Firay - Nähe

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Ayden betrachtete Niara bereits seit einer halben Ewigkeit und nie hätte er genug von ihrem Anblick. Er hatte bereits mit seinem Vater über seine neuen Pläne gesprochen. Am Ende verlief es so ab, dass König Castiel die Entscheidung seinem Sohn übergab. Ob er Aquelda nun vernichten wollte oder nicht.

Er vertraute auf seinem Sohn und nie würde er etwas tun, was ihn verletzte. Er gab seiner Frau das Versprechen, auf ihn aufzupassen und das würde er tun. So lange er lebte.

Niara war so vertieft in ihrem Buch, dass sie nicht einmal bemerkte, wie Ayden auf sie zukam. Erst als er sich räusperte, erschrack sie.

"Verzeih, ich wollte dich nicht erschrecken."

Niara legte das Buch zur Seite und stand auf.

"Das hast du nicht. Ich war nur vertieft."

"Du verbringst viel Zeit hier."

Das stimmte. Solange sie nicht schlief oder aß, war Niara in der Bibliothek. Sie las über Firay. Über Aquelda. Alles, was ihr in die Hände glitt.

"Nun, hinaus darf ich nicht. Also bleibt mir keine andere Wahl."

Ayden plagte das schlechte Gewissen. Wenn er den Hass seines Volkes auf sich nehmen könnte, würde er dies ohne zu zögern tun. Niara war zwar eine Aquna, jedoch alles andere als erwartet.

"Es tut mir leid. Ich möchte das wieder gut machen. Würdest du mich begleiten? Ich möchte dir Firay zeigen."

Ayden entging das Funkeln in ihren Augen nicht. Sie war Feuer und Flamme und nickte schließlich. Doch nur eine Sekunde später, sank sie ihren Kopf.

"Ist das eine gute Idee? Was würden die anderen sagen?"

"Du bist bei mir. An meiner Seite. Sie werden nichts sagen."

Niara gab schließlich ihre Bedenken auf und folgte Ayden. Der gutaussehende Prinz führte sie am Arm nach draußen zu den Pferdeställen. Er bemerkte dabei, dass seim Volk nichts besseres zu tun hatte, als der schönen Prinzessin giftige Blicke zuzuwerfen. Doch ein Blick von ihm genügte und alle fuhren mit ihrer Arbeit fort.

"Pferde? Ich habe noch nie ein Pferd geritten. Immerhin haben wir diese Tiere nicht in unserem Königreich. Nun, wegen der Kälte wohlgemerkt."

Ayden schmunzelte und führte Niara stumm hinter den Ställen. Sein Drache Rai lag hier gerne auf der Wiese und genoss die Sonne.

"Wow. Ist das dein Drache? Rai?"

Ayden beeindruckte es, dass Niara den Namen seines Drachen noch wusste. Schließlich hatte er ihn vor fast einem Monat nur einmal erwähnt.

"Ja. Ich habe ihn seit ich klein war."

"Er ist wunderschön."

Sie ging vorsichtig auf ihn zu und legte ihre zarte Hand auf seinen schuppigen Körper. Ayden musste feststellen, dass er eifersüchtig wurde. Nur zu gerne, hätte sie ihre Hand auf seiner Haut gespürt.

"Ist er...gefährlich?"

"Nein. Keine Sorge."

"Avara mag keine anderen Menschen. Sie hat schon einige verletzt."

Ihre blauen Augen blickten nun in seine.

"Du warst die Ausnahme."

Aydens Herz klopfte schnell und um dies zu ignorieren, half er Niara auf seinen Drachen. Als er auch drauf saß, flogen sie davon.

Niara blickte beigestert nach unten. Es war wunderschön. Überall blühten Blumen. Die Sonne schien auf sie herab und sie fühlte sich seit langem endlich wieder wohl.

Rai landete auf einer großen Wiese, die mit roten Dualden bedeckt war.

Als Niara wieder auf festem Boden war, sagte sie: "Dein Königreich ist wunderschön."

"Nun, dadurch dass wir kaum Wasser haben, herrscht in den meisten Gebieten Dürre. Wer weiß, in 50 Jahren kann es hier ganz anders aussehen."

Niara war gerührt, dass Ayden so ehrlich über die Probleme von Firay sprach. Aber sie hoffte, dass er Unrecht hatte. Der feurische Prinz steuerte auf Niara zu und erschrocken machte sie einige Schritte zurück. Dabei stolperte sie über ihre eigenen Füße und hätte Ayden sie nicht schnell aufgefangen, wäre sie wohl unsanft auf den Boden gefallen.

Ihr Atem ging schwer und sie sah, wie Aydens rote Augen eine goldene Farbe annahmen. Die Dualden flogen wie ein Wirbelsturm um sie herum, doch Niara konzentrierte sich nur auf die Person, die sie festhielt.

"Ich kann das nicht mehr!", flüsterte Ayden.

"W...was?", hauchte Niara und war sich nicht sicher, ob das ihre eigene Stimme gewesen war.

Ayden antwortete nicht, er beschloss zu handeln. Ehe er sich wieder in Griff hatte, beugte er sich hinunter und legte seine Lippen auf die eisigen Lippen der Prinzessin.

Feuer & Eis (Ayden & Niara)Where stories live. Discover now