Aquelda - Unerfreuliche Nachrichten

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Niara fühlte sich während dem Essen beobachtet. Sie hatte das Gefühl, dass jeder einen Blick auf die Faye des Wassers erhaschen wollte.

Schließlich hob sie mutig den Kopf und blickte in grüne Augen. Prinzessin Erona lächelte sie interessiert an und sprach: "Ich hätte nicht gedacht, dass ausgerechnet die Eisprinzessin eine Faye ist."

Königin Makani mischte sich in das Gespräch ein und sagte: "Stimmt. Ich habe bisher noch nie davon gehört."

"Nun!", begann Niaras Vater. "Das liegt daran, dass ich jede Faye des Wassers schützen möchte."

"Also kann ich davon ausgehen, dass Prinzessin Niara die einzige Faye im Schloss ist?", fragte Keno.

"Ja. Den Aufenthalt der anderen kennt niemand."

"Wie viele leben zurzeit noch?", erkundigte sich Erona interessiert.

"Nun, das bleibt besser mein Geheimnis."

Niara blickte auf ihren Teller. Sie kannte die Antwort. Im gesamten Königreich mit vielen tausenden Bewohnern, gab es lediglich 12 Fayen des Wassers und sie war eine davon.

Prinz Erion sprach kein Wort und blickte Niara stumm an. Er musste zugeben, dass sie eine wahre Schönheit war. Ihr seidenes Haar wehte ein wenig im kühlen Wind und ihre blauen Augen strahlten wie das Meer. Sie schien sich ihrer Schönheit nicht einmal bewusst zu sein, denn anders als seine Schwester, versuchte sie keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und sprach auch sehr wenig. Seit Prinz Erion sie in der Halle gesehen hatte, wusste er eines. Er wollte sie und dabei war es ihm egal, ob er einen Krieg mit Firay auslöste. Darüber müsste er mit seinen Eltern reden.

Kurz bevor alle zu Ende gespeist hatten, kam ein Bote hektisch angerannt und flüsterte König Keno etwas ins Ohr. Mit jedem Wort des Boten, wurde er blasser im Gesicht. Als der Diener davon eilte, räusperte sich der König.

"Ich habe gerade etwas erfahren. Königin Amancaya...sie ist vor einigen Tagen verstorben. Ermordet um genau zu sein."

Niara konnte das Gefühl nicht beschreiben, als es im Raum noch kälter wurde. Die Königin von Firay war getötet worden? Sie blickte zu ihrer Mutter. Was wenn, ihre Mutter nicht am Leben wäre? Sie hasste die Firays zwar, aber die Nachricht lähmte sie.

"Liebling!", sagte ihre Mutter und legte eine Hand auf ihre. Niara schien nicht einmal bemerkt zu haben, dass sie die Person war, die den Raum binnen weniger Sekunden um Minusgrade heruntergekühlt hatte. Sie schloss ihre Augen und atmete einmal tief ein.

Als sie ihre Augen öffneten, lächelte ihre Mutter sie beruhigend an. Ihre Augen mussten wieder blau sein. Sie wollte dem Gespräch zwischen den beiden Königen hören, doch beide saßen nicht mehr an ihrem Platz. Auch Prinz Erion war verschwunden und lediglich ihre Mutter, Königin Makani und ihre Tochter waren noch am Tisch.

"Was ist geschehen?", erkundigte sich Niara und wunderte sich über ihre kaum vorhandene Stimme.

"Ich weiß es nicht. Aqunas haben Firay angegriffen. Wir wissen nicht weshalb."

"Also steckt ihr nicht dahinter?"

In den Augen von Jora blitzte etwas verdächtig auf und sie hoffte, dass ihre Gäste nichts davon mitbekommen hatten.

"Wir reden später!", flüsterte Jora ihrer Tochter zu. Die Wahrheit würde sie ihr dennoch nie erzählen. Sie wusste, dass ihre Tochter ein gutes Herz hatte. Man hatte sie erzogen, um die Firays zu hassen. Niara glaubte auch daran, doch ihre Vermutung bestätigte sich mit ihrem Verhalten von vorhin. Niara konnte niemanden hassen. Selbst die Firays. Dies war auch der Grund, weshalb sie nicht wie alle anderen Aqunas völlig immun gegen die Kälte war. Weil ihr Herz ein kleines Feuer in sich trug.

Feuer & Eis (Ayden & Niara)Where stories live. Discover now