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"Du hast ihn aber nicht rein gelassen?" frag ich sie aufgebracht. "Nein hab ich nicht. Aber ich glaube er lässt nicht so leicht locker." meint sie genervt. "Kaida was ist mit dir los?" kommt es ein wenig besorgt von mir. "Kümmere dich um deine eignen Probleme." fährt sie mich an. "Was ist dein Problem?" auch ich werde lauter. "Lass mich in ruhe." meint sie nur und verschwindet. Fassungslos schaue ich ihr nach. Was ist nur passiert? "Alexa" höre ich meinen Namen von draußen rufen. Liam. Ich laufe zu unserem Balkon auf dem Weg dorthin fällt mir ein Karton auf. Kurz schaue ich hinein und wundere mich da lauter lose Federn drin sind. Wieder höre ich Liam seine Rufe. Genervt mache ich die Balkontüre auf und trete hinaus. Liam steht bei uns im Garten und schaut zu mir hinauf. "Was willst du?" frage ich ihn. "Ich will mit dir reden, bitte." "Lass mich in Ruhe, hat es nicht schon gereicht die Demütigung bei dir in der Wohnung? Hat es nicht gereicht, dass ich mich dir so geöffnet habe? Was willst du noch?" schreie ich ihn mit Tränen in den Augen an. "Ich wusste nicht das Tiffany so früh nach Hause kommt und ich habe falsch gehandelt in dem Moment." "Ah du wolltest mich noch vorher loswerden, dass deine Alte nichts mitbekommen sollte." "Nein, Gott kann ich nicht nach oben kommen? Das es nicht die halbe Nachbarschaft mitbekommt." "sicher nicht. Du setzt hier sicher kein Fuß hinein. Und das wegen den Nachbaren sollte deine kleinste Sorge sein." Genervt reibt sich Liam über sein Gesicht. Durch die Lautstärke kommt Kaida auf den Balkon. "Was ist hier los?" kommt es von ihr genervt. "Nichts, er wollte gerade gehen." sag ich nur. Kaida verdreht ihre Augen. Diese Dauergenervtheit geht mir langsam echt auf die Nerven. Beide schauen wir über den Balkon. "Nach allem was vorgestern passiert ist solltest du mit mir reden." "Verschwinde." schreie ich ihn aufbracht an. "Alexa schweigen hilft da auch nicht." "Was soll ich dir denn noch sagen? Ich weiß nicht wer es war und warum sie es machten. Machtdemonstrieren, frag sie. Aber lass mich mit dem allen in Ruhe." "Wie naiv bist du? Das kann man nicht einfach so weiter reichen." "Du bist unmöglich, du kommst in mein Leben und willst mir sagen was ich zu tun habe. Verschwinde. Du bist nur ein feiges Huhn." "Kindergarten ist ja echt harmlos dagegen" kommt es nicht leise genug von ihm. Meine Sicherungen brennen durch ich gehe nach innen und hole den Sirup raus. Kaida schaut mich skeptisch an. "Was machst du da?" frägt sie etwas verwirrt. Ich schraube es auf und stelle es auf das Geländer. "Schau zu dann siehst du es." meine ich nur. Liam steht gerade richtig. Er schaut für einen Moment auf den Boden und in dem schütte ich es über ihn. Das klebrige Zeug fließt über ihn drüber. Genau so wie ich es gewollt habe. Ein erschrockener Laut kommt von Kaida. Sie hätte nicht gedacht das ich so was mache. Ohne die Fluche von unten Achtung zu schenken gehe ich rein und nehme die Kiste Federn an mich. Auch diese schütte ich über ihn drüber. "Jetzt schaust du aus wie ein feiges Huhn." sage ich trocken. "Du bist völlig übergeschnappt." schreit Liam aufgebracht. "Ich sag es das letzte mal, verschwinde oder ich zeige dich an wegen Hausfriedensbruch." kommt es ganz ruhig von mir. "Meine Federn" schreit Nick plötzlich von draußen. Verwirrt schaue ich auf den Karton und tatsächlich steht Nick sein Name drauf. Nick fängt an die einzelnen Federn die am Boden liegen einzusammeln. Ein paar lose zupft er sogar von Liam weg, der Nick fassungslos anschaut. Ohne noch jemand Beachtung zu schenken gehe ich rein und zieh mir meine Jack und Schuhe an. "Was hast du vor?" frägt Kaida die mit rein gekommen ist. "Ich muss raus hier." "Wo willst du hin?" "Kann doch dir egal sein." sage ich kalt von ihr. In der ganzen Unterhaltung hat Kaida ein genervten Gesichtsausdruck drauf. Wieder verdreht sie die Augen und verschwindet in ihr Zimmer. Ich packe meinen Motorradschlüssel und verlasse das Haus. Einen Ersatzschlüssel für die Wohnung war heut noch auf dem Tisch gelegen. Zum Glück hat Kaida drei Stück gehabt. Draußen steht immer noch Liam und versucht ein paar Federn von sich runter zu bekommen. "Alexa!" schreit er mich an. Ich zeige ihm mein Mittelfinder und steige auf mein Motorrad und fahre los. Ich höre Liam fluchen. Ein lächeln schleicht sich auf meine Lippen. Da ich keinen Helm auf habe weht mir der Wind durch die Haare. Ich fühle mich für den Moment frei. Ich fahre auf die Autobahn gebe ich noch mal mehr Gas, der Wind pfeift nur so um meine Ohren. Nach einiger Zeit fahre ich runter und fahr zu Hanna. Durch den Hintereingang gehe ich in die Backstube. Es schaut aus als wäre Hanna schon mit allem fertig. Ich laufe langsam herum. Ist Hanna noch da? In dem Moment kommt sie um die Ecke. "Alexa, du hast mich erschreckt." "Tut mir leid, ich wusste nicht wo ich hin sollte." "Was ist mit deinem Gesicht passiert?" kommt es gleich besorgt von ihr. "War beim boxen und hab ein paar Schläge nicht abgefangen." versucht ich so überzeugt wie möglich zu sagen. Hanna legt den Kopf schief und schaut mich an. "Du sagst nicht die Wahrheit. Was ist wirklich passiert." durchschaut sie mich. Sofort bilden sich Tränen in meinen Augen. "Ah Gott" Hanna will mich in den Arm nehmen, doch ich weiche zurück. "Willst du dich setzen und mit mir reden?" Ich nicke nur mit dem Kopf. Hanna nimmt mich zu einem kleinen Tisch mit. Sie verschwindet noch mal kurz und kommt mit einem warmen Getränk und was süßes. Dankend nehme ich es an. Vorsichtig nehme ich einen Schluck. "Also was ist wirklich passiert." Ich stelle die Tasse hin und schaue hinein. Wie weit kann ich ihr vertrauen? Ich lege meine Hände auf den Tisch die wieder anfangen zu zittern. Hanna legt mir eine Hand auf meine. "Es war an dem Abend wo ich noch die Bestellung nachbringen musste." fange ich an zu erzählen. Hannas Gesichtsausdruck wird ernst. Ich ringe mit Worten, es laut auszusprechen ist nicht gerade leicht. "Sie... sie haben..." breche ich ab. "Was haben sie?" "Sie haben mich vergewaltigt" breche ich heraus. Geschockt hält Hanna sich eine Hand vor den Mund. "Oh mein Gott" flüstert sie. Mir laufen ein paar Tränen über die Wange. "Warst du bei der Polizei?" "Mehr oder weniger ja, ich war auch im Krankenhaus." "Das ist gut. Willst du mir erzählen was genau passiert ist vielleicht hilft es dir ja bei der Verarbeitung? " frägt sie vorsichtig. Mit Tränen in den Augen schaue ich sie an und im nächsten Moment umarme ich sie einfach. Ich Klammer mich an sie als wäre sie der letzte Halt den ich in meinem Leben habe. Sofort legt Hanna ihre Arme um mich und hält mich. Ungehalten weine ich. Hanna bleibt die ganze Zeit ruhig und streicht mir sanft den Rücken rauf und runter. Ich wünschte ich hätte so eine Mutter die mich halten würde. Die Anstrengung und Erlebnisse der letzten Zeit brechen über mich hinein. 

Nach einiger Zeit sammel ich mich und löse mich von Hanna. Sie hat einen großen nassen Fleck auf ihrem Oberteil. "Entschuldigung." Sage ich leicht grinsend und zeige drauf. Sie winkt nur ab. "Ich sollte doch die fehlende wahre noch bringen...." fange ich an und erzähle ihr was mir passiert ist. Bestimmte Details lasse ich außen vor da sie nicht alles widerliche erfahren muss. Mein Bein ist unruhig und es hüpft immer wieder leicht nach oben und unten. Warum es so ist weiß ich auch nicht. Ich versuche es zu beruhigen bringt aber nichts. Hanna hört mir genau zu und versucht nicht in Tränen auszubrechen. Ich erzähle auch von Liam und Nick. Auch das was ich Liam mit dem Sirup angetan habe. An der Stelle muss sie lachen. Sie weiß einfach alles was passiert ist. Nachdem ich fertig bin fühlt es sich leichter an, sich jemand anvertraut zu haben. Wir reden noch ein wenig, anschließend fahre ich zu Kaida nach Hause. Es brennt noch Licht. Ich öffne die Türe und finde Kaida in der Küche wieder. "Da bist du ja wieder." Schnautzt sie schon wieder halb. Genervt laufe ich zum Kühlschrank und nehme mir was heraus. "Danke das mich mit dem Chaos alleine gelassen hast." Meckert sie weiter. Wütend schlage ich auf den Tisch. "Was verdammt noch mal ist dein Problem ?" Schreie ich sie an. Wütend schaut sie mich an. "Deine Stimmungsschwankungen sind schlimmer als die einer schwangeren." Leg ich hinterher. Erwischt schaut sie mich an. Sofort werde ich ruhig. "Bist du schwanger?" Frage ich sie vorsichtig. Tränen bilden sich in ihren Augen....

Kämpfen für die Liebe Dove le storie prendono vita. Scoprilo ora