Kapitel 51

24 0 0
                                    

Auch nach fünf Minuten hielten die Schüler ihre leuchtenden Zauberstäbe in die Luft.

Und Harry musste alles zurückdenken, was in der letzten Stunde passiert ist. Und Merlin... er wollte es einfach vergessen und ohne diesen Wissen leben...

Jetzt, wo er vor Dumbledores Leiche weg wanderte, musste er mit allem abschließen...

Er wusste schon immer, dass Dumbledore ein weiser Mann war, aber er hatte ihn nichts desto trotz unterschätzt. Er hatte es gewusst. Von ihm und Draco. Dass sie was füreinander übrig hatten, zumindest, dass er etwas für Draco übrig hatte. Schon lange wusste er das, länger, als Harry es selbst wusste. Denn Harry hatte es erst heute herausgefunden. Er wusste nicht, dass er mehr als reine Freundschaft empfand. Das kam ihm auch nie in den Sinn. Er wusste, dass Ginny nicht die richtige war und dass er nie sein Leben mit ihr verbringen konnte und wollte, bis Dumbledore es ihm erklärte.

Heute, bevor sie abreisten, hatte Dumbledore ihn in den Kerker der Schule mitgenommen. Und da sah Harry ihn. Den Spiegel Nerhegeb. Zu dem Zeitpunkt hatte er keine Klarheit über seine innere Welt. Noch. Doch da sah er in den Spiegel und sah sich mit Draco. Draco stand dicht hinter ihm. Seine Hände um ihn geschlungen. Harry selbst lehnte sich zurück, lehnte seinen Kopf gegen Dracos Brust und schloss genießerisch die Augen. Draco lächelte und gab ihm einen sanften Kuss auf den Kopf. Sog seinen Duft ein und vergrub sein Gesicht in Harrys Halsbeuge.

Harry zog scharf die Luft ein. Wieso sah er das und warum wollte er das, genau jetzt? Er fuhr sich mit den Fingern frustriert durch die Haare.

Er verstand nicht. Das wahr doch nicht wahr. Draco war nicht hier. Er war ein Todesser. Das hier wird nie passieren. Bestenfalls mit Ginny, falls sie überhaupt noch etwas von ihm wollte. Sie hatten seit Monaten kaum ein Wort gewechselt. Aber wollte er das überhaupt noch mit ihr, wo er das vor seinen Augen sah?

Verdammt, er wollte das mit Draco so sehr... aber das ging nicht. Sie waren auf verschiedenen Seiten. Draco wollte nichts von ihm. Er ließ Harry nicht in seine Nähe, er wurde zu einem verfluchten Todesser, er hatte sich von ihm abgewandt!

Seine Gesichtszüge änderten sich zu einer traurigen Miene. Seine Unterlippe zitterte, genauso wie sein Körper. Das da ist unmöglich.

„Überlasse ihn nicht dem Bösen. Tu alles in deiner Macht, um das zu verhindern. Er fürchtet sich und die Zukunft und dass er stur ist, weißt du bereits auch. Harry, tu alles, gib ihm das, was er braucht, nach was er sich sehnt. Gib ihm den nötigen Schutz. Versprich ihm einen sicheren Ort bei dir." Harry drehte sich von dem Spiegel weg und sah zu Dumbledore. „Ich habe einen schlimmen Fehler begangen. Ich habe jemanden nicht aufhalten können. Ich war blind. Und die Person ging. Auf die andere Seite. Ich habe diese Person gehen lassen. Habe dessen Entscheidung einfach so hingenommen. Wiederhole nicht meinen Fehler, Harry. Du hast die selbe Chance, wie ich damals. Nur habe ich sie nicht genutzt, aber du wirst es. Du kannst Draco retten." Dumbledore sah an Harry vorbei, in den Spiegel. Sein Blick war traurig, ruhig und gleichzeitig auch hoffnungsvoll und unendlich. Harry wusste nicht, was oder wen er sah, aber wusste, dass er nie auf seine Vergangenheit mit dem selben Blick zurückblicken wollte.

Tief im Inneren wollte Harry Dumbledores Worten glauben. Er hatte gesehen, dass Draco ihn nicht umbringen wollte, aber genauso wenig wollte Draco die Seiten wechseln. Also was nun?

Dumbledore war tot. Es dauerte eine Zeit, bis er es realisieren konnte. Aber nun tat er es. Er schnappte sich Ginny an der Hand und ging von der Menge davon. Keiner würde ihnen jetzt folgen.

Abseits blieb er stehen und Ginny sah ihn abwartend an.

„Ich muss gehen. Es kann so nicht weiter gehen. Es tut mir leid, Ginny." Sie beide wussten, dass Harry nicht nur von den ganzen toten Seelen sprach.

Eine Träne kullerte über Ginnys Wange, aber sie nickte. Sie wusste genauso gut wie er, dass es nichts mehr gutes werden konnten. Sie hatten in letzter Zeit kaum einen Wort miteinander geredet und wann hatte Harry sie oder sie ihn das letzte mal umarmt? Zu lange her, um das, was sie hatten, eine Beziehung zu nennen.

Er hauchte ihr einen sanften Kuss auf die Wange und ging. Er ging in sein Zimmer, packte seine Sachen und solange Dumbledores Zauber nicht da war und kein weiterer angeschafften wurde, verschwand er und keiner bekam es mit.

Ein letztes Mal drehte er sich um. Hermine und Ron standen da und sahen ihm nach. Sie wussten, es würde nichts bringen, ihm zu folgen.

Harry winkte ihnen zum Abschied zu, drehte sich um und ging zu Hogsmeade, zum Bahnhof. Er musste schnell nach London, zu seinen übrigen Verwandten und sie dazu bringen, weg zu ziehen. Sie waren mit ihm verwand und diese Verwandtschaft war eine Freikarte in den Tod, denn Todesser werden als aller erstes sie angreifen.

Harry wusste, was Dumbledores Tod bedeutete. Er wusste, dass sein Tod einen Krieg ausgelöst hatte. Und dieser würde nur enden, wenn er oder Voldemort starben. Und damit Voldemort starb, hatte er eine Aufgabe zu erledigen. Er musste die Horkruxe finden. Wo er den ersten suchen musste, wusste er. Nur wusste er nicht, wie er an den kommen sollte, denn dieser hing über Dracos Hals.

Doch bis dahin wird er sich verstecken müssen. Und das ein ganzes halbes Jahr lang, denn er war noch immer minderjährig, durfte somit weder apparieren, noch zaubern.

Das war doch super. Es war seine Gelegenheit, so viel wie möglich nachzulesen, damit er wusste, was er zutun hatte.

Aber eins wusste er ganz sicher, außer das mit dem Horkruxen— er wird diesen Krieg nich beenden, bevor das erleben konnte, was er vor mehreren Stunden in dem Spiegel gesehen hatte.

Vielleicht würde er bei dem Krieg sterben, aber dann könnte er wenigstens noch eine Weile Dracos Nähe genossen haben.

Drarry- I will make it up to youWhere stories live. Discover now