42 - Der Anfang vom Ende

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Triggerwarnung!!! Dieses Kapitel enthält sehr viele brutale Szenen sowie Erwachseneninhalt! Außerdem ist es mal tausend Wörter länger als sonst... Trotzdem wünsche ich euch viel Spaß!

"Hat dir der Tag gefallen, Schatz?", fragte ein Mann seine gerade frisch geheiratete Frau und strahlte sie wie der glücklichste Mensch auf der Welt an.
"Es war der schönste Tag, den man sich vorstellen kann!", zufrieden schmiegte sie sich an seine Seite auf dem Rücksitz der Limousine, die das Ehepaar nach Hause kutschierte. Sie waren sich über die Dinge bewusst, die aktuell in der Stadt passierten. Dem Ausbruch von Koslowski, die Artemier... Aber nichts davon konnte sie davon abhalten, diesen Abend abzusagen. Und wenn die Zeremonie in einem Bunker stattgefunden hätte, es hätte sie nicht davon abgehalten...
Der Fahrer stieß einen genervt klingenden Seufzer aus, während sein Blick immer wieder von der Straße abwich und in den Rückspiegel fiel, wo das Pärchen saß.
Zum Glück war er auf der ruhigeren Seite von Metraville. Solange er sich nicht noch mit irgendwelchen Freaks abgeben musste, interessierte ihn das Ehepaar nur herzlich wenig. Sonst hätte er sie doch lieber im kalten stehen gelassen.
Man mochte es kaum glauben, doch sein Job war ebenso ein Höllentrip, seitdem die Artemier los waren. Ständig gab es Straßensperrungen, weil der Asphalt von einem Monster beschädigt wurde oder die Polizei sich um sie kümmern musste.

"Tut mir leid, stören wir Sie?", fragte die Frau als sie seinen Blick durch den Spiegel wahrnahm. Nicht, dass er ausgerechnet wegen ihnen so genervt und verbittert war.
"Nein, schon okay", antwortete der Fahrer gespielt höflich und lächelte in den Rückspiegel, dann fuhr er eine getönte Scheibe zwischen ihm und dem Paar herauf. Etwas Privatsphäre sollten sie ja schon haben. Und er auch...
Die Scheinwerfer seines Autos strahlten in die Tiefe der Nacht, erhellten die abgedunkelten Wege dieser Straße.
Mit einem nervtötenden quietschen machten die Scheibenwischer seine Sicht vom leichten Nieselregen frei, sodass er wenigstens ein wenig sehen konnte. Dadurch, dass die Straßen nass waren, reflektierten Lichter aller Laternen und blendeten ihn.
Und noch etwas. Ein dunkelrotes Licht, welches mehrere Meter entfernt in einer Gasse leuchtete, direkt in seinem Augenwinkel. Viel mehr loderte es. Wie ein Feuer... Wahrscheinlich wieder einer der Obdachlosen.

Während das Auto an der Gasse vorbeifuhr, sah die Frau, die gerade ihren Bräutigam küsste, im Bruchteil einer Sekunde etwas auf das Auto zufliegen. Etwas, das einem Feuerball ähnelte. Aber das konnte nicht sein... Oder?
Umso näher es kam, desto mehr offenbarte sich ihr ein menschliches Gesicht in der Mitte der Flamme. Menschliche Gliedmaßen, die sich in diesen Flammen bewegten. Ein Junge, welcher in Flammen stand. Schockiert riss sie sich von ihrem Mann los und schrie auf.
"Schatz, was ist denn-"
Die in Flammen eingehüllte Gestalt prallte gegen die Limousinentür des Fahrers und erzeugte eine rote Druckwelle, die das Auto zum Überschlagen brachte. Einige Meter flog es, rutschte mit dem Dach über den Bürgersteig und kam letztendlich durch den Aufprall mit einer Laterne zum stehen. Alle im Auto wurden ordentlich durchgerüttelt und mussten unter den brutalen Einflüssen des zerbarsten Metall leiden.

Panisch versuchte sich die Frau aus ihrem Sitz zu befreien, doch durch den ausgelösten Airbag klemmte sie dort fest. Sie konnte ihre Arme bewegen, doch das wars. Mit einer Hand griff sie nach der ihres Mannes, der vor Schock zitterte. Scherben der Fenster hatten sich in deren Häute gebohrt. Auch die Trennscheibe zwischen dem Fahrer und dem Ehepaar war zersprungen, sodass sie freie Sicht auf den Fahrer hatten...

"Alles okay, Liebes", versuchte der Mann seine hyperventilierende Frau zu beruhigen. Sie fuchtelte an ihrem Anschnallgurt herum, schaffte es jedoch aus Panik nicht ihn öffnen.
Er versuchte den Airbag von sich wegzudrücken, welcher sich gegen seinen Brustkorb presste und nur flach atmen ließ. Natürlich machte das enge Jackett die Situation nicht viel besser... "Es wird alles okay, hörst du?!"
"Wir müssen hier raus!", schrie sie auf und atmete immer schneller. Bis er seine Hand auf ihre Schulter legte. Ein Glassplitter bohrte sich in die Schulter der Frau, sodass Blut über seine Hand lief. Doch das war ihm gerade egal. Wie sie bereits sagte, sie mussten schleunigst aus der Limousine rauskommen.
Sein Blick wanderte hinüber zu dem Fahrer des Wagens. Sein Körper hing einfach schlapp hinunter und sein Hut war nach oben gefallen - nein, nach unten. Er lag an der Decke der Limousine. In der ganzen Panik hatte er gar nicht mehr dran gedacht, dass sie gerade allesamt kopfüber hingen und ihnen das Blut in den Kopf schoss.
"Ist bei ihnen alles in Ordnung?", keine Antwort... Der Mann hing nur schlaf in seinem Sitz, die Arme hingen reglos gen Boden. "Mister?"
Doch dann bemerkte der Mann die Splitter, die in dessen Kopf hingen. Und sein Blutverlust war fürchterlich stark.

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