Ventora - Gefährliches Unwesen

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Von weitem sah Niara eine grüne Landschaft und sie blickte Ayden an.

"Wir verlassen Aquelda, nehme ich an?"

Ayden nickte nur und wusste auch, dass sie bald in Begleitung mehrere Fireds sein würden. Er würde es nie zugeben, jedoch war Niara eine gute Begleiterin. Er dachte daran, dass sie sich beschweren würden. Dass sie hochnässig sei und jede Stunde eine Pause einlegen würde. Doch er hatte sich geirrt. Sie hatte sich nicht ein einziges Mal beklagt. Sie war immer weitergegangen, obwohl sie außer Atem gewesen war. Deshalb hatte Ayden versucht, so oft wie möglich eine Pause zu machen und bestimmt hatten sie so bereits einen ganzen Tag verloren. Dass man sie nocht nicht verfolgt und eingeholt hatte, war ein Segen.

Bald würde Ayden endlich wieder die Wärme der Sonne auf seiner Haut fühlen. Niara hatte die Sonne vermutlich nie gesehen. Außer sie hatte Aquelda verlassen, dies war aber sehr unwahrscheinlich.

Als sie fast den dunklen und eisigen Wald verliesen, flog ein großer Schatten über sie.

"Was war das? Ein Drache?", fragte Niara panisch.

Ayden stellte sich schnell vor Niara und schirmte sie ab. Das war kein Drache gewesen. Es musste etwas anderes sein. Etwas viel gefährlicheres. Der Schatten flog erneut über die beiden Reisenden und schließlich landete eine fürchterlich aussehende Bestie genau vor ihnen.

"Was...was ist das?", fragte Niara ängstlich.

"Mach auf keinen Fall irgendwelche ruckartigen Bewegungen. Das ist ein Biserk."

"Ein was?"

"Eine Bestie aus Ventora. Nun, ich dachte eigentlich, dass sie nur Fabelwesen wären. Aber ich habe von ihnen gelesen und Bilder gesehen. Aber ich weiß nicht, was sie in diesem Wald machen? Sie hassen die Kälte."

"Und wie tötet man diese Bestien?"

"Wir müssen schnellstmöglichst aus diesem Wald hinaus. Ich brauche die Sonne."

"Sonne? Bist du der Hüter des Lichts?"

"Du weißt davon? Ausnahmsweise hast du ja doch etwas gelernt."

Niara verdrehte die Augen und erkundigte sich: "Was machen wir jetzt?"

"Vetraust du mir?"

"Das ist kein Zeitpunkt dafür!"

"Vertraust du mir, Niara?"

Niara erschrak, als er sie zum ersten Mal bei ihrem Namen genannt hatte. Sie waren mehrere Tage unterwegs und er hatte sie lediglich Prinzessin gerufen.

"Ja!", hauchte sie leise und schon schnappte sich Ayden Niaras Hand und lief weg. Die Bestie schrie und Niara fragte außer Atem: "Ist das eine gute Idee?"

"Er ist zu groß um durch den Wald zu laufen."

Ayden führte Niara schnell weg und blieb erst stehen, als er erkannte, dass die Sonne hier durch die Bäume schimmerte. Niara blickte nach oben und kneifte ihre Augen zusammen. Es war hell. Zu hell.

Sie hörten, dass der Biserk immer näher kam und irgendwie würde er eine Möglichkeit finden, sie zu attackieren.

Ayden nahm Niaras Hände in seine und blickte ihr tief in die Augen.

"Ich werde ihn ablenken. Du verschwindest dann von hier!"

"Was? Wie?"

"Du läufst weiter in den Wald hinein. Wie gesagt, er hasst die Kälte und da wärst du in Sicherheit."

Ein grässlicher Schrei brachte dazu, dass Niara ängstlich zusammen zuckte.

"Du musst dich in Sicherheit bringen."

"Aber...aber was ist mit dir?"

"Ich komme schon klar."

Plötzlich wehte ein starker Wind und zerstörte die Bäume in der Umgebung. Zu ihrem Erschrecken landeten zwei Biester auf dem Boden.

"Du wirst dich in Sicherheit bringen, aber zu deinem Schutz..."

Ayden schloss die Augen und lies die Macht der Sonne in seinen Körper strömen. Er hielt Niaras Handgelenke immer noch behutsam fest und zwei Sekunden später zerschellten die Armreifen, die ihre Macht blockiert hatten.

"Wie hast du...?"

"Ich brauche keinen Stein, um daraus Energie zu schöpfen. Jetzt lauf weg und bringe dich in Sicherheit."

Ayden lies Niara los und warf ihr einen letzten Blick zu, ehe er mit den Bestien kämpfte.

Niara rannte und dachte dabei an Ayden. Er spielte mit seinem Leben, nur um sie zu schützen? Sie war sein Feind. Er hätte sie auch einfach ohne Kräfte zurücklassen und sie den Biestern überlassen können. Ayden hätte fliehen können, doch er riskierte gerade sein Leben für sie.

Niara blieb stehen. Kälte. Er hatte gesagt, dass Biserker die Kälte hassten. Verdammt. Sie war eine Aquna und noch dazu eine Faye des Wassers. Außerdem hatte sie ihre Kräfte wieder zurück. Sie musste ihm helfen. Schnell drehte sie um und rannte zum Schauplatz zurück. Ein Biserker lag tot und verbrannt auf dem Boden. Der andere kauerte über Ayden, der schwer verletzt und bewusstlos am Boden lag.

"Hey!", schrie Niara der Bestie zu.

Bevor dieser die Chance hatte, Ayden zu töten, wandte er den Kopf in ihre Richtung und ging bedrohlich auf sie zu.

"Ich habe gehört, du magst keine Kälte!", sagte sie zitternd.

Niaras Augenfarbe änderte sich und sie benutzte ihre Magie um mit dem Biest zu kämpfen. Sie schoss Speere aus Eis auf ihn zu, fror seinen Körper langsam ein, aber immer schaffte das Biest sich wieder aufzurappeln.

Verdammt, sie war in einer Notlage. Ayden war hundert Mal stärker als sie. Er beherrschte das Feuer, den Wind und auch die Sonne. Was konnte sie nur anstellen?

Die Bestie ignorierte Niara und widmete sich wieder dem bewusstlosen Ayden zu.

"Nein!", schrie Niara und rannte auf Ayden zu. Ohne weiter zu überlegen, warf sie sich auf seine Brust und schloss dabei die Augen.

Der Biserk richtete seine gefährlich, scharfen Krallen auf sie und holte zum letzten Schlag aus. Sie wusste nicht, weshalb sie gerade ihr Leben für Ayden gab. Aber sie wusste, dass sie es nicht bereuen würde. Beschützerisch klammerte sich Niara über Ayden und schloss ihre Augen.

Dabei bemerkte sie nicht, dass sie einen Schutzschild um sie herum errichtete, welches die Bestie direkt tötete, als er diesen mit seiner Hand berührte. Durch die enorme Kraft, die Niara unbewusst herbeigeführt hatte, wurde sie bewusstlos.

Feuer & Eis (Ayden & Niara)Tempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang