3 - Zwei Seelen, ein Körper

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  • इन्हें समर्पित: Stabah98
                                    

Fasziniert lief Kyu in der Gasse auf und ab und ließ seinen Blick nicht mehr von Bomby schweifen.
"Ist das nicht diese kleine Bombe, die du damals immer gezeichnet hast?", fragte Steven seinen verblüfften Bruder. Selbst wirkte Steven nicht sehr beeindruckt. "Wie nanntest du sie noch gleich? Bomby?"
"Ja", Kyu hielt direkt vor ihm an und zeigte verblüfft auf Bomby. "Wie kannst du nur so ruhig bleiben, Steven?! Wie zur Hölle ist das hier bitte möglich?! Das übersteigt jede Logik und was weiß ich was noch!!"
"Und wer genau seid ihr nun..?", fragte Bomby, etwas schüchtern und verwirrt aber weniger ängstlich als zuvor. Steven ging zum Ausgang der Gasse und warf einen Blick um die Ecke um zu kontrollieren, ob irgendwelche Polizisten vorbeikamen. Kyu blieb bei seiner Kreation und kniete sich vor sie. Langsam kam die Ruhe in ihm zurück, auch wenn er noch immer vollkommen aus dem Häuschen war.
Es war atemberaubend, dass seine eigene Erfindung vor ihm stand. Aber es ergab für den Teenager nach wie vor keinen Sinn!

"I-Ich bin Kyu. Und das ist mein Bruder Steven", zögernd hielt er ihm die Hand hin, Bomby war sich nicht ganz sicher, ob er ihm seine reichen sollte oder nicht. Kyu musste leicht lachen. "Keine Sorge, ich tu dir nichts!"
"Sicher nicht?", wollte Bomby sichergehen und warf seinem Schöpfer einen misstrauischen Blick zu. Als sich die Formen seiner Augen änderten, schreckte er kurz zurück. Dann schüttelte Kyu den Kopf, und obwohl Bomby sich noch immer nicht sicher war, gab er ihm doch noch die Hand. "Es ist mir eine Freude, euch beiden kennenzulernen..."
Während die beiden ihre Hände schüttelten spürten sie beide ein Kribbeln in den Händen. Irgendwie fühlten sie sich verbunden, obwohl sie sich nicht einmal wirklich kannten.
Erneut bekam Kyu einen Migräneschub, weshalb er Bomby losließ und sich leise stöhnend den Kopf hielt. Diese Kopfschmerzen machen mich noch fertig...

"Ich hoffe ich störe euer Date nicht oder so...", sofort kam Steven zu den beiden, etwas unter Druck stehend deutete er auf die Straße vor ihnen. "Aber die Polente kommt hier gleich entlang!"
Sofort sahen sie ihn an und wurden hektisch. Das hatte gerade noch gefehlt...
"Wir müssen hier mit Bomby weg!", sagte Kyu und sah sich nach einer Fluchtmöglichkeit um, wobei er Stevens vorherigen Plan vergaß, über die Mülltonne zu klettern. "Wenn man ihn findet, wird man noch an ihm herumforschen!"
"Aber was willst du machen, ihn mit nach Hause nehmen?! Alter, Mom und Dad rasten aus, wenn wir eine lebende Bombe mit nach Hause bringen!", Steven stieg auf die Mülltonne und bereitete sich darauf vor, über die Mauer auf die andere Seite der Gasse zu klettern. Kyu blieb allerdings mit ernster Miene bei Bomby stehen und sah angewurzelt zu seinem Bruder herauf.

"Bro, ich gehe nicht ohne ihn!", protestierte er und verschränkte die Arme. "Bomby ist meine eigene Kreation. Und wenn die Polizei ihn findet, wer weiß, was mit ihm passiert! So etwas können wir doch nicht einfach zulassen! Stell dir mal vor, DU hättest ihn erfunden... Du würdest ihn doch auch nicht einfach im Stich lassen, oder etwa doch?! Gib' dir mal 'nen Ruck, Mann!"
Steven seufzte genervt. Ihm wurde klar, dass Kyu es wirklich ernst meinte. Und er wusste, dass er damit recht hatte. Stände Stevens Zeichnung nun lebendig vor ihm, hätte er genauso reagiert wie Kyu. Zudem wollte er einfach nur weg und nickte daher einverstanden.

"Das geht auf deine Verantwortung, klar?!", gab Steven endgültig nach und kletterte dann über die Mauer. Bomby sah zu Kyu hilflos hoch. Da er dem Menschenjungen nur bis zu den Knien ging, war er zu klein, um über die Mauer zu klettern. Selbst auf die Mülltonne zu kommen, war schwierig.
"Kannst du mir eventuell hoch helfen?", fragte Bomby seinen Erschaffer mit schüchterner Stimme. Sofort kniete sich Kyu auf den Boden und zeigte auf seinen Rücken.
"Steig auf, ich trage dich", bot Kyu an, und es brauchte nicht lang bis Bomby einwilligte. Anschließend kletterte er bei ihm auf den Rücken und die drei flohen über die Mauer der Gasse, versteckt durch die Stadt und zurück zu sich nach Hause...

*** Eine Stunde später... ***

"Wie kann man das bloß irgendeinem erklären..?", noch immer von der ganzen Sache fasziniert tippte Kyu gegen den runden kalten Körper von Bomby. Er war aus hartem und robustem Stahl, bei seinen Armen hingegen konnte er es nicht wirklich feststellen. Noch einmal tippte er ihn an, diesmal allerdings nah am Auge. Genervt schlug Bomby die Hand des Jungen von sich weg und warf ihm einen bösen Blick zu.
"Lass das!!", rief er und räusperte sich dann. Ihn umgab das Gefühl, dass er zu unhöflich war, weshalb er plötzlich verlegen wurde und die Handschuhspitzen aneinanderdrückte. "Ähm... Bitte..."
"Tut mir leid", entschuldigte Kyu sich und rutschte von ihm weg, die Beine an sich herangezogen.
Inzwischen war auch Kyus Migräne verschwunden. Es hörte ganz plötzlich wieder auf. Und nun konnte er es erst recht realisieren, dass das, was dort vor ihm geschah, gegen jegliche Art von Logik verstieß. Bomby war eine fiktive Figur, und fiktive Figuren sollten nicht existieren! Drachen, Geister, Engel und Dämonen - sie alle waren nicht echt. Und schon gar keine lebenden Bomben! Aber nun wurde er vom Gegenteil überzeugt..."

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