Kapitel 50

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Draco stand seitlich zur Tür, die Hände an den Waschbecken geklammert. Sein Kopf nach vorn übergebeugt.

„Nicht doch, nicht doch... sag mir, was dir fehlt...ich kann dir helfen..."

„Keiner kann mir helfen", sagte Draco mit bebendem Körper. Es war nett von Myrtle, dass sie ihm immer zuhörte, wenn er etwas zu sagen hatte, aber es half nicht. Es möge komisch klingen, aber er hat sich an sie gewöhnt. Sie war die einzige, die wirklich alles über sein inneres Leben im Moment und von damals wusste. Wem sollte sie es schon erzählen? Er musste reden, sonst würde er zerbrechen. „Ich kann es nicht tun... ich kann nicht... es wird nicht funktionieren... aber ich muss es bald tun... sonst bringt er mich um... ICH WILL VERDAMMT NOCHMAL NICHH STERBEN UND ICH WIEDER ZU IHM" Tränen kamen ihm aus den Augen und rannen unaufhörlich über sein Gesicht. Ja, er hatte Angst. Angst zu sterben und keinen einzigen, glücklichen Moment mit Harry mehr zu genießen.

Er weinte alles raus. In diesem Moment. Er war allein. Keiner sah ihn. Keiner konnte sehen, wie schwach er wirklich war. Wie sehr er Angst hatte und wie sehr er sein altes Leben zurück haben wollte. Wo er noch bei Harry war.

Da erinnerte er sich. Er hatte ihn doch verraten. Er verdiente den goldenen Jungen gar nicht. Er hat ihn selbstständig von sich gestoßen und ihn hintergangen. Er verdiente das, was ihm passieren wird. Er verdiente den Tod.

Krieg dich wieder ein! Sagte er zu sich selbst nach einer langen Weile in seinem Kopf. Die Ärmel seines Hemdes zog er hoch, damit sie nicht nass wurden. Wiederum machte er seine Hände nass und mit dem kalten Wasser auf den Händen ging er mehrmals durch sein Gesicht.

Er machte sich keine Sorgen, dass jemand reinkommen könnte. Es war der Vertrauensschüler Bad und jeder konnte nur zur bestimmten Zeit hereinkommen. Während des Tages wurde er aber kaum benutzt, da er zu weit weg war, aber zum duschen bevorzugt man dieses Bad. Also würde jetzt keiner kommen, dachte er.

Er wischte sich die ganzen Tränen mit dem kalten Wasser weg, zumindest versuchte er das, aber nicht mal das konnte er schaffen. Er weinte und keuchte weiter, weil er ja so verdammt schwach war!

Fuck" er ließ es sein und hob seinen Kopf, um sein Spiegelbild zu betrachten und da sah sie. Die grüne, smaragdgrüne Augen.

Er wirbelte herum und zog instinktiv seinen Zauberstab hervor. Er sah, wie Harry seinen eigenen auch zog.

Das durfte nicht sein. Harry musste ihn allein lassen. Er durfte ihn nicht so sehen. Er würde ihn trösten und versuchen ihn zu beschützen. Aber dadurch würde er sie beide in den Tod jagen. Das konnte Draco nicht zulassen. Wenn schon jemand sterben musste, dann er selbst. Harry musste leben und ihn nicht von seiner Aufgabe abhalten.

Er hatte nichts anderes übrig, als Harry zu verjagen.

Er schoss einen harmlosen Fluch auf Harry, aber da er noch immer aufgewühlt war, verfehlte er und traf eine Lampe, die neben Harry an der Wand hing. Sie zersplitterte in kleine Scherben. Daraufhin warf sich Harry zur Seite und jagte auch einen Zauber auf Draco, den Draco gekonnt abblockte. Wenigstens das schaffte er.

Draco hob erneut seinen Zauberstab an, um weiteren Fluch auszusprechen, als ihn Myrtle unterbrach. „Nein! Nein! Hört auf damit!" sie kreischte und ihre schrille Stimme hallte durch das riesige Bad. „AUFHÖREN!"

Doch Draco hörte nicht hin. Er feuerte einen weiteren Fluch ab und traf den Abfalleimer hinter Harry, der dann umkippte und einen lauten Knall verursachte.

Harry feuerte einen weiteren Fluch ab und verfehlte nur einige Millimeter Dracos Ohr und traf stattdessen den Spülkasten, über dem die Maulende Myrtle die ganze Zeit war. Dies brachte sie dazu, zu verschwinden. Das Wasser spritzte dort hervor und es verbreitete sich mit rapider Geschwindigkeit überall auf dem Boden.

Drarry- I will make it up to youWhere stories live. Discover now