitfühlend. "Was habe ich in den drei Wochen verpasst?" "Las ich mal überlegen. Ich bin von zuhause ausgezogen. Klea ist zu ihrem Mann gezogen. Nara arbeitet in der Firma ihrer Eltern. Jana hat ne neue Ausbildung angefangen.", zählt sie auf. "Mann?" "Klea hat doch geheiratet und ist jetzt zu ihrem Ehemann gezogen." Skeptisch schaue ich sie an. Dann dämmert es ihr. "Du kannst dich an eine gewisse Zeit nicht mehr erinnern, stimmst?", hackt sie nach. Ich nicke nur und kaue auf meiner Unterlippe rum. "Ich hatte gestern noch das vergnügen mit meiner Mutter, sie hat irgendwas von einem Freund geschwafelt. Besser gesagt geträumt." Kaida stöhnt genervt auf. "Du meinst den Waschlappen?" "Wie schon gesagt ich kann mich an nichts vor dem Unfall erinnern. Was ist das für ein Typ?" "Willst du das wirklich wissen? Vielleicht ist ja der Gedächtnisverlust was gutes.", scherzt sie. Leise lache ich auf. "So schlimm gleich?" Gerade will sie antworten als die Tür wieder gegen den Wand kracht. Leicht zucke ich zusammen. Tom. "Na meine kleine was machst du schon wieder für Sachen?", frägt er mich mit einem schiefen grinsen. "Normaler Alltag weist du doch.", antworte ich lächelnd. Tom kommt auf mich zu und umarmt mich kurz. "Tom Kaida Kaida Tom", stelle ich die zwei vor. Ich weiß nicht mal ob sie sich kenne daher auf Nummer sicher. Verlegen schaut sie Tom an. Schmunzelnd schaue ich sie an. Wir reden noch ne ganze Weile miteinander. Tom und Kaida verstehe sich gut. Dann klopft es wieder an der Türe. "Mein Gott was ist heut eigentlich los", frage ich genervt. Herein kommt ein Anzugstyp. Absolut nicht mein Typ von man. In seinen Haaren ist so viel Gel das es bei einem Erdbeben noch halten würde. Dann noch die Krawatte. Igitt. "Alexa?", frägt er schnöselig nach. "Tut mir leid du hast dich im Zimmer geirrt. Also bitte verlasse meins sofort.", fauche ich an. "Aber..", "Kein Aber. Verschwinde!", schreie ich diesmal schon fast. Dazu steht Tom noch auf und stellt sich breit neben mich hin. Er lässt seine Muskeln spielen. Ich muss mir ein lachen verkneifen. Der Typ schaut mich verängstigt an. "Wird's bald ich hab nicht den ganzen Tag zeit.", motze ich weiter. So schnell habe ich noch nie jemand ein Zimmer verlassen sehen. Nachdem die Türe ins Schloss gefallen ist, fangen wir alle an zu lachen. "Wer war das?", frage ich die zwei. "Das meine liebe, war dein Freund", antwortet mir Tom grinsend. Geschockt schaue ich ihn an. "Das war mein Freund?" Beide nicken mir zu. "Was da in mich gefahren das ich mit dem zusammen bin?" Kaida will mir antworten. "Warte ich will es glaub gar nicht wissen.", unterbreche ich sie schnell. Nach einiger zeit muss Kaida wieder gehen. Also bin ich mit Tom alleine. "Wie geht es dir wirklich?", frägt mich Tom nach kurzer Zeit der Stille. Erschöpft lasse ich mich ins Kissen sinken. "Ehrlich?" Tom nickt. "Es ist zu viel. Alles stürzt auf mich. Ich kann mich nicht langsam auf alles vorbereiten sondern alles kommt mit einem Schlag. Ich kann mich an nicht viel vor dem Unfall erinnern. Geschweige noch an den Unfall. Wenn ich versuche daran zu denken ist nur ein schwarzes Loch. Ich hab angst das alles auf ein mal wieder kommt. Angst davor daran zusammenzubrechen. Meine Eltern sind auch nicht gerade die Hilfe die ich brauche. In der kurzen Zeit die ich wach ist auch schon wieder n halber Streit entstanden." Tom steht auf und legt sich neben mich ins Bett und nimmt mich in den Arm. "Du hast uns. Wir werden dich auffangen wenn du fällst.", sagt er mit ernster Stimme. "Danke", nuschle ich und vergrabe meinen Kopf in seiner Brust. Ich bin so froh ihn als besten Freund zu haben. Kurz bevor ich ihn seinem Arm einschlafe geht die Tür wieder auf. Ich höre das klacken hoher Schuhe. Das kann nichts gutes Bedeuten. "Alexandra was fällt dir eigentlich ein so mit Nils zu reden. Er ist dein Freund und du liebst ihn über alles. Also stell dich nicht so an als würdest du ihn nicht kennen. Reiß dich zusammen. Verdammt noch mal.", schreit sie mich schon fast an. "Warum liegt da überhaupt ein andere Typ in deinem Bett? Wie ehrenlos bist du eigentlich? Weißt du was du Nils damit antust. Unserer Familie? In welchen Licht wir da stehen wenn das an die Öffentlichkeit kommt?", redet sie einfach weiter. Das ist meine Mutter wie ich sie kenne. Tom kennst sie zwar aber er war nie bei mir. Es war nie jemand bei mir zuhause. Ich lasse die Tetrade über mich ergehen. Tom spannt sich bei jedem Wort weiter an. Behutsam lege ich ihm meine Hand auf die Brust. So will ich ihn beruhigen und zurück halten das er was dummes macht. Dazu kenne ich ihn zu gut. "Warst das?", frage ich sie kalt. Vorsichtig richte ich mich auf. Sie verdreht nur die auf. "Was ist das bitte für ein Freund der zur meiner Mutter rennt? Hast du keine Eier in der Hose oder was? So ne Mäme habe ich sicher nicht zum Freund." Nils schaut mich nicht mal an. Sicher ist er nur am Geld meiner Eltern sein. Ich hab schon öfter mit solchen Typen zu tun und es wieder mich nur an. Da hab ich lieber kein Freund als einen falschen. "Rede nicht so von ihm. Er ist ein anständiger guter Junge.", zickt sie mich an. "So anständig das er nicht mal sein Maul auf bekommt?", schreie ich sie an. Mit der Zeit stehe ich schon auf wackligen Beinen. "Bevor ich es vergesse zu sagen du arbeitest ab morgen bei Mr. Brown. Da ich ja sehe, dass es dir besser geht.", sagt sie kalt und hat somit das Thema gewechselt. Leicht geschockt schaue ich sie an. "Das ist nicht dein ernst?!", frage ich sie aufgebracht. "Der ist ein perverser alter Sack. Seine Assistentin ist von ihm schwanger weil er seine Griffel nicht von ihr lassen konnte." "Ah stell dich doch nicht so an. Mr. Brown ist ein wohlhabender Mann mit viel Einfluss. Da wäre ein Kind sicher keine so schlechte Sache", kommt es von ihn. Geschockt schaue ich sie an und taumle ein wenig nach hinten. Das kann sie nicht ernst meinen....

Kämpfen für die Liebe Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt